Am dritten Turniertag der Zweibrücker Junglöwen beim größten Handball-Turnier der Welt, dem Partille-Cup, sind nun auch die ersten Entscheidungen gefallen.
Für die männliche B1 geht es am Freitag mit den Zwischenrundenspielen weiter, nachdem sich die Truppe von Trainer Tony Hennersdorf als Tabellenzweiter ihrer Vorrundengruppe durchsetzen konnte.
„Wir hatten sehr gute Gegner und haben uns nach einer erkennbaren Steigerung für das 16tel-Finale qualifiziert“, sagte SV-Trainer Tony Hennersdorf. „Mit dem bisherigen Auftritt meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden - jetzt schauen wir mal, was uns noch erwartet“.
Neben der B1 schaffte die „jüngere“ der beiden B-Jugendmädchenmannschaften den Einzug in die Zwischenrunde, während die männliche B2 und die U16-Mädels ihre Gruppenspiele jeweils in der zweiten Tabellenhälfte abschlossen und somit nur in den weiteren Platzierungsspielen der Teams ab Platz 33 dabei sein können.
Für die B1 der Junglöwen lief es zunächst planmäßig. Sie gewannen ihr erstes Spiel gegen den norwegischen Club IL Rival mit 22:8 und übernahmen damit zunächst einmal die Tabellenspitze. Dass dieser deutliche Sieg schließlich noch von besonderer Bedeutung sein sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.
Im zweiten Spiel unterlagen die SVler dem souveränen Gruppensieger Skuru IK 1 (Schweden) mit 13:16 und verloren dann auch am Mittwochmorgen um 9.40 h ihr Spiel gegen die Österreicher von Union West Wien mit 16:19. Weil die Österreicher ihrerseits mit drei Toren Unterschied gegen die schwedische Mannschaft Kungsängens SK verloren, Kungsängens allerdings gegen die 64er mit 19:16 das Nachsehen hatte, entschied unter diesen drei punktgleichen Teams somit das Torverhältnis – und da waren die 64er top – kamen so auf den zweiten Tabellenplatz.
Am Donnerstag besiegten sie schließlich noch die Mannschaft H 71 von den Faröer Inseln mit 18:12 und qualifizierten sich damit für die Zwischenrunde. Hier treffen die 64er am Freitag auf die bislang ungeschlagene, norwegische Mannschaft von Elverum IL, die gegen den Gruppensieger, die schwedische Mannschaft HK Silwing/Troja 17:17-Unentschieden spielte, sonst alle Spiele für sich entschied.
Somit sind die 64er unter den letzten 32 der insgesamt 74 Turnierteilnehmer, die alleine beim „älteren“ B-Jugend-Jahrgang „U16“ gemeldet hatten.
Etwas weniger erfolgreich als die B1 spielte die B2 der Zweibrücker Löwen, die allerdings fast komplett mit Spielern des ersten B-Jugendjahrgangs angetreten war und in ihrer Vorrundengruppe 12 alle Spiele gegen zumeist körperlich überlegene Gegner verlor.
Die U16-Mädels der 64er wurden in ihrer Vorrundengruppe schließlich Vierter. Zwei Siegen gegen die Dänen aus Kristiansand und gegen die schwedische Mannschaft HK Brätten standen schließlich vier Niederlagen gegen Gruppensieger Frederiksberg IF (Dänemark), IK Sävehof 1, Rosenbergs IK (beide Schweden) und Nesodden HK (Norwegen) gegenüber.
„Unsere Mädels haben auch gut gespielt“, lobte Trainerin Joline Müller den Auftritt ihrer U16-Mannschaft. „Wir haben gegen sehr starke Gegner zwei Spiele gewonnen. Ich bin deshalb auch zufrieden“.
Bei den U15-Mädels reichten zwei Siege gegen die Norwegerinnen Sotra IK (8:6) und die Dänen Kolding IF (16:13), zwei Unentschieden gegen die beiden Gruppensieger H 43 Lund und Balsta IF (beide Schweden), sowie eine Niederlage gegen den Tabellenvierten Tveter HK (Norwegen) für den guten dritten Platz in der Vorrundengruppe, was ebenfalls ein Vorrücken unter die besten 32 Teams der Altersgruppe der Unter-15-jährigen bedeutete. Im 16tel-Finale treffen die SV-Mädels nun allerdings morgen auf den Gruppensieger der Gruppe 2, Hornbaek SF, der seine fünf Spiele mit fünf deutlichen Siegen und einer Tordifferenz von 57 Toren abschloss. „Wir haben nur ein Spiel verloren und sind deshalb verdient im A-Finale“, freute sich Trainer Sebastian Mathieu.
Ausgesprochen erfolgreich schlug sich in den letzten Tagen auch Luca Dobrani in der Juniorennationalmannschaft der USA, die in dieser Besetzung erstmals an einem internationalen Turnier teilnimmt. Nach dem dritten Turniertag belegt die neuformierte Truppe der Amis den vierten Tabellenplatz, nach vier Siegen gegen Tyresö Handboll (Schweden), die deutsche Mannschaft HSC Haltern-Sythen, Krutholmens HK (Schweden) und im letzten Spiel gegen La Salle HC, einem Unentschieden gegen Västra Frölunda IF (Schweden) und Niederlagen gegen HK Eskil, Redbergslids IK und Önnereds HK (ebenfalls alle Schweden).
Luca hatte in diesen Spielen doch recht viele Spielanteile, kam auf Linksaußen und am Kreis zum Einsatz und deckte auf der Halbposition. „Luca is a beast, I love him“, lobte dann auch sein Coach Craig Rot den kämpferischen Einsatz und die gute handballerische Ausbildung seines Schützlings in technischer und taktischer Hinsicht. Elf Tore steuerte der 18jährige Zweibrücker somit zum recht erfolgreichen Abschneiden der US-Mannschaft be
Allerdings erlebten die jungen SVler auch neben dem Handball ganz Großartiges, werden mit vielen bleibenden Eindrücken am kommenden Sonntag wieder in die Heimat zurückkehren.
„Der hohe Planungsaufwand hat sich mehr als gelohnt“, ist auch der Zweibrücker Jugendkoordinator Stefan Bullacher vom bisherigen Abschneiden der Zweibrücker Teams sehr angetan. „Die Kids nehmen tolle Erfahrungen für ihre Persönlichkeits- und ihre sportliche Entwicklung mit“.
Dass diese Spiele grundsätzlich unter eher ungewöhnlichen Bedingungen stattfanden, wussten die 64er bereits von ihrer Partille-Cup-Teilnahme vor zwei Jahren. So fanden auch in diesem Jahr wieder alle Vorrunden- und Zwischenrundenspiele ausschließlich im Freien auf Kunstrasenplätzen, statt. Allerdings war das Wetter dabei in diesem Jahr ausgezeichnet, was den positiven Gesamteindruck sicher untermauerte. Hinsichtlich der Unterbringung hatten die 64er aus den Erfahrungen vom letzten Mal durchaus ihre Lehren gezogen, waren dieses Mal in einer Jugendherberge untergebracht, anstatt wie damals in einem Schulgebäude.
Beeindruckend war der Partille-Cup, das weltweit größte Handballturnier, auch ansonsten wieder. Der Turnierausrichter IK Sävehof hatte in 19 verschiedenen Altersgruppen Handballturniere organisiert, an denen insgesamt 1.100 Mannschaften teilnahmen. Somit kamen in dieser Woche über 21.000 junge Sportler zum Handballspielen nach Göteborg.