Nach zuletzt drei Niederlagen haben die Zweibrücker Löwen am Samstagabend wieder einmal gewonnen und sich gegen den Tabellenneunten SG Schalksmühle-Halver für die 17:23-Hinspielniederlage revanchiert.
Auch im Rückspiel in der Zweibrücker Westpfalzhalle zeigten beide Mannschaften eine starke Defensivleistung, überzeugten erneut jeweils auch die Torleute beider Teams.
Und wie bereits im Hinspiel gab es auch am Samstagabend beim knappen 23:21 (7:12)-Heimsieg der Zweibrücker Löwen zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten und letztlich mit den 64ern einen durchaus glücklichen Sieger.
Dass die erste Hälfte aus Sicht der 64er dabei schon so etwas wie ein „Deja-vu-Erlebnis“ brachte, lag unter anderem an der ganz starken Leistung des SGSH-Keepers Dominik Formella, der im Zusammenspiel mit der defensiven 6:0-Abwehrformation der Gäste bestens harmonierte. Bereits im Hinspiel hatte der Keeper überragend gehalten und mit seinen Paraden die Zweibrücker Löwen entnervt. Waren es in der Sporthalle Halver in dieser Saison „negativrekordverdächtige und einmalige“ vier SV-Tore in 30 Minuten, so erzielten die 64er am Samstagabend in der ersten Hälfte zumindest sieben Treffer.
Dennoch wirkte der 7:12-Rückstand der Zweibrücker Löwen nach den ersten 30 Minuten durchaus ernüchternd. Zu klar hatten die erfahrenen Gäste dieses Spiel dominiert, hatten „geduldig“ ihre Angriffe vorbereitet und insbesondere von den Rückraumpositionen erfolgreich abgeschlossen. Mateusz Rydz und Julian Mayer waren hier in der ersten Hälfte jeweils dreimal für die Gäste erfolgreich; ansonsten waren es insbesondere auch Kontertore, die sich die 64er einhandelten, weil sie einige Male in Zeitspielsituationen gerieten und dann am Abwehrbollwerk der SGSH hängen blieben.
Dass SV-Trainer Stefan Bullacher bereits in der elften Minute beim 1:4-Zwischenstand erstmals ein Team-Time-out nahm, verdeutlicht, wie unzufrieden er mit der Startphase dieser Begegnung war.
Und trotz des Fünf-Tore-Rückstandes zur Pause hoffte der Zweibrücker Trainer auf den Umschwung, darauf, dass seine Mannschaft dem Spiel doch noch eine Wende geben könnte.
„Heute geht auf jeden Fall noch etwas“, sagte SV-Coach Stefan Bullacher seinen durchaus etwas konsterniert wirkenden Spielern in der Halbzeitpause, nachdem diese in der ersten Hälfte einige Male überhastet, einige Male zu spät abgeschlossen hatten, viele gute Torchancen, darunter auch drei Tempogegenstöße und einen Siebenmeter, ungenutzt ließen. „Wir müssen aber natürlich unsere Chancen auch nutzen“, lautete hier der wesentliche Kritikpunkt des Zweibrücker Trainers. „In der Abwehr ist eigentlich soweit alles in Ordnung“, hatte Bullacher zumindest an den zwölf Gegentoren im ersten Durchgang nichts auszusetzen.
Er ärgerte sich allerdings schon, dass seine Spieler das Tempo nicht wie besprochen hoch hielten. Und dass sie gegen die „wuchtige“ 6:0-Abwehrformation der Gäste um den 2,02 m langen Abwehrchef Maciej Dmytruszynksi immer wieder auch in „Passiv-Situationen“ gerieten.
Die erneut Ersatz geschwächte SV-Truppe, bei der Jerome Müller nach fünfwöchiger Pause erstmals wieder auf dem Spielberichtsbogen stand, um notfalls in der Abwehr auszuhelfen, steigerte sich im zweiten Durchgang enorm.
In der Abwehr noch einen Tick aggressiver zupackend, und mit einem nun überragend haltenden Ladi Kovacin im Tor verkürzten die Zweibrücker Löwen durch eine Dreierserie, zunächst durch Jonas Denk, durch einen Siebenmeter Tim Burkholders und einen jetzt erfolgreich abgeschlossenen Tempogegenstoß Benni Zellmers in Unterzahl zum 10:12-Zwischenstand. Jetzt waren die 64er wieder auf Schlagdistanz!
Robin Egelhof, im zweiten Durchgang überwiegend im rechten Rückraum agierend, erzielte dann in der 40. Spielminute erstmals wieder den Ausgleichstreffer zum 13:13-Zwischenstand. Die erstmalige SV-Führung gelang schließlich in der 44. Minute dem guten Kreisläufer Jonas Denk zum 15:14-Zwischenstand.
Jetzt vermittelte die umkämpfte Begegnung auch den Gästen einmal den Eindruck, wie unangenehm es ist, wenn man das Tor nicht trifft. Bis zur 49. Spielminute gelang es den SVlern in ihrer stärksten Phase nämlich, die eigene Führung sogar auf 17:14 auszubauen. 10:2 lautete hier die beeindruckende Zwischenbilanz der ersten 19 Minuten nach dem Seitenwechsel.
Mit der lautstarken Unterstützung der etwa 450 Zuschauer wehrten sich die 64er schließlich auch erfolgreich gegen die Schlussoffensive Schalksmühle-Halvers, die nun wesentlich offensiver verteidigten und in der 55. Spielminute durch Tobias Fleischhauer wieder zum 18:18 ausgleichen konnten.
Dass in einer engen Schlussphase der Heimvorteil dann hilfreich ist, belegten auch wieder die letzten Minuten dieses nun überaus spannenden Spieles. Denn anders als am letzten Wochenende in Gummersbach, als den 64ern in der Schlussphase der mögliche Sieg entglitt, griffen sie im Heimspiel gegen die SG Schalksmühle-Halver beherzt zu. Mannschaftskapitän Aris Wöschler mit einem Siebenmeter zum 22:20 sowie der A-Jugendliche Robin Egelhof 15 Sekunden vor Spielende gegen eine nun „offene Manndeckung“ der Gäste zum 23:21-Endstand waren für die 64er dabei die letzten Torschützen in einem kurzweiligen Drittligaspiel. „Es war heute unheimlich wichtig, dass wir auch ohne Jerome und Björn gewonnen haben“, sprach Spielmacher Florian Enders aus, was viele in der Halle auch so gesehen hatten.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Ladi Kovacin und Yannic Klöckner (n.e.) – Tim Burkholder 2, Florian Enders 1/1, Aris Wöschler 4/1 – Philipp Hammann, Benni Zellmer 5 – Jonas Denk 4 - Robin Egelhof 7, Patrick Bach, Michael Mathieu und Jerome Müller (n.e.).
SG Schalksmühle-Halver:
Dominik Formella, Mareks Skabeikis (n.e.) im Tor – Julian Meyer 6/2, Malte Müller 1, Mateusz Rydz 3 – Jacek Wardzinski 5/1, Tobias Fleischhauer 5/1 – Daniel Buff 1 – Maciej Dmytruszynski, Marc Oberste, Christina Feldmann, Dominic Luciano, Achiim Jansen, Daniel Krüger.
Zeitstrafen: 8: 6 Min., Siebenmeter: 4/3 – 5/4, Zuschauer 440, Schiedsrichter: Heiko Fecher / Marcus Stockfleth ( Hösbach / Mannheim).
Zweibrücker Löwen gewinnen gegen Schalksmühle-Halver!
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- Geschrieben von Christian Gauf