Am vergangenen Wochenende fanden zwei wichtige Besprechungstermine für die Leistungsmannschaften im männlichen Bereich der Zweibrücker Löwen statt.
Zunächst hatten am Samstag die Klassenleiter der Jugendbundesliga eine von zwei Vereinsvertreterversammlungen für die Teams der JBLH in Schwetzingen anberaumt, sonntags waren dann die Vereinsvertreter sämtlicher 64 Drittligateams im männlichen Bereich zur Vertreterversammlung ins nordhessische Fritzlar eingeladen. Das bedeutete auch fast 1000 km Fahrstrecke am „heißesten“ Wochenende seit Jahren.
Barg diese „zentrale Versammlung“ im vergangenen Jahr wegen der „umstrittenen“ Einteilung der vier Ligen noch eine Menge Zündstoff, so gelang es der „Spielkommission 3. Liga“ in diesem Jahr, einen sehr ausgewogenen Vorschlag zu unterbreiten.
Mathias Kohlstrung, der im vergangenen Jahr von den Vereinen in die Spielkommission gewählte Vereinsvertreter, erklärte die Vorgehensweise.
Dabei stellte er heraus, dass man die Ligen vielleicht besser in Südwest, Südost, Nordwest und Nordost benennen würde, da in dieser Weise die Einteilung zumindest im Groben erfolgte. Und in der Tat kam dabei eine durchschnittliche km-Zahl von 6.043 je Drittligist heraus, gegenüber 6.580 km in der Vorsaison, was insgesamt eine Entlastung von fast 35.000 km für die kommende Saison bedeutet. Nur als Beispiel an dieser Stelle noch einmal die Belastung der Zweibrücker Löwen. Sie kamen in der 3. Liga West, in der sie sich sportlich sehr wohl fühlten, in der Vorsaison auf über 10.500 km.
Kohlstrung erläuterte weiterhin, dass es auch aus Sicht der Kommission durchaus zwei Problemfelder gab bzw. gibt, und zwar zum einen den TuS Fürstenfeldbruck, der sich in der Relegation der Tabellenvierzehnten den erneuten Startplatz in der 3. Liga sicherte, zur kommenden Saison dann allerdings nicht etwa im Süden sondern – wie alle anderen Teams aus dem Bereich des Bayerischen Handball-Verbandes, in der Oststaffel eingruppiert wurden.
Zum anderen die Mannschaften aus dem Landesverband Sachsen und Sachsen-Anhalt, die in zwei verschiedenen Staffeln eingeteilt wurden. Ansonsten konnte den Zielen Rechnung getragen werden, dass möglichst viele Derbys stattfinden, dass also die Vereine gemeinsam mit den anderen Vereinen des jeweiligen Landesverbandes zusammen gelegt werden konnten.
Kohlstrung merkte weiterhin an, dass sich auch die südhessischen Vereine eher in der West- als in der Oststaffel gesehen hatten. „Wir mussten aber für alle Drittligisten eine akzeptable Lösung finden“, erklärte Kohlstrung und erhielt nach seinem Vortrag dann auch entsprechenden Applaus.
Angesprochen wurden schließlich noch Hallenstandards, die zu den Durchführungsbestimmungen festgelegt wurden, und die insbesondere auch Sicherheitsaspekte der Sportler berücksichtigt, beispielsweise beim Abstand von Außenlinie zur Hallenwand.
Insgesamt vier Hallen, darunter auch die Hermann-Gieseler-Halle, in der der SC Magdeburg früher Erstliga- und Europapokalspiele bestritt, werden hier in der kommenden Saison nur noch mit einer Sondergenehmigung als Austragungsorte von Drittligaspielen dienen können.
Dass die für die beiden Bundesligen zuständige HBL im letzten Jahr die missliche Situation der 19 Erstligavereine (die zu einer erhöhten Zahl an Absteigern in der 1. Bundesliga führte), nicht gleich bei der zweiten Liga mit regulierte, wurde im Rahmen der abschließenden Diskussion seitens der Drittligavereine deutlich kritisiert. Dies hat nämlich zur Folge, dass in der kommenden Saison fünf Teams aus der zweiten Liga absteigen müssen und deshalb möglicherweise auch wieder Relegationsspiele der vier Tabellen-13. geplant sind. Die Drittligavereine hatten sich darauf bereits in der zurückliegenden Saison eingestellt.
In der Südstaffel werden die Zweibrücker Löwen nun mit den beiden pfälzer Teams TV Hochdorf und TSG Hassloch sowie 13 Mannschaften aus dem Bereich Baden-Württembergs konkurrieren. Und dass diese Südstaffel als sehr leistungsstark angesehen wird, liegt sicher auch an der Tatsache, dass in den letzten drei Spielzeiten zweimal der Meister auf sein Aufstiegsrecht verzichtet hatte. In dieser Liga ist aber auch lange Jahre hochklassiger Handball vereint, denn die 16 Teams setzen sich zusammen aus den beiden Reserveteams der beiden Erstligisten Rhein-Neckar-Löwen und HBW Balingen/Weilstetten, dann mit der SG Leutershausen und dem VfL Pfullingen und dem TV Hochdorf drei Vereine, die schon in der ersten Bundesliga spielten, und weiterhin mit TSB Heilbronn-Horkheim, SG H2Ku Herrenberg, HSG Konstanz, Kornwestheim, SG Köndringen-Teningen und TSG Haßloch, sechs Vereinen, die früher schon in der zweiten Liga dabei sein durften. Hinzu kommen der letztjährige Vizemeister SG Nußloch, der TVG Großsachsen, die von Weltmeister Andrej Klimovets trainierte TGS Pforzheim, der Vizemeister der Baden-Württemberg-Oberliga TV Openweiler und eben die Zweibrücker Löwen, die alle fünf als höchste Spielklasse die 3. Liga angeben.
Nachdem diese „zentrale“ Besprechung aller Drittligavereine in diesem Jahr sehr harmonisch verlief, verständigten sich die Vereinsvertreter anschließend wieder darauf, zukünftig die Staffeltage wieder „dezentral“ im Bereich der jeweiligen Gruppen zu organisieren.
Bei der Besprechung der Vertreter der A-Jugendbundesliga standen am Samstag insbesondere Terminabstimmungsgespräche im Vordergrund, da zahlreiche Vereine der JBLH in einer den 64ern vergleichbaren Situation sind. Zwar war es in der Vorsaison schon erkennbar, dass SV-Trainer Stefan Bullacher viel mehr als andere Trainer insbesondere Jugendspieler bereits in Männermannschaften einbaut, ihnen dort dann auch entsprechende Spielzeiten gibt, aber auch in anderen Vereinen sind häufig A-Jugendspieler zum Auffüllen der Männerkader dabei.
Dabei mussten Termine teilweise sehr flexibel gesetzt werden, andererseits können die Zweibrücker Junglöwen nun in der kommenden Saison auch ein Vorspiel der HBL austragen, wenn sie am 3. Januar in Göppingen antreten werden.