Am heutigen Samstagabend ist der designierte Drittliga-Meister TuS Ferndorf im Topspiel der 3. Liga West in der Zweibrücker Westpfalzhalle zu Gast. Ein sicher hochinteressantes Spiel also zweier Mannschaften, die zu den positiven Überraschungen der laufenden Drittligasaison gehören. Leider können die Zweibrücker Löwen dabei erneut nicht in kompletter Besetzung antreten, denn zumindest Torjäger Jerome Müller und sein Nationalmannschaftskollege Björn Zintel werden neben den Langzeitverletzten Kubo Balaz, Erik Pohland und Nils Wöschler wohl auch in diesem Spiel nochmals aussetzen müssen.
Angesichts der bereits erreichten 27 Punkte und dem damit verbundenen Klassenerhalt in der 3. Liga eine Konstellation, die aus Zweibrücker Sicht grundsätzlich durchaus auch Möglichkeiten bietet. Nämlich die, anderen Spielern da Spielanteile zukommen zu lassen, die sie normalerweise in dieser Vielzahl nicht bekämen.
Wäre da nicht die wirklich undankbare Verletzungssituation im SV-Kader. So erwischte es im Dienstagstraining mit Florian Enders, Jonas Denk, Philipp Hammann und Patrick Bach erneut vier Spieler, die mehr oder weniger angeschlagen das Training abbrechen mussten, was wiederum zur Folge hatte, dass bereits in der fünften Woche hintereinander der „normale Trainingsbetrieb“ nicht aufrecht erhalten werden konnte.
Ungeachtet der eigenen Trainings- und Personalsituation geht Bullacher in dem Heimspiel gegen den Tabellenführer allerdings auch ansonsten nicht davon aus, dass seine Mannschaft gegen dieses Starensemble eine ernsthafte Siegchance haben könnte. „Wir haben jetzt gegen alle Mannschaften mindestens einmal gespielt - Ferndorf ist handballerisch das Beste, was die 3. Liga West zu bieten hat“.
Die Ferndorfer, die ihre ersten beiden Saisonspiele in Schalksmühle-Halver und zu Hause gegen den Leichlinger TV verloren hatten, dann aber eine Siegesserie von 21 Spielen hingelegt haben, verfügen nicht über den einen herausragenden Torschützen oder Spieler. Ferndorfs Stärke ist ganz einfach, dass sie keinen Schwachpunkt haben, dass es fast egal ist, ob beispielsweise der bundesligaerfahrene Alexander Koke oder der zweitligaerfahrene Simon Breuer „Regie“ führt, ob Bennet Johnen oder Moritz Barkow am Kreis aufläuft oder welche Rückraum-Shooter gerade auf dem Parkett stehen. Ferndorf hat die beste Abwehr, ein irres Umschaltspiel und in dem 22jährigen Lucas Puhl, der früher beim VfL Gummersbach spielte, den besten Torhüter der Liga.
Gute Bedingungen also für eine herausragende Mannschaft – und herausragend waren bislang eben auch Ferndorfs Leistungen. Insbesondere der 30:25-Auswärtssieg beim VfL Eintracht Hagen brachte der Mannschaft von Trainer Erik Wudtke noch einmal einen Schub – und seit diesem Spiel zweifelt im Bereich der Weststaffel der 3. Liga überhaupt Niemand mehr an der bevorstehenden Meisterschaft der Siegerländer.
„Meine Spieler haben große Lust auf dieses Spiel“, stellte SV-Trainer Stefan Bullacher im Vorfeld dieses Heimspieles heraus. „Und wir wollen uns bestmöglich verkaufen, unsere beste Leistung abrufen“. Dass er aufgrund der schon seit Januar andauernden Verletzungs- und Krankheitsproblematik kaum einmal ein Training unter wettkampfähnlichen Bedingungen abhalten kann, zehrt allerdings so langsam schon an seinen – und an seiner Spieler Nerven!
Gegenüber der letzten Woche wird Robin Egelhof in den Kader zurück kehren, alle anderen Spieler fehlen weiterhin. Deshalb bemühte sich Bullacher auch noch einmal kurzfristig um ein Mitwirken Marian Müllers. „Ich hoffe, Marian kann es zeitlich einrichten, am Samstagabend nochmals mitzuwirken“, sagte Bullacher.
Zu dem Heimspiel hat sich auch ein Fernsehteam des neuen Formats „Time-out“ des DHB angekündigt.
Die Zweibrücker Löwen sind dabei sicher eines der ersten Teams der Weststaffel der 3. Liga, bei dem dieses Magazin - mit Redaktion in München - zu Gast ist. Der Grund liegt darin, dass sie mit der jüngsten Mannschaft in der 3. Liga starten. Trotz ihrer beiden erfahrensten Spieler, dem leider schon lange verletzten Kubo Balaz und dem tollen Torhüter Ladi Kovacin, die beide 28 Jahre alt sind, verfügt die SV-Truppe über ein Durchschnittsalter von 20,7 Jahren. Und sieben A-Jugendliche hat keine weitere Mannschaft in einem Drittligakader dabei.
Das zeigt zum einen, dass die 64er in der Vergangenheit hervorragend ausgebildet haben, es zeigt aber auch, dass sie in Stefan Bullacher einen Trainer haben, der mutig genug ist, diesen talentierten Jungs auch die Möglichkeit zu bieten, so früh bereits in der 3. Liga Fuß zu fassen!
Leider beeinträchtigt die 64er im Moment die enorme Verletzungsproblematik.
Andererseits haben die beiden letzten Wochenenden auch gezeigt, dass sie trotz des geringen Durchschnittsalters eine talentierte und starke Mannschaft zusammen haben und dass das Spielsystem, mit dem sie agieren, ein gutes ist. So hätte es mit etwas Glück auch fast gereicht, beim Neusser TV zu punkten. Allerdings stellt die seit 21 Spieltagen ungeschlagene Truppe des Tabellenführers hier auch ein ganz anderes Kaliber dar. Das Beste eben, was die 3. Liga zu bieten hat!
Im Anschluss an das Drittligaspiel erwartet die SV-Zweite den HCS Saarbrücken. Spielbeginn ist um 20 Uhr ebenfalls in der Westpfalzhalle.
Die Frauen müssen in der RPS-Oberliga am Sonntagmittag um 16 Uhr zum Lokalderby bei der um drei Plätze schlechter stehenden Mannschaft des HSV Püttlingen. „Dort haben wir uns allerdings in der Vergangenheit immer sehr schwer getan“, stellte SV-Trainer Martin Schwarzwald zu Ausgangslage dieses Spieles heraus. Im vergangenen Jahr beispielsweise verloren die SV-Frauen beide Spiele, so dass Püttlingen rückblickend betrachtet einen großen Anteil daran hat, dass in diesem Jahr lediglich die SV-Männer in der 3. Liga auf Torejagd gehen.
Und nachdem die A-Jugend in der Bundesliga spielfrei ist, liegt das Hauptaugenmerk für die Zweibrücker Jugendteams auf der männlichen B-Jugend, die am drittletzten Oberligaspieltag die TSG Haßloch zu Gast hat und hier einen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft machen möchte, was gleichzeitig auch die Viertelfinalteilnahme um die deutsche Meisterschaft bedeuten würde. Anpfiff im Vorspiel zu der Drittligabegegnung ist um 15.45 Uhr.
Weitere Spiele mit SV-Beteiligung:
Sa. 12.45 Uhr SV C2m – HWE Erbach/Waldmohr 2,
Sa. 14.15 Uhr SV C1m – JSG Schifferstadt/Assenheim/Dannstadt,
Sa. 13.15 Uhr HSG Fraulautern/Überherrn – SV E2, Abfahrt 12 Uhr,
Sa. 15.45 Uhr HC Diefflen – SVA2m,
Sa. 16 Uhr JSG Südostsaar – SVBw,
Sa. 17 Uhr TV Merchweiler – SV-Frauen 2,
So. 12.15 Uhr SVDw – HG Saarlouis,
So. 14 Uhr SVAw – HSG Fraulautern (verlegt auf 19.4., 18 Uhr),
So. 10.30 Uhr SG Merzig/Brotdorf – SV D1m,
So. 12 Uhr HSG Nordsaar – SVE1, Abfahrt: 10.50 Uhr,
So. 13.15 Uhr TV Birkenfeld – SVF-Jugend,
So. 14 Uhr HC Diefflen – SV D2m.