Zwar haben die Zweibrücker Löwen in den letzten Jahren regelmäßig auch bei den „jüngeren“ Jahrgängen einige Saarlandmeisterschaften und Pokalsiege „eingefahren“. Und dennoch ist eine Meisterschaft der Zweibrücker Junglöwen in dieser Saison doch etwas Besonderes.
Und zwar die Saarlandmeisterschaft der E1, die am vergangenen Samstag das Glück hatte, ihr letztes Saisonspiel vor dem Drittligaspiel der ersten Mannschaft bestreiten zu dürfen.
Zu Gast war in diesem Spiel der Tabellendritte SV St. Wendel, der allerdings auch lediglich in der Anfangsphase gegen die „kleinen Löwen“ mitzuhalten vermochte.
Als die SVler ihre erkennbare Nervosität ablegten und gegen die hervorragende St. Wendeler Torhüterin Louisa Befort konzentrierter und damit auch erfolgreicher abschlossen, setzten sie sich auch vom 5:5-Zwischenstand über 11:5 zum 13:7-Halbzeitstand ab.
Nach dem Seitenwechsel dominierten die kleinen SVler weiterhin, hatten sie alles fest im Griff und gewannen schließlich auch dieses Spitzenspiel mit 25:13.
Das Besondere an dieser Meisterschaft ist jedoch die Tatsache, dass die kleinen 64er ohne Verlustpunkt durch die Saison rasten, dabei sowohl in der Qualifikationsrunde in der ersten Saisonhälfte - in der die immerhin 30 E-Jugendteams im saarländischen Handball-Verband auf drei Ligen in regionaler Hinsicht, nämlich als Staffel Ost, Mitte und West eingestuft waren - als auch später dann in der Staffel 1 der zwölf besten E-Jugendteams alle ihre Spiele gewannen. Und das mit elf Kindern der Jahrgänge 2004 und 2005, wobei lediglich Lucy Hilz, Julian Hügel und Marius Kaeppler dem älteren 04er Jahrgang angehörten, die übrigen sieben Jungs, nämlich Mathias Knoll, Jan-Ole Schimmel, Jan Graeber, Piet Palzer, Finn Freyler, Maxi Schwan, Max Kroner und Julius Glanemann, dürfen alle auch im kommenden Jahr nochmals in der E-Jugend an den Start gehen.
Die größte Überraschung - auch für die beiden Trainer Markus und Christian Gauf – war dabei die Tatsache, dass sich ihre Mannschaft im Topspiel gegen die bis dahin ebenfalls noch verlustpunktfreie Mannschaft der HG Saarlouis souverän durchsetzte und am Ende das Spitzenspiel gegen den Vizemeister 17:12 gewann. Denn im Pokalfinale hatten die kleinen 64er gegen Saarlouis noch mit 7:11 verloren, mussten dort aber auch auf Lucy Hilz verzichten, die sich kurz vor Weihnachten den Fuß gebrochen hatte und anschließend lange pausieren musste.
Mit der flinken Mannschaftskapitänin gelang dann im Spitzenspiel die Revanche gegen die HG Saarlouis – und danach wollten die Zweibrücker Junglöwen ihre Saison einfach auch verlustpunktfrei beenden. Das schafften sie mit teilweise richtig tollen Leistungen.
Insbesondere die Zweibrücker Abwehrarbeit war in der E-Jugend das Maß der Dinge. Die kleinen SVler waren sicher das E-Jugendteam, das die Vorgaben des Verbandsjugendwartes, nämlich offensiv zu verteidigen, am wirkungsvollsten umsetzten, häufig schon in der gegnerischen Hälfte angriffen und so die Gegner zu Fehlpässen zwangen.
Im Verlaufe der entscheidenden Spiele in der Staffel 1 übernahm insbesondere Julian Hügel, der älteste und körperlich reifste Spieler im SV-Aufgebot, immer mehr Verantwortung und war sicher damit auch der auffälligste Spieler bei den 64ern. Allerdings war eine echte Weiterentwicklung bei den neun- und zehnjährigen auch in spielerischer Hinsicht unverkennbar. Man merkte, dass in der Trainingsarbeit großer Wert darauf gelegt wurde, immer wieder auch besser bzw. frei stehende Mitspieler zu erkennen und auch anzuspielen.
22:0 Punkte in der Staffel 1, dabei 288:104 Tore, waren sicher Beleg für die Dominanz der kleinen SVler in der zurückliegenden Spielzeit. Die Jungs um Lucy machten ihre Sache jedenfalls außerordentlich gut und wurden somit auch völlig verdient Saarlandmeister, selbst wenn es eine diesbezügliche Ehrung im saarländischen Handball-Verband bei der E-Jugend seit einigen Jahren eigentlich gar nicht mehr gibt, weil dort das Handball spielen noch im Vordergrund steht. Die Junglöwen haben allerdings einfach auch am besten zusammen gespielt und deshalb alle ihre Spiele gewonnen. Erfreulich dabei war, dass sich in der Regel auch immer alle Spieler in die Torschützenliste einzutragen vermochten.
„Die Kinder haben sich einfach toll entwickelt“, lobte beispielsweise auch Michael Freyler, einer der Väter, die bei allen Spielen ihrer Sprösslinge mit dabei waren, die erkennbaren Fortschritte während der Saison.
Anerkennende Worte heimsten sich die E-Jugendlichen am Samstag auch von den Erstmannschaftsspielern ein – und darauf waren sie am Samstagabend schließlich am allermeisten stolz.
Nach dem Männerspiel wurden die kleinen SVler neben den weiteren Meistermannschaften geehrt. Dabei entstand auch unser Foto, auf dem der stellvertretende Vorsitzende Ralf Müller abgebildet ist, der die Ehrungen vornahm. Es folgen dann von links: Lucy Hilz, Jan-Ole Schimmel, Maxi Schwan, Mathias Knoll, Max Kroner, Marius Kaeppler, Finn Freyler, Jan Graeber und dahinter Julian Hügel und Trainer Christian Gauf. Es fehlen: Trainer Markus Gauf, Piet Palzer und Julius Glanemann.
Den tollen Erfolg der E-Jugend komplettierte schließlich noch die E2, die in der Staffel 3 mit 12:4 Punkten hinter der HSG Fraulautern-Überherrn den zweiten Tabellenplatz erreichte.