Sehr zufrieden sein konnten am Sonntagabend die Handballfrauen des SV 64 Zweibrücken, die in der RPS-Oberliga ihr letztes Heimspiel gegen die zweite Mannschaft der SG Mainz-Bretzenheim mit 39:34 (21:17) gewannen.
Denn durch diesen Sieg haben die Zweibrücker Handballerinnen ihre Vizemeisterschaft in der RPS-Oberliga aus der Vorsaison wiederholt, können sich aufgrund des besseren direkten Vergleichs gegenüber Verfolger SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam am letzten Spieltag im Derby beim Tabellenvierten, der HSG Marpingen/Alsweiler sogar eine Niederlage leisten, ohne die erneute Vizemeisterschaft noch zu gefährden.
So klar wie es das Endergebnis zum Ausdruck bringt, war der Spielverlauf allerdings keineswegs, denn die SV-Frauen vermochten sich erst in den letzten drei Spielminuten spielentscheidend abzusetzen und damit die beiden weiteren Heimpunkte einzufahren.
Das Spiel war von der ersten Spielminute an eng und spannend. In der Ignaz-Roth-Halle entwickelte sich jedenfalls am Sonntagmittag ein flottes Spiel, in dem beide Mannschaften die Abwehrarbeit weitestgehend vernachlässigten.
SV-Trainer Martin Schwarzwald kostete diese Spielweise seiner Mannschaft deshalb auch erkennbar einige Nerven. „Wenn ihr in der Abwehr so weiter spielt, brauchen wir heute 50 Tore, um zu gewinnen“, lautete Schwarzwalds Ansage nach etwa 20 Spielminuten.
Ganz so viele Tore waren schließlich dann doch nicht nötig. Aber einfach war das Spiel aus Zweibrücker Sicht trotzdem nicht.
Nach 25 Spielminuten, mit ständig wechselnden Führungen, gelang der Mannschaft von Martin Schwarzwald ein erster, wirkungsvoller Zwischenspurt.
Zwischen der 26. und 29. Spielminute vermochte sich der Tabellenzweite vom 16:16-Zwischenstand durch eine Fünferserie auf 21:16 abzusetzen, beim Stande von 21:17 wurden schließlich die Seiten gewechselt.
Im zweiten Durchgang behaupteten die SV-Frauen ihre Führung dann mehr oder weniger souverän, lagen in der 44. Spielminute beispielsweise noch mit 26:22 in Front.
Allerdings holten jetzt auch die Gäste wieder auf, kamen innerhalb von zwei Minuten wieder zum 26:25-Anschlusstreffer. Während der Zeitstrafe gegen Katharina Handermann und der daraus resultierenden Unterzahlsituation gelang es den Zweibrückerinnen dann allerdings, sich wieder etwas Luft zu verschaffen. 48 Minuten waren da gespielt und die SV-Frauen führten mit 29:26.
Drei Minuten später war dann allerdings beim 30:30-Zwischenstand wieder alles offen. Ein ganz wesentliches Problem auf Zweibrücker Seite war hier allerdings, dass sie die gegnerische Kreisläuferin bzw. auch einlaufende Spielerinnen nicht mit der nötigen Konsequenz bekämpften. So fielen die Tore weiterhin im 30-Sekunden-Takt, und zwar auf beiden Seiten.
„Wichtig war schließlich, dass Joline einfach weiter getroffen hat“, lobte Schwarzwald einmal mehr seine Toptorjägerin. Die hatte am Ende erneut 17 Tore ihrem persönlichen Treffer-Konto beigefügt.
Eine ganz wichtige Szene war schließlich die Parade Pilar Lamades gegen einen Sprungwurf von Vera Martens. Denn dadurch gerieten die Gäste deutlich in Zugzwang, auch, weil Annika Schlegel jetzt zum 35:33 traf und unmittelbar darauf das 36:33 folgen ließ. Damit war die Entscheidung geglückt, denn jetzt mussten die Gäste schnell abschließen – und trafen jetzt das Tor nicht mehr. Somit bauten die SV-Frauen die Führung weiterhin aus und gewannen schließlich noch deutlich mit 39:34.
Bereits vor dem Spiel verabschiedeten SV-Vorsitzender Dr. Klaus Wöschler und Axel Koch die Jugendnationalspielerin Amelie Berger, die den SV 64 Zweibrücken in Richtung Leverkusen verlassen wird. Und danach fanden die beiden auch noch viele lobende Worte für Martin Schwarzwald, der letztmalig bei einem Spiel der Zweibrücker Löwen auf der Bank saß.
Auf einen Blick
SV 64 Zweibrücken: Daphne Huber, Pilar Lamade (2. Hz.) im Tor - Joline Müller 17/4, Marion Weick 7, Amelie Berger 4, Laura Witzgall 4, Annika Schlegel 4, Anne Wild 1, Miriam Schoeneich 1, Sarah Witzgall 1, Lara Schlicker, Katharina Handermann, Lucie Krein, Nadine Zellmer.
SG Mainz-Bretzenheim:
Nathalie Schlessinger und Carmen Stephan im Tor – Vera Martens 14/6, Lisa Hahn 6, Stefanie Konrad 4, Vicky Rodday 4, Cosima Dümmler 3, Michelle Chwalek 2, Anne Greiner 1, Marlene Eichhorn.
Zeitstrafen: 8:4 Minuten, Siebenmeter 4/4 - 6/6, Schiedsrichter: Hetzel/Scalici (TV Edigheim/HV Pfalz).