Eines der einfachsten Spiel der ganzen Saison steht am Samstagabend für die Zweibrücker Löwen auf dem Programm, die im Nachholspiel beim souveränen Tabellenführer TuS Ferndorf in der Dreifachhalle des Kreuztaler Schulzentrums im Siegerland antreten müssen.
Mit 34:4 Punkten belegt der ehemalige Zweitligist den ersten Platz der 3. Liga West, mit großen Ambitionen in Richtung Zweitligarückkehr. Nach einem denkwürdigen Fehlstart und gleich zwei Niederlagen zum Saisonauftakt, mit 30:27 in Schalksmühle-Halver und 26:27 zu Hause gegen den Leichlinger TV ist die Mannschaft von Trainer Erik Wudtke phänomenal durchgestartet, hat 17 Siege in Serie eingefahren und seit dem 14 Spieltag die Tabellenführung übernommen, ohne sie seither noch einmal abzugeben.
Und wer weiß, vielleicht wäre die Tabellenführung schon früher „fällig“ gewesen, wenn nicht das Heimspiel des neunten Spieltages aufgrund einer Nominierung Jerome Müllers in der Jugendnationalmannschaft verlegt worden wäre. Denn seit zehn Spieltagen haben auch die Ferndorfer ein Heimspiel weniger in ihrer sehr beeindruckenden Statistik.
„Ferndorf hat sicher konzeptionell und individuell das Beste zu bieten, was die 3. Liga hergibt“, stellte dann auch SV-Trainer Stefan Bullacher nach der Videoanalyse der Ferndorfer Spiele heraus.
So erscheint es auch wenig verwunderlich, dass sich die Ferndorfer mit dem VfL Eintracht Hagen an der Tabellenspitze der 3. Liga West ein „Kopf-an-Kopf-Rennen“ liefern. Die beiden Topfavoriten auf die Meisterschaft haben – anders als beispielsweise der Tabellenführer SG Leutershausen im Süden – ganz klar artikuliert, dass sie in die zweite Liga zurück kehren wollen.
Dass auch Stefan Bullacher die Auswärtspartie beim Spitzenreiter als „einfache Aufgabe“ einstuft, liegt an der Erwartungshaltung an seine junge Truppe. Die ist nämlich auswärts beim Tabellenführer so gering wie nur irgendwie denkbar. Hinzu kommt, dass die Trainingssituation beim Aufsteiger in der letzten Woche alles andere als zufriedenstellend war. „Dienstags waren wir zu siebt und mittwochs musste das Training komplett ausfallen“, merkte Bullacher hier an.
Mit Aris und Nils Wöschler fehlte das Brüderpaar aufgrund der Fußverletzungen. Aris wird dabei auch in den nächsten Wochen mit dem Training aussetzen, um seine entzündete Achillessehne behandeln zu lassen. Benni Zellmer fehlte wegen Maßnahmen der saarländischen Polizeiauswahl, Jerome Müller war krank, ebenso Jonas Denk, der schon seit 14 Tagen nicht mehr trainieren konnte.
„Somit war es auch nicht möglich uns auf die Aufgabe beim Tabellenführer vorzubereiten“, sagte Bullacher. Und: „Das ist aber dann halt „höhere Gewalt“.
Auf das Spiel beim Tabellenführer freuen sich seine Spieler aber trotzdem, wie auf jedes Spiel in der 3. Liga.
Dass die jüngste Truppe der Liga dabei bei der vermutlich „komplettesten“ Mannschaft antreten muss, ist für die Zweibrücker Löwen kein Problem.
Einer der bekanntesten Spieler im Ferndorfer Aufgebot ist Spielmacher Alexander Koke, früherer Bundesligaspieler beim TBV Lemgo und in der zweiten Liga, beispielsweise in Dormagen und Eisenach aktiv. Mit 81 Toren ist Koke der erfolgreichste Torschütze beim Tabellenführer.
Als Trainer der C-Jugend des ThSV Eisenachs kreuzten sich vor vier Jahren schon einmal die Wege Kokes mit einem Großteil des Zweibrücker Kaders. Damals spielten die SV-Jungs um die Südwestdeutsche Meisterschaft auch beim thüringischen Meister und wurden in der Saison 2010/11 in dem Jahr, als dieser Regionalverband aufgelöst wurde, letztmalig Südwestdeutscher Meister. Jerome Müller, Björn Zintel, Nils Wöschler, Yannic Klöckner und Benni Berz gehörten damals zur C-Jugend und stehen in diesem Jahr als A-Jugendliche im Drittligakader der Zweibrücker Löwen. Trainiert wurden die SV-Jungs auch damals schon von Stefan Bullacher, der neben seiner Tätigkeit als Männertrainer ja auch Jugendkoordinator beim SV 64 Zweibrücken ist.
Das Spiel in Kreuztal wird am Samstagabend um 19.30 Uhr angepfiffen. Treffpunkt der Mannschaft um 14.30 Uhr an der Ignaz-Roth-Halle.