Mit einem ungefährdeten 36:30 (21:15)-Heimsieg gegen den Drittligaabsteiger TV Bassenheim haben sich die Handballfrauen des SV 64 Zweibrücken in der RPS-Oberliga für die 36:33-Hinspielniederlage revanchiert und ihre Ausgangslage im Kampf um die Vizemeisterschaft hinter der überragenden und mit vielen ehemaligen internationalen Spitzenspielerinnen besetzten Mannschaft der Roude Leiw Bascharage behauptet.
Mit 27:9 Punkten belegen die Zweibrückerinnen, die noch drei Nachholspiele gegen Marpingen und Neunkirchen zu Hause und bei der HSG Hunsrück zu absolvieren haben, den vierten Tabellenplatz in der RPS-Oberliga, hinsichtlich der Minuspunkte liegen sie allerdings sogar vor dem derzeitigen Zweiten HSG Marpingen/Alsweiler.
„Das war ein ganz wichtiger Heimerfolg gegen einen direkten Konkurrenten“, kommentierte Schwarzwald dann auch diesen Heimsieg.
Ähnlich wie im Hinspiel entwickelte sich eine torreiche Partie, in der die Zweibrückerinnen einige Minuten brauchten, bis sie sich auf die starke 6:0-Abwehrformation der Bassenheimerinnen eingestellt hatten. Somit lagen die SV-Frauen in der Anfangsphase auch schnell mit 1:3 im Hintertreffen. Allerdings verrichtete die SV- Abwehr vor einer erneut starken Pilar Lamade im Tor einen guten Job, weshalb sich in der Anfangsphase keine der beiden Mannschaften wirklich absetzen konnte.
He länger das Spiel dann allerdings lief, desto besser fanden die Gastgeberinnen zu ihrem Spiel bzw. fanden die richtigen Lösungen bei ihren Angriffsaktionen. „Neben Joline Müller, die nahtlos an ihre Top-Leistung aus dem Püttlingen Spiel anknüpfte, war es in der ersten Halbzeit vor allem Linksaußen Marion Weick, die mit starken Wurfvariationen überzeugen konnte“, lobte SV-Trainer Martin Schwarzwald seine beiden torgefährlichsten Angreiferinnen. Der TV Bassenheim tat sich jedenfalls erkennbar schwer gegen die Zweibrücker 5:1-Abwehrformation, so dass sich die Gastgeberinnen durchaus Vorteile erarbeiten konnten. Bis zur Halbzeitpause setzten sich die Zweibrückerinnen dann bereits deutlich auf 21:15 ab.
Vielversprechend – aus Zweibrücker Sicht – verlief dann auch der Start in die zweite Halbzeit, denn die Zweibrückerinnen konnten ihren Vorsprung bis zum 24:16-Zwischenstand ausbauen. Zwei taktische Maßnahmen Bassenheims sorgten dann zumindest vorübergehend nochmals für einige Unruhen bei den SV-Frauen. Zum einen agierte der Drittligaabsteiger nun mit zwei Kreisläuferinnen, zum anderen wurde gegen die Zweibrücker Torjägerin Joline Müller eine „Manndeckung“ angeordnet. „Wir haben dann auf diese Umstellung zunächst nicht gut reagiert und wollten einfach nur unseren Stiefel weiter runter spielen“, kritisierte Schwarzwald dann allerdings diese Schwächephase seiner Mannschaft, in der die Gäste durch vier Tore in Serie zum 24:20-Zwischenstand verkürzten.
Nach einer Zweibrücker Auszeit gelang es, die Kreise der beiden stärksten TVB-Spielerinnen, Jennifer Schmitt im rechten Rückraum und Steffi Henn am Kreis, wieder effektiver einzugrenzen. Zudem spielte die junge SV-Truppe nun auch im Angriff wieder geduldiger und wartete auf die Torchancen. Das gelang dann auch wieder recht ordentlich, so dass Bassenheim im weiteren Spielverlauf nicht mehr weiter verkürzen konnte. „Maßgeblichen Anteil daran hatte auch Jana Specht“, lobte Schwarzwald seine Torhüterin, die in der 40. Minute für Pilar Lamade ins Tor kam und sich mehrfach gegen frei vor ihr auftauchende Gegnerinnen auszeichnen konnte.
„Mit Ausnahme der zehn schwachen Minuten in der zweiten Hälfte bin ich mit der gezeigten Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden“, resümierte Schwarzwald. „Die Mädels haben schon gegen Püttlingen gezeigt, dass sie noch um die Vizemeisterschaft kämpfen wollen und mit der Leistung gegen Bassenheim ein weiteres Zeichen gesetzt“.
Verzichten mussten die SV-Frauen in diesem Spitzenspiel auf Jugendnationalspielerin Amelie Berger, die mit der Jugendnationalmannschaft die EM-Qualifikation in Ungarn spielte. Dabei hat sie sich mit der deutschen Nationalmannschaft für die EM in Mazedonien qualifiziert, nach einer knappen 20:21-Niederlage gegen Ungarn und zwei deutlichen Siegen gegen die Ukraine (41:15) und gegen Griechenland (34:23). Amelie Berger erzielte dabei je zwei Tore gegen Ungarn und die Ukraine und sechs Tore gegen Griechenland.
Auf einen Blick: Pilar Lamade, Jana Specht ab der 40., und Daphe Huber bei einem 7m (im Tor) - Sarah Witzgall 1, Anne Wild 2, Joline Müller 17/5 - Katharina Handermann 3, Marion Weick 6 -
Laura Witzgall 4 - Annika Schlegel 1, Mirijam Schoeneich, Lucy Krein, Nadine Zellmer 1, Lara Schlicker 1.
TV Bassenheim: Balmerz und Schönfels (13. - 30.) im Tor Jennifer Schmitt 10/4, Schubert 4, Stephanie Henn 2 - Oster 3, Nadine Schmitt 2 - Christina Henn 5 - Lennartz 2, Spreda 1/1, Hoffmann 1.
Schiedsrichter: Hoffmann/Hummel (HV Rheinhessen).