Mit einem hart erarbeiteten 29:24 (12:15)-Auswärtssieg kehrte die erste Frauenmannschaft des SV 64 Zweibrücken am Samstagabend aus dem Rheinland zurück, wo sie gegen den Tabellensechsten HSG Wittlich eine starke zweite Hälfte ablieferte.
Die Gastgeberinnen waren in Bestbesetzung, also mit Nadja Zimmermann und Lisa Schenk angetreten, die beide in der letzten Saison noch in der Bundesliga für Koblenz spielten. Ebenso mit dabei war Jennifer Souza, die Mannschaftskollegin von Amelie Berger in der Jugendnationalmannschaft.
Ganz wichtig aus Zweibrücker Sicht war dann, dass sie eine frühe Zeitstrafe gegen Katharina Handermann nach nicht einmal drei Minuten Spielzeit, gut überstanden. In der Anfangsphase vermochte sich jedenfalls kein Team Vorteile zu erspielen.
„Es war dann allerdings recht früh zu erkennen, dass Nadja Zimmermann, die zum Bundesligaaufsteiger Borussia Dortmund wechseln wird, aus einer normalen Deckung heraus nur schwer zu kontrollieren sein würde“, stellte SV-Trainer Martin Schwarzwald zur Aufgabenstellung seiner Mannschaft heraus. Zwar gelang es den SVlerinnen, Zimmermann durch eine Manndeckung nahezu auszuschalten. „Allerdings bereitete uns jetzt die wendige Gwendolyn Barthen große Probleme“, analysierte Seitenwechsel. Barten spielte jedenfalls hervorragend mit ihrer Kreisläuferin zusammen und war selbst viermal erfolgreich.
Das Ergebnis hiervon war, dass sich die HSG zwischenzeitlich bis auf 14:9 abzusetzen vermochte. „Und das lag nicht etwa daran, dass wir schlecht spielten, sondern an einer ganz starken Vorstellung der Wittlicher“, bemerkte Schwarzwald.
Ein gelungener Schlussspurt brachte die SV-Frauen kurz vor der Pause noch einmal auf 15:12 heran.
„Die zweite Halbzeit war dann vielleicht das Beste, was wir diese Saison gespielt haben“, benutzte Schwarzwald schließlich sogar ein Superlativ. Nachdem Joline Müller in der ersten Halbzeit die Mannschaft offensiv fast im Alleingang im Spiel hielt, drehten nach dem Seitenwechsel vor allem Linksaußen Marion Weick und Amelie Berger im rechten Rückraum auf. Die beiden erzielten gemeinsam zwölf der 17 SV-Tore in der zweiten Halbzeit, „und das bei gerade mal drei Fehlversuchen“, lobte Schwarzwald.
Letztlich spielentscheidend war aber eine taktische Umstellung in der Zweibrücker Deckung. Anne Wild kümmerte sich in der zweiten Hälfte um Gwendolyn Barthen, unabhängig davon, ob sie im linken oder rechten Rückraum auftauchte. „Mehrfach wechselte die Rückraumspielerin danach entnervt ihre Position, nur um sich dann immer wieder Wild ausgesetzt zu sehen, die keinen einzigen Zweikampf verlor und Barthen in der zweiten Hälfte so auch keinen Treffer oder ein nennenswertes Anspiel gestattete“, freute sich Schwarzwald, dass diese Maßnahme derart fruchtete.
Ihren Teil zum letztlich klaren Auswärtssieg trug auch die „gut aufgelegte“ Daphne Huber bei. Sie parierte unter anderem zwei Siebenmeter und war in der Schlussphase stets zur Stelle, wenn Wittlich nochmal verkürzen wollte.
Auf einen Blick:
Wittlich: Hanna Scharfbillig, Nicole Ruppert - Jenny Souza 8, Gewendolyn Barthen 4, Nadja Zimmermann 3, Lisa Schenk 3/1, Maria Flesch 2, Nicole Packmohr 2, Jennifer Simonis 1/1, Irina Lukanowski 1, Carla Schurich, Joelle Junglen.
SV 64 Zweibrücken: Daphne Huber und Jana Specht (bei einem Siebenmeter) - Joline Müller 10/3, Marion Weick 9, Amelie Berger 5, Anne Wild 2, Katharina Handermann 2, Laura Witzgall 1, Annika Schlegel, Lucie Krein, Miriam Schoeneich (n.e.), Maren Rixecker (n.e.).
Zeitstrafen: 10:6 Minuten, Siebenmeter: 4/2 – 7/3, Zuschauer: 70, Schiedsrichter: Mayer/Landgraf (PfHV).