Die mit Spannung erwartete erste Auslosung des „reformierten DHB-Pokalwettbewerbes“ fand am heutigen Dienstagmittag in der Dortmunder Geschäftsstelle der HBL statt.
Mit im Topf 4 waren dabei auch die Zweibrücker Löwen, die sich in der letzten Saison durch den hervorragenden siebten Tabellenplatz in der Weststaffel der 3. Liga neben weiteren 23 Drittligisten das Startrecht in der ersten Runde des DHB-Pokalwettbewerbes sicherten.
Neu in diesem Jahr ist die Tatsache, dass die erste Runde des DHB-Pokalwettbewerbes bereits in der Spielform eines „Final-Four-Turnieres“ ausgetragen wird, dass also insgesamt 16 Turniere ausgelost wurden, in denen jeweils ein Erstligist, jeweils mindestens ein Zweitligist sowie jeweils mindestens ein Drittligist zusammen gelost wurden.
Im ersten Lostopf befanden sich dabei die 16 besten Bundesligateams, im zweiten Lostopf die 16 besten Zweitligisten, im dritten Lostopf die Bundesligaabsteiger, die Neuzweitligisten sowie die beiden Amateurmannschaften, die im letzten Jahr die Finalteilnahme um den deutschen Amateurpokal erreicht hatten. Und im vierten Lostopf die qualifizierten Drittligisten. Für die erste Runde waren die Teams dabei zusätzlich in Nord- und Südgruppe unterteilt.
Neben Schiedsrichterwart Peter Rauchfuß war für die Pokalauslosung Jugendnationalspielerin Alina Grijseels verantwortlich, die dann auch die Südpaarungen ausloste, den Zweibrücker Löwen dabei allerdings die denkbar weiteste Anfahrt bescherte.
Denn die Zweibrücker Löwen waren gleich beim ersten Turnier dabei. Zunächst wurde da die Paarung TBV Lemgo gegen den letztjährigen Meister der 3. Liga Süd, die SG Leutershausen, gezogen, dann folgten EHV Aue gegen die Zweibrücker Löwen.
Neben dem netten Hinweis des Moderators von Sport 1, dass Stefan Bullacher bereits in seine 21. Saison als Trainer der Zweibrücker Löwen gehen wird, was so sicher einmalig ist, erwischten die 64er mit dem EHV Aue ein sportlich sicherlich interessantes Los. In logistischer Hinsicht hätte es die 64er indessen kaum härter treffen können, denn bis ins Erzgebirge müssen die 64er fast 600 km fahren, haben also in der Südgruppe sicher den Gegner erwischt, der am weitesten von der Westpfalz entfernt liegt.
Und da der Zweitligist der „Vierergruppe“ das Recht zur Ausrichtung des jeweiligen Pokalturnieres hat, werden die SVler wohl in Aue antreten müssen. In diesem Sinne passt das alles hervorragend zur letzten Spielzeit, als die 64er in der 3. Liga West auch die mit Abstand weitesten Fahrten aller Drittligisten zurückzulegen hatten.
Ganz unbekannt sind sich die beiden Mannschaften des Pokalspieles indessen nicht, denn bereits vor zwei Jahren trafen die Zweibrücker Löwen bei ihrer ersten Teilnahme am DHB-Pokalwettbewerb auf den EHV Aue, damals allerdings ohne die dazugehörigen Reisestrapazen in der Zweibrücker Westpfalzhalle.
„Für uns ist die Teilnahme am DHB-Pokalwettbewerb immer etwas ganz Besonderes“, stellte dann auch SV-Trainer Stefan Bullacher nach der Auslosung heraus, „selbst wenn wir jetzt wirklich zum dritten Mal hintereinander mit dabei sind. Es hätte für uns allerdings sicher auch attraktivere Lose gegeben“, sagte Bullacher mit etwas Wehmut und mit Blick auf die Paarungen mit „Derby-Charakter“, beispielsweise in Friesenheim, wo die Rhein-Neckar-Löwen antreten müssen und zunächst auf den TV Bittenfeld treffen werden oder wo die TSG Friesenheim den Drittligisten SV Salamander Kornwestheim erwartet.
Die erste Pokalrunde wird am Wochenende 15. und 16. August ausgetragen. Die beiden Halbfinalbegegnungen finden dabei samstags statt, das Finale am Sonntag des gleichen Wochenendes.
Die 64er gehen allerdings mit Bestimmtheit davon aus, dass sie bereits nach dem Halbfinale wieder den Heimweg antreten können, dass die favorisierten Teams des TBV Lemgo und von EHV Aue den Teilnehmer ermitteln, der sich dann sonntags im "Finale" des Turnieres für das Achtelfinale qualifizieren wird. Weltmeister Florian Kehrmann, Trainer des TBV Lemgo, werden die 64er in Aue also auch wieder antreffen.
Etwas bedauerlich ist es schon, dass die neue DHB-Pokalreform zur Folge hat, dass es keine interessanten Duelle von Amateurmannschaften gegen Profiteams in „eigenen Hallen“ geben wird. Dies wiederum ist einer Forderung der Bundesligisten geschuldet, die um eine Entzerrung des Spielplanes gebeten hatten und für die damit ein Spiel weniger ansteht.
Die HG Saarlouis, voraussichtlich ohne Neuzugang Jerome Müller, der hier voraussichtlich mit der Jugendnationalmannschaft an der WM in Rußland teilnehmen wird, hatte übrigens Losglück. Denn als Zweitligist hat die HGS Heimrecht und trifft hier auf den West-Drittligisten LTV Leichlingen. Die zweite Paarung dort lautet VfL Gummersbach gegen HC Erlangen.