Es ist sicher nicht allgemein üblich, dass bei einem A-Jugendspiel drei Jugendnationalspieler sowie verschiedene weitere Spieler auflaufen, die bereits einen Nationalmannschaftslehrgang absolvieren durften.
Am Samstagmittag traf aber genau dieser Sachverhalt zu, konnten etwa 250 Handballfans, - darunter auch Jugend-Bundestrainer Christian Schwarzer - in der Zweibrücker Ignaz-Roth-Halle ein interessantes Handballspiel anschauen.
Am Ende gewannen die Zweibrücker Junglöwen gegen die TSG Friesenheim souverän mit 36:31 (16:18), wobei das kurzweilige Spiel durchaus einen sonderbaren Spielverlauf hatte.
Den wesentlich besseren Start hatten am Samstagmittag nämlich die Gäste von der TSG Friesenheim. Nach nicht einmal acht Minuten Spielzeit war SV-Trainer Tony Hennersdorf gezwungen, sein erstes Team-Time-out zu nehmen, um seine Mannschaft neu auszurichten, und nochmals auf die Bedeutung dieses Südwestschlagers hinzuweisen.
Seine Mannschaft hatte den Beginn völlig verschlafen und lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit 1:6 im Hintertreffen.
Der TSG Friesenheim war es gelungen, die anfänglichen Fehler der Zweibrücker Junglöwen mit einem konsequenten Umschalten auszunutzen und insbesondere über Tempogegenstöße zum Erfolg zu kommen.
Vieles deutete darauf hin, dass sich die 64er in diesem Spiel schwer tun würden, den weiteren Sieg einzufahren um den wichtigen sechsten Tabellenplatz zu untermauern.
Nun kamen auch auf Zweibrücker Seite die beiden Jugendnationalspieler Björn Zintel für den linken und Jerome Müller für den rechten Rückraum, Robin Egelhof übernahm nun die Spielmacherposition.
Dies bewirkte zunächst einmal eine erkennbare Verbesserung auf Zweibrücker Seite, denn die folgenden drei Treffer erzielten nun die 64er durch Patrick Bach, Björn Zintel und Jerome Müller.
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte waren die Gäste dann allerdings durchaus in der Lage, ihren Vorsprung zu behaupten. Dabei war es auf Gästeseite aber nicht Jugendnationalspieler Alexander Falk, der die Akzente zu setzen vermochte, sondern mit Philipp Bauer der Spieler, der auch im Bundesligakader der ersten Friesenheimer Mannschaft geführt wird. Mit seinen präzisen Schlagwürfen war der Rückraumspieler derjenige, der seine Mannschaft im Spiel und die Zweibrücker Löwen auf Distanz hielt. So erzielte Bauer zwischen der 17. Minute (8:11) bis zum 14:17-Zwischenstand in der 28. Spielminute alle sechs Friesenheimer Tore!
Beim Stande von 16:18 wurden dann schließlich die Seiten gewechselt.
Hatten die SV-Jungs den Start in die erste Hälfte noch verschlafen, waren sie zu Beginn des zweiten Durchgangs hellwach. Nun verteidigten sie allerdings auch etwas engagierter und hatten in Torhüter Yannic Klöckner, der nach seiner Zahn-OP erstmals wieder auflief und nach dem Seitenwechsel für Benedikt Berz ins SV-Tor kam, einen aufmerksamen Rückhalt. Nach dem Treffer zum 17:19-Zwischenstand, erneut durch Philipp Bauer, gelangen den 64ern fünf Tore in Folge, dreimal durch Robin Egelhof, dem damit ein echter Hattrick gelang, und zweimal durch Björn Zintel, der nun auch immer mehr seine herausragenden Qualitäten unter Beweis stellte.
38 Minuten waren nun gespielt und die Zweibrücker hatten erstmals selbst beim 22:19 eine drei-Tore-Führung herausgeworfen.
Spätestens als wiederum Zintel in der 47. Spielminute das Tor zum 29:23-Zwischenstand erzielte, war klar, dass die 64er dieses wichtige Spiel gegen den Erstliganachwuchs würden gewinnen können.
In der Schlussphase der Begegnung „verwalteten“ die SVler ihre Führung und kamen schließlich zu einem deutlichen 36:31-Heimsieg.
„Zum Glück haben wir uns doch wesentlich gesteigert und dieses Spiel letztlich noch klar gewonnen“, freute sich SV-Trainer Tony Hennersdorf über die beiden Punkte und die Tatsache, dass seine Mannschaft nun beide Spiele gegen die TSG Friesenheim gewonnen hat. „Allerdings ist der Sieg auch deshalb so wichtig, weil unsere B-Jugend heute in Kleinich gegen die SG Kastellaun-Simmern verloren hat“, führte Hennersdorf weiter aus. Damit bezog sich der SV-Trainer auf die Tatsache, dass die Qualifikation zur nächsten Saison in der Jugend-Bundesliga entweder über die Plätze 1 bis 6 in der A-Jugendbundesliga oder über die Meisterschaft der B-Jugend in der RPS-Oberliga führt. Und da haben nun die Friesenheimer nach der ersten Saisonniederlage der Zweibrücker Junglöwen wieder „die Nase vorne“.
„Das Zweibrücker B-Jugendergebnis kann ich hier durchaus als eine kleine Entschädigung mitnehmen“, war Martin Röhrig, der im Sommer scheidende Jugendkoordinator der TSG Friesenheim im Hinblick auf die nächste Saison in der JBLH somit auch nicht ganz unzufrieden.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Benedikt Berz und Yannic Klöckner im Tor – Robin Egelhof 11, Nils Wöschler 2, Philipp Mägel – Tobias Alt 3, Jonas Haupenthal – Patrick Bach 1 – Björn Zintel 11, Jerome Müller 8/3, Luca Dobrani, Christian Wack.
TSG Friesenheim:
Leon Hoblay und Patrick Quickert im Tor – Alexander Falk 3, Oliver Zeller 4, Philipp Bauer 14/2 – Emanuel Novo 3, Adrian Wenner 5 – Daniel Weiner – Dominic Hopp 2, Lauri Kerth, Tom Jansen, Robin von Laupert, Christoper Bregazzi, Eric Blohm.
Zeitstrafen: 6:6 min., Siebenmeter 3/3 – 3/2, Zuschauer: 250, Schiedsrichter: Yannik Krauss / Mattias Schwing (HV Südbaden).
Zweibrücker Löwen gewinnen "Derby" gegen Friesenheim in der JBLH!
- Details
- Geschrieben von Christian Gauf