Das letzte Saisonspiel der Zweibrücker Löwen in der 3. Liga steht am heutigen Samstagabend, Anpfiff ist ausnahmsweise erst um 19 Uhr in der Westpfalzhalle, noch einmal unter dem Thema Abstiegskampf! Allerdings befinden sich hier nicht die 64er, sondern vielmehr deren Gegner, Mitaufsteiger Soester TV, in der entsprechenden Drucksituation, unbedingt noch einmal punkten zu müssen.
Die gegenüber den „normalen Heimspielen“ spätere Anwurfzeit wurde bereits zu Saisonbeginn vom DHB für alle Drittligaspiele am letzten Spieltag vorgegeben, um auf diesem Wege denkbare Benachteiligungen anderer Mannschaften zu umgehen.
Die Zweibrücker Löwen beenden also heute eine Saison, die trotz großer Verletzungssorgen nahezu optimal verlief. Nur am ersten Spieltag belegten die 64er einmal einen Abstiegsplatz, den Klassenerhalt in der 3. Liga hatten sie sehr frühzeitig erreicht, so dass sie bereits im Januar ihr Saisonziel überarbeiteten und schließlich die Qualifikation für den DHB-Pokalwettbewerb ins Auge fassten. Auch dieses Ziel haben die SVler bereits erreicht, so dass sie am Samstag das Saisonfinale mit der nötigen Lockerheit angehen können.
Etwas anders war die Situation beim Soester TV, der in der ersten Saisonhälfte viel Pech hatte, einige Male unglücklich nur mit einem Tor Unterschied verlor, insbesondere in den letzten beiden Monaten allerdings auch auftrumpfte und sich am letzten Spieltag durch einen 26:23-Heimsieg gegen die HSG Krefeld sogar auf einen Nichtabstiegsplatz vorarbeitete. 10:2 Punkte aus den letzten sechs Spielen und ein dadurch enorm gesteigertes Selbstvertrauen sind äußere Zeichen einer stetigen Weiterentwicklung des Tabellendreizehnten, der sich nun wieder berechtigte Hoffnungen machen kann, den Klassenerhalt in der 3. Liga zu erreichen.
„Der Soester TV hat sich inzwischen auf die 3. Liga eingestellt, macht weniger Fehler als noch in der ersten Saisonhälfte“, hat SV-Trainer einen wesentlichen Lerneffekt beim Mitaufsteiger aus Nordrhein-Westfalen ausgemacht. „Sie haben aber auch eine richtig gute Truppe zusammen“, merkte der Zweibrücker Trainer weiterhin an, nachdem mit Axel Loer inzwischen auch ein wichtiger Spieler wieder dabei sein kann, der die Mannschaft noch einmal deutlich verstärkt. Wichtigster Spieler und Torjäger der Mannschaft ist Torben Voss-Fels, der wohl auch in jeder anderen Drittligamannschaft ein echter Leistungsträger wäre.
Ähnlich wie die Zweibrücker Löwen sind auch beim Soester TV zahlreiche „Eigengewächse“ im Aufgebot, verfolgt Trainer Dirk Lohse ein vergleichbares Konzept wie die Zweibrücker Löwen. Und sie haben sich in den letzten Wochen einfach auch einmal für den attraktiven Handball selbst belohnt, indem sie die Spiele knapp gewonnen haben, die in der Hinserie jeweils noch knapp verloren wurden.
Die Zweibrücker Löwen sind jedenfalls darauf vorbereitet, dass der Soester TV mit großem Einsatz um den Klassenerhalt kämpfen wird. Dabei sieht die Konstellation am Tabellenende wie folgt aus: Die HSG Wiebaden ist mit 14:44 Punkten bereits abgestiegen. Davor kämpfen drei Mannschaften darum, die Plätze 15 und 14 zu vermeiden. Mit 20:38 Punkten sind die Soester dabei gegenüber Gladbeck (19:39 Punkte) bzw. OSC Duisburg (18:40 Punkte) in der besseren Ausgangslage, haben allerdings gegenüber beiden Mitkonkurrenten den direkten Vergleich verloren. Ein Auswärtssieg in Zweibrücken würde hier auf alle Fälle für Klarheit sorgen.
Zu verschenken haben allerdings auch die Zweibrücker Löwen nichts, die sich mit einer guten Leistung in die Sommerpause verabschieden wollen. „Es ist schon sehr reizvoll, in der 3. Liga dabei sein zu können“, stellte beispielsweise SV-Trainer Stefan Bullacher auch seine eigene Motivationslage für das Saisonfinale heraus. „Da ist jedes Spiel etwas Besonderes“. Deshalb erwartet der Zweibrücker Trainer von seiner Mannschaft auch, dass sie dieses letzte Spiel noch einmal gewinnen möchte.
Was die Personalsituation seiner Mannschaft betrifft, so hofft der SV-Coach, dass die beiden zuletzt krankheitsbedingt fehlenden Florian Enders und Philipp Hammann wieder mit dabei sein können. „Ansonsten wird auch Marian Müller noch einmal aushelfen, der ja bereits in Neuss und zu Hause gegen Meister TuS Ferndorf mit dabei war“, sagte Bullacher.
Mit Jerome Müller, Björn Zintel, Jonas Denk und Michael Mathieu werden am Samstagabend nach dem letzten Saisonspiel auch vier verdiente SV-Spieler verabschiedet, wobei der Weggang von Jugendnationalspieler Jerome Müller bekanntermaßen ja auch davon abhängig ist, dass die HG Saarlouis den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga verwirklichen wird.
Im Rahmen des letzten Saisonspieles in der 3. Liga nutzen die 64er am Samstagabend weiterhin die Gelegenheit, diverse Jugendmannschaften für in dieser Saison errungene Meisterschaften zu ehren.
Eine dieser Meistermannschaften ist die E1 der Zweibrücker Junglöwen, die heute das Glück hat, gegen den SV St. Wendel das Vorspiel zum Männerspiel bestreiten zu dürfen. Anpfiff ist hier um 17 Uhr.
Im letzten Saisonspiel müssen die Handballfrauen des SV 64 Zweibrücken im RPS-Oberliga-Derby der beiden besten Teams aus dem Verbandsgebiet des saarländischen Handballverbandes bei der HSG Marpingen/Alsweiler antreten. Dabei sind die SVlerinnen in der komfortablen Situation, dass ihre erneute Vizemeisterschaft auch bei einer Niederlage im letzten Saisonspiel gesichert ist.
Für SV-Trainer Martin Schwarzwald endet mit diesem Spiel sein Engagement bei den 64ern. Er wechselt zum Zweitligisten SG Bensheim-Auerbach.
Eine nette Randgeschichte dieser Begegnung ist die, dass mit Anna Bermann am Samstagabend eine Spielerin im Marpinger Trikot auflaufen wird, die tags darauf im Trikot der weiblichen A-Jugend der Zweibrücker Löwen das erste Qualifikationsspiel um einen Startplatz in der kommenden Jugendbundesligasaison bestreiten wird.
Die 64er versuchen also auch im weiblichen Bereich eine Mannschaft in die JBLH zu bekommen. Dabei sind zunächst zwei Spiele auf HVS-Ebene gegen die JSG Südostsaar nötig. Das Hinspiel findet am Sonntag um 14.30 Uhr in der Würzbachhalle statt, das Rückspiel in der Zweibrücker Ignaz-Roth-Halle am kommenden Mittwoch um 18.45 Uhr. Wer sich in diesen beiden Spielen durchsetzen wird, hat dann das Teilnahmerecht an den Qualifikationsspielen im Bereich von Rheinland-Pfalz und Saarland. Zwei von vier Teams qualifizieren sich dann für die weiterführenden bundesweiten Qualifikationsturniere. Ein weiter und schwerer Weg also bis zur JBLH!
Am morgigen Sonntag empfängt schließlich noch die SV-Zweite in der Ignaz-Roth-Halle die Mannschaft des TV Kirkel zum vorletzten Saarlandlandligaspiel. Anpfiff ist um 17 Uhr.
Das Helferteam trifft sich am heutigen Samstag bereits um 15 Uhr, um die Westpfalzhalle – wie üblich bei Heimspielen – entsprechend vorzubereiten.