Nach zuletzt drei Niederlagen erwarten die Zweibrücker Löwen am heutigen Samstagabend zur gewohnten Anwurfzeit um 18 Uhr in der Westpfalzhalle den Tabellenneunten SG Schalksmühle-Halver.
Dabei hat diese Mannschaft in der laufenden Saison etwas geschafft, was außer ihr mit dem Leichlinger TV nur einem weiteren Team der Weststaffel der 3. Liga gelungen ist, woran sich die anderen Drittligateams inzwischen 23mal vergeblich versucht haben. Nämlich ein Spiel gegen den souveränen Meisterschaftsfavoriten TuS Ferndorf zu gewinnen.
Dies alleine bestätigt schon die Qualität dieser Mannschaft, die am vergangenen Wochenende durch den deutlichen 33:19-Heimsieg gegen den Soester TV wohl den Klassenerhalt in der 3. Liga gesichert hat. Mit ihren langen Spielern ist diese Truppe insbesondere auch in der Lage, eine starke Abwehrformation aufzubieten.
Hinzu kommen die beiden hervorragenden Torleute Mareks Skabeikis, ein 60facher lettischer Nationalspieler mit Erstligaerfahrung und Dominik Formella, der im Hinspiel gegen die Zweibrücker Löwen sein Tor geradezu vernagelt hatte.
Im Angriff sind drei polnische Nationalspieler die herausragenden Persönlichkeiten. Spielmacher Mateusz Rydz ist U21-Nationalspieler und Ideengeber dieser Truppe; Torjäger ist der 50fache polnische Ex-Nationalspieler Jacek Wardzinski auf Rechtsaußen, mit 146/36 Treffern bislang erfolgreichster Torschütze der SG Schalksmühle-Halver. Und im linken Rückraum sorgt insbesondere Maciej Dmytruszynski für Torgefahr, der 48mal das Trikot der polnischen Nationalmannschaft trug und zudem in der ersten Bundesliga für den SC Magdeburg, Frisch Auf Göppingen und TSV Bayer Dormagen spielte. Seine stattlichen 2,02 m Körpergröße wirkten im Hinspiel schon fast beängstigend.
Hinzu kommt mit Julian Meyer, der aus der Jugend des zwölffachen deutschen Meisters VfL Gummersbach hervor ging, ein 1,95 m großer Linkshänder, dessen bislang 99 Saisontore gemeinsam mit den 146 Wardzinskis dafür sorgen, dass die rechte Angriffsseite der SG Schalksmühle-Halver auf jeden Fall die torgefährlichere Angriffsseite darstellt. Auf die SV-Defensive vor Keeper Ladi Kovacin kommt also am heutigen Samstagabend wieder eine Menge Arbeit zu.
„Das ist jedenfalls eine sehr stark besetzte Truppe, gegen die wir im Hinspiel relativ chancenlos waren“, stellte auch SV-Trainer Stefan Bullacher im Vorfeld der Begegnung heraus. Reihenweise vergab die junge SV-Truppe dort teilweise allerbeste Torchancen.
Was die Personalsituation seiner eigenen Mannschaft anbelangt, so ist diese auch in diesem Spiel gegenüber den letzten Wochen unverändert, werden die 64er wohl in der Besetzung auflaufen, die auch am letzten Spieltag in Gummersbach spielte und dort knapp mit 32:29 unterlag.
Mehr Kummer als diese Niederlage bereiten dem Zweibrücker Trainer allerdings die vielen verletzungsbedingten Ausfälle in seinem Kader. Denn die machen sich inzwischen insbesondere hinsichtlich der Trainingssituation bei den Zweibrücker Löwen nachteilig bemerkbar. „Wir können schon seit Weihnachten eigentlich nicht mehr normal trainieren“, stellte Bullacher hier heraus.
Und der Wettkampfcharakter ist für eine Handballmannschaft auch im normalen Trainingsbetrieb eigentlich unersetzlich. Genau in dieser Hinsicht zeigt sich dann doch, dass andere Teams in der 3. Liga hier breiter aufgestellt sind, dass sie solche außergewöhnlichen Verletzungssituationen besser aufgefangen bekommen.
An diesem Wochenende stehen allerdings auch im Jugendbereich für Teams der Zweibrücker Löwen wichtige Entscheidungen an.
So können die 64er auch in der kommenden Saison für die A-Jugendbundesliga planen, nachdem die männliche A1 am letzten Wochenende ihr Auswärtsspiel bei der HG Oftersheim/Schwetzingen nach großartigem Kampf mit 24:23 (12:12) gewann.
Mit nunmehr 21:21 Punkten belegen die 64er nach dem vorletzten Spieltag den fünften Tabellenplatz, sind damit von den dahinter liegenden Teams TSG Friesenheim, HG Saarlouis und HG Oftersheim/Schwetzingen nicht mehr einzuholen und könnten mit einem weiteren Punktgewinn im letzten Heimspiel gegen den TSV Neuhausen oder bei mindestens einem Punktgewinn der TSG Friesenheim in Göppingen sogar den hervorragenden fünften Tabellenplatz sichern. Denn wegen ihrer zwei Siege gegen die TSG Friesenheim haben die 64er den direkten Vergleich mit dem Nachwuchs des Erstbundesligisten zu ihren Gunsten entschieden.
Somit haben die 64er auch ihr zweites große Saisonziel neben dem Klassenerhalt der Männer in der 3. Bundesliga „unter Dach und Fach“ gebracht, nämlich dass sie auch im kommenden Jahr wieder in der JBLH am Start sein werden. Am Wochenende steht nun das Saisonfinale auf dem Programm, nämlich das Heimspiel gegen den TSV Neuhausen, das am Sonntagnachmittag um 14 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle angepfiffen wird.
Zudem will die männliche B1 der Zweibrücker Löwen heute um 15.45 Uhr im letzten RPS-Oberliga-Heimspiel gegen den Tabellenletzten HSG Wittlich den fest eingeplanten 15. Saisonsieg einfahren, womit auch diese Mannschaft die unmittelbare Qualifikation für die nächstjährige JBLH erreicht hätte. Und das wiederum belegt sehr eindrucksvoll die Qualität der Zweibrücker Jugendarbeit.
Denn die Mannschaft von Erfolgstrainer Tony Hennersdorf würde bei einem Sieg im Saisonfinale die RPS-Meisterschaft sichern und sich damit auch für die Viertelfinalspiele um die deutsche B-Jugendmeisterschaft qualifizieren.
Damit würde sich die laufende Saison der Zweibrücker Junglöwen einem weiteren Höhepunkt zuwenden, denn nachdem in der vergangenen Saison mit der weibliche B-Jugend der 64er als RPS-Meister erstmals eine Mannschaft des SV 64 Zweibrücken die Qualifikation für die Viertelfinalspiele um die Deutsche Meisterschaft erreichte, wäre das gleiche nun auch für die Jungs von Tony Hennersdorf möglich.
In diesen Spielen werden die Junglöwen dann aber auch auf allerbeste Konkurrenz treffen, denn als Gegner wurde dem RPS-Oberligameister bereits vor der Saison die Meister der Landesverbände Mittelrhein und Niederrhein, nämlich TuSEM Essen und der Baden-Württemberg-Oberliga zugelost. In Baden-Württemberg entscheidet sich erst an diesem Wochenende, wer Meister wird, denn die SG Ottenheim/Altenheim trifft hier im Spitzenspiel auf den Verfolger JSG Balingen/Weilstetten. Eine dieser beiden Mannschaften wird also der weitere Gegner der Zweibrücker Junglöwen im Kampf um das Ticket für das Final-Four um die Deutsche Meisterschaft sein.
Ein erstes Nachholspiel steht auch auf dem Programm der SV-Frauen, die am Sonntag um 17 Uhr bei der Hunsrück HSG in Kleinich gastieren und dort im Kampf um die angepeilte Vizemeisterschaft den nächsten Auswärtssieg einspielen möchte. Wieder mit dabei sein wird in diesem Spiel Jugendnationalspielerin Amelie Berger, die in der letzten Woche mit der Jugendnationalmannschaft in Ungarn weilte und sich für die kommende EM qualifizierte.
Weitere Spiele mit SV-Beteiligung:
Sa. 14.15 Uhr SV C1m – TV Hochdorf (Westpfalzhalle),
Sa. 20 Uhr SV Männer 4 – TV Bexbach (Westpfalzhalle),
So. 16 Uhr SV A2m – HG Saarlouis 2 (Ignaz-Roth-Halle),
So. 15 Uhr TuS Weibern – SV Bw in Weibern,
So. 15 Uhr JSG Wörth-Hagenbach – SV Aw in Wörth,
So. 16.45 Uhr HF Rilchingen/Hanweiler – SV E2 (Nachholspiel in Kleinblittersdorf, Treffp. 15.20 Uhr),
Die Spiele der E1 und B2m wurden wegen der Ferien verlegt. Das Spiel der Frauen 2 in Theley gegen Dirmingen wegen Personalmangels aufgrund der gleichzeitig stattfindenden Spiele der Aw abgesagt.
Zweibrücker Löwen wollen gegen Schalksmühle-Halver in die Erfolgsspur zurück finden!
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- Geschrieben von Christian Gauf