Mit der zweiten Mannschaft des Bundesligisten GWD Minden gastiert am heutigen Samstagabend eine Mannschaft in der Zweibrücker Westpfalzhalle, die einige Wochen lang ordentlich in der Spitzengruppe der 3. Liga West „mitgemischt“ hat, zuletzt allerdings auch „etwas schwächelte“.
Ein wesentlicher Grund hierfür dürfte sein, dass auch diese junge Mannschaft häufig in unterschiedlichen Besetzungen antreten musste. Denn ähnlich wie die 64er setzt Mindens Trainer Markus Ernst regelmäßig auch A-Jugendspieler bei den Männern ein.
Da sich die Mindener A-Jugend in der Weststaffel der Jugendbundesliga allerdings als Meister durchgesetzt hat, und am morgigen Sonntag das Viertelfinalrückspiel gegen den Nachwuchs des Bundesligisten HSG Wetzlar austragen wird, werden am Samstag vermutlich kaum A-Jugendliche die weiteste Auswärtsreise in der 3. Liga West mitmachen. Denn zwischen den beiden Städten Minden und Zweibrücken liegen sage und schreibe 550 km, für diese Reise inklusive des Spiels waren die 64er Ende November beim Hinspiel insgesamt 16 h unterwegs.
Das allerdings bringt eine weitere Option der Mindener ins Spiel, die durch die Spielordnung des deutschen Handball-Bundes abgedeckt ist, dass nämlich auch am Wochenende wieder einige Spieler des Bundesligakaders in der Drittligamannschaft der Mindener auflaufen könnten. Spielberechtigt sind hier nämlich alle die Spieler, die im Jahr 2015 das 23. Lebensjahr vollenden oder jünger sind.
Mit Yves Kunkel, Florian Freitag, Nils Torbrügge und Nenad Bilbija haben immerhin vier Spieler aus dem Bundesligakader in der laufenden Saison bereits in der 3. Liga mitgespielt und dabei zusammen auch 72 Tore erzielt. Und da die Bundesliga wegen der Nationalmannschaftsmaßnahme gerade pausiert, ist die Möglichkeit, dass tatsächlich Erstligaspieler in der Westpfalzhalle auflaufen werden, keineswegs ausgeschlossen.
„Minden spielt wahrscheinlich den dynamischsten Angriffshandball der dritten Liga“, hat SV-Trainer Stefan Bullacher aber auch „ohne die Verstärkung von oben“ allergrößten Respekt vor der zweiten Mannschaft des Bundesligisten GWD Minden. Das zeigten die Mindener auch im Hinspiel, in dem die Zweibrücker Löwen nach gutem Beginn und zwischenzeitlicher 19:13-Führung letztlich noch deutlich mit 26:32 verloren.
So stark die 64er im Hinspiel begonnen hatten, so deutlich ließen sie dann auch nach. Und in den letzten 20 Spielminuten klappte schließlich überhaupt nichts mehr, so dass die klare Niederlage letztlich nicht zu vermeiden war. Dabei war im Hinspiel war auf Mindener Seite kein Bundesligaspieler dabei.
Was die Zweibrücker Personalsituation anbelangt, so muss Trainer Stefan Bullacher weiterhin auf die Langzeitverletzten Kubo Balaz, Björn Zintel und Erik Pohland verzichten. „Ansonsten sind Benni Zellmer, Philipp Hammann und Nils Wöschler angeschlagen. „Bei Benni und Philipp gehe ich aber davon aus, dass sie am Samstagabend dabei sein können“, sagte Bullacher.
Nachdem die Zweibrücker Löwen als Aufsteiger den Klassenerhalt in der 3. Liga West doch unerwartet früh geschafft hatten, wollen sie mit den verbleibenden drei Spielen diese Saison mit einem positiven Punktverhältnis abschließen. Sollte dies gelingen, wäre wohl auch ein Platz unter den ersten Sechs der Liga möglich, und diese Platzierung wiederum bedeutet die unmittelbare Qualifikation für den DHB-Pokalwettbewerb in der kommenden Spielzeit. Allerdings in einer überarbeiteten Form, denn die Drittligisten werden dann nicht – wie in den letzten Jahren immer üblich – Heimrecht gegen einen Erst- oder Zweitligisten haben, sondern bei einem Viererturnier mit Erst- und Zweitligisten antreten. Da dann auf jeden Fall wieder ein Pflichtspiel gegen einen Bundesligisten ansteht, ist diese Quali allemal ein tolles und lohnendes Ziel für die junge SV-Truppe, die übrigens am Samstagabend im Callis ab 20 Uhr auch eine „Feier mit den Fans“ organisiert.
An diesem Wochenende hat auch die männliche B1 im Rahmen der Viertelfinalspiele um die Deutsche Meisterschaft ihr Heimspielwochenende.
Die SV-Truppe, die ihren herausragenden Erfolg, nämlich die Meisterschaft in der RPS-Oberliga in einem spannenden „Kopf-an-Kopf-Rennen“ mit der TSG Friesenheim erreichte, trifft zunächst am heutigen Samstagmittag auf den Baden-Württemberg-Meister SG Ottenheim-Altenheim. Dieses Spiel wird um 16 Uhr in der Westpfalzhalle angepfiffen. Am morgigen Sonntag findet dann um 15.30 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle das Rückspiel gegen TuSEM Essen statt.
Leider waren die Jungs von Trainer Tony Hennersdorf im Hinspiel in Essen zu nervös, erwischten einen schwachen Tag und kassierten dann zwar eine nicht unerwartete, allerdings in dieser Höhe nicht vermutete 16:29 (9:13)-Niederlage gegen den Nordrheinmeister TuSEM Essen.
Da sich der Nachwuchs des Zweitligisten sonntags auch mit 24:21 gegen Ottenheim/Altenheim durchsetzte, übernahm er zunächst einmal die Tabellenspitze der Viertelfinal-Gruppe B.
„Tom Grieser und Alessandro Lehr waren gegen Essen die einzigen Spieler, die sich erkennbar gegen die drohende Niederlage wehrten“, ärgerte sich SV-Trainer Tony Hennersdorf über die aus seiner Sicht zu hohe Niederlage im Essen-Spiel.
„Gegen solche Gegner müssen alle unsere Spieler an ihr Leistungslimit gehen, sonst reicht es nicht. Leider war dies am letzten Wochenende nur bei Tom, Alessandro und Kian der Fall“.
Die Gelegenheit, es deutlich besser zu machen, zu zeigen, dass die klare Niederlage in Essen vielleicht doch ein Ausrutscher war, bietet sich den Zweibrücker Junglöwen nun an diesem Wochenende. Dabei erhoffen sich die 64er wieder die lautstarke Unterstützung der Zweibrücker Handball-Fans, die zumindest am heutigen Samstag in den Genuss eine Kombikarte kommen können. Wer um 18 Uhr das Männerspiel anschauen möchte, kann zum gleichen Eintrittspreis am Samstag auch schon das B-Jugendspiel anschauen.
Das bedeutet: Wer sich beide Spiele anschauen möchte, zahlt demnach nur den Preis fürs Männerspiel (7,-- € bzw. 5,-- € ermäßigt) und kann sich sowohl das Drittliga- als auch das Jugendspiel anschauen. Der Eintrittspreis für die B-Jugend beträgt ansonsten an beiden Tagen jeweils 4,-- € für Erwachsene bzw. 2,-- € für Jugendliche.
Die zweite Männermannschaft der 64er ist an diesem Wochenende spielfrei.
Dafür haben die SV-Frauen um 19.30 Uhr bei der HSG Wittlich ein ganz schweres Auswärtsspiel vor sich. Sollte die Mannschaft von SV-Trainer Martin Schwarzwald allerdings mit einer ähnlichen Spielfreude zu Werke gehen, wie letztes Wochenende im Spitzenspiel gegen Marpingen, ist sie aber sicher nicht chancenlos.
Durch die Terminierungen der B-Jugendspiele haben sich noch einige Spielverschiebungen ergeben. So spielt am Samstag die SV-Vierte gegen TuS Wiebelskirchen erst um 20 Uhr, die männliche A2 am Sonntag gegen Illtal erst um 17.15 Uhr.
Weitere Spiele mit SV-Beteiligung:
Sa.. 10.45 Uhr SV E2 – HG Itzenplitz,
Sa. 12.00 Uhr SV E1 – HG Saarlouis,
Sa. 13.15 Uhr SV D2m – SV St. Wendel,
Sa. 14.30 Uhr SV D1m – SG Brotdorf-Merzig,
Sa. 20 Uhr SV Männer 4 – TuS Wiebelskirchen,
So. 11 Uhr SV Dw – Oberthal,
So. 12 Uhr SV F-Jugend – TV Merchweiler,
So. 13.30 Uhr SV B2m – Bous/Wadgassen,
So. 17.15 Uhr SV A2m – Illtal,
So. 19 Uhr SV-Frauen 2 – Birkenfeld.