Die vertrackte Personalsituation bei den Zweibrücker Löwen hat auch am Sonntagmittag das Derby in der Jugendbundesliga zwischen dem SV 64 Zweibrücken und der HG Saarlouis nicht unwesentlich beeinflusst.
Denn mit Jerome Müller, Björn Zintel, Robin Egelhof und Nils Wöschler fielen die vier stärksten Zweibrücker Spieler allesamt verletzt oder krankheitsbedingt aus. Für SV-Trainer Tony Hennersdorf bedeutete diese Sachlage, dass er in diesem Spiel vier B-Jugendlichen das Vertrauen schenken musste.
Zwei dieser vier B-Jugendlichen, nämlich Tom Grieser auf der Spielmacherposition und Niklas Bayer im rechten Rückraum, standen somit auch gleich in der Anfangsformation der Zweibrücker Junglöwen – und im linken Rückraum begann der etatmäßige Kreisläufer Patrick Bach.
Mit dem 24:27 (10:13)-Endergebnis konnten die 64er dann sogar einigermaßen zufrieden sein, denn auf der Gegenseite war die HG Saarlouis in kompletter Besetzung angetreten, also auch mit den beiden Jugendnationalspielern Lars Weisgerber im rechten Rückraum sowie Michael Schulz, der nicht in der Anfangsformation auflief, mit zunehmender Spieldauer aber auch einige Spielanteile im Rückraum und am Kreis erhielt.
In dem Spiel, über das auch der SR 1 mit Bildmaterial berichtete, vermochte sich die HG Saarlouis bis zur 13. Spielminute auf 3:6 abzusetzen.
In dieser Phase hatten die SVler doch einiges an Wurfpech. Insbesondere Tom Grieser traf hier einige Male nur das Torgebälk.
Auf der anderen Seite konnten sich die Zweibrücker Junglöwen auch bei Keeper Yannic Klöckner bedanken, der am Ende des Spieles insgesamt 22 Paraden zu Buche stehen hatte und damit das Torhüterduell gegen die HGS-Schlussleute Rouven Latz und Matthias Reuber deutlich zu seinen Gunsten entschied. Beim 7:12-Zwischenstand in der 25. Spielminute deutete dann schon alles auf einen klaren Auswärtssieg der HGS hin. Eine Dreierserie der 64er durch Tom Grieser in Unterzahl und je einem Treffer durch Marc-Robin Eisel bzw.Luca Dobrani, verkürzten die SVler kurz vor der Pause auf 10:12, um dann aber im Gegenzug doch nochmals den Treffer zum 10:13-Halbzeitstand hinnehmen zu müssen.
Auch in der zweiten Hälfte dominierten zunächst wieder die Gäste, die sich bis zur 37. Spielminute auf 12:17 abzusetzen vermochten. Genau in die Aufholjagd der 64er fiel dann jedoch die dritte Zeitstrafe gegen Tom Grieser, der hier beim Stande von 14:17 aus Sicht der Gastgeber disqualifiziert wurde.
In Unterzahl traf dann Patrick Bach sogar nochmals zum 15:17-Anschlusstreffer, bevor die Gäste einen Zwischenspurt hinlegten bis zur 47. Spielminute vorentscheidend auf 15:23 wegzogen. Hätten sich die 64er in dieser Phase etwas mehr gewehrt, hätten sie etwas konsequenter verteidigt und im Angriff konzentrierter abgeschlossen, wäre vielleicht sogar anschließend noch etwas mehr möglich gewesen.
Denn jetzt, als das Spiel eigentlich entschieden war, nahmen die 64er „ihr Herz in die Hand“ und kämpften sich durch eine Fünferserie ins Spiel zurück. Näher als auf drei Tore kamen die SVler allerdings nicht mehr heran, was allerdings in erster Linie auch an einem nun eklatanten Wurfpech lag. Mehrfach „rappelte“ jetzt das Torgebälk, mehrfach schlossen die SVler etwas überhastet ab.
In der Schlussphase war es mit Marc-Robin Eisel insbesondere auch ein Spieler aus dem „jüngeren B-Jugendjahrgang“, der sich zeigte und im Angriff einige tolle Szenen hatte. Mit dem 24:27-Endstand konnten die Zweibrücker Junglöwen angesichts der Personalmisere dann sehr gut leben. Im Hinblick auf den anvisierten sechsten Tabellenplatz war diese Niederlage natürlich alles andere als planmäßig!
Eine sehr erfreuliche Nachricht war da schon eher tags zuvor das Unentschieden im B-Jugendspitzenspiel zwischen dem Tabellendritten VTV Mundenheim und Tabellenführer TSG Friesenheim, das 28:28-Unentschieden endete. Denn dadurch haben die Zweibrücker Löwen wegen des besseren direkten Vergleichs gegenüber der TSG Friesenheim wieder die Tabellenspitze in der RPS-Oberliga übernommen.
Und sollte es am Ende der Saison für die Junglöwen hier zur Meisterschaft reichen, wäre der Bundesligaplatz bei der männlichen A-Jugend im nächsten Jahr ebenfalls „gebongt“.
Auf einen Blick:
Yannic Klöckner und Benedikt Berz (n.e.) im Tor – Niklas Bayer 4, Tom Grieser 3, Patrick Bach 5/2 – Tobias Alt 2, Christian Wack – Luca Dobrani 2 – Marc-Robin Eisel 4, Philipp Mägel 2, Kian Schwarzer 2, Jonas Haupenthal und Robin Sauer.
HG Saarlouis:
Rouven Latz und Matthias Reuber (2. Hz.) im Tor – Lars Weißgerber 7, Nicklas Eberhard 6, Dominik Rifel 2 – Franz Struck, Lars Walz 5 – Andreas Ecker 2 – Michael Schulz 4/2, Robin Schweitzer.
Zeitstrafen: 12:16 Min., Siebenmeter: 2/2 – 3/2, Zuschauer: 160, Schiedsrichterinnen: Jarke / Senke (Badischer HV).