Über 570 km einfache Fahrstrecke zu einem Pflichtspiel der Zweibrücker Löwen sind sicher ungeschlagener Rekord in der nunmehr 51jährigen Vereinsgeschichte des SV 64 Zweibrücken und toppen noch die beiden Spiele in Minden und in Lemgo gegen die jeweiligen Bundesligareserven der Erstligisten in der zurückliegenden Saison der 3. Liga West.
Denn die 64er wurden im Rahmen der DHB-Auslosung vor 14 Tagen als Gegner des ausrichtenden EHV Aue gelost, aus logistischer Sicht sicher die anspruchsvollste Aufgabe aller „Südvereine“, denn sie müssen nach Sachsen ins Erzgebirge, sozusagen von der Grenze zu Frankreich in die unmittelbare Grenzregion zu Tschechien.
Die Begegnung der SVler gegen den EHV Aue wurde zwischenzeitlich durch den DHB auch terminiert, sie wird am Samstag den 15.08.2015 um 17.30 Uhr in der Sporthalle Lössnitz angepfiffen.
570 km einfacher Fahrstrecke bedeutet, dass die 64er samstags in der Frühe starten und dass sie sich auch um ein Hotel oder eine Unterkunft für eine Übernachtung bemühen müssen, ehe dann am Sonntag die Rückreise in die Südwestpfalz ansteht.
Weil nicht davon auszugehen ist, dass hier während der Sommerferien an beiden Tagen vor vollen Tribünen gespielt werden kann, werden die 64er also auch bei dieser Aktion in wirtschaftlicher Hinsicht wohl nicht in den Plusbereich kommen. Denn die HBL als Ausrichter des DHB-Pokalwettbewerbes, hat die Abrechnungsmodalitäten für die erste Runde deutlich anders gestaltet als in den folgenden Runden. So steht den „Gastmannschaften“ in der ersten Runde lediglich eine Fahrtkostenentschädigung von 1,-- €/gefahrenem Kilometer zu – und das reicht nicht einmal für Anmieten eines großen Busses!
Dennoch wollen die 64er so starten, dass sie sich auch das „Vorspiel“ zwischen dem TBV Lemgo und der SG Leutershausen anschauen können, werden also wohl gegen 9 Uhr nach einem gemeinsamen Frühstück aufbrechen.
Neben den Zweibrücker Löwen wurden mit dem zweifachen deutschen Meister TBV Lemgo und dem Drittligakontrahenten SG Leutershausen auch zwei namhafte Vereine diesem „Viererturnier“ zugelost, wobei Lemgo und Leutershausen bereits um 15 Uhr aufeinandertreffen werden.
Die beiden Teams, die sich in diesen Halbfinalspielen durchsetzen, werden dann am Sonntag um 17 Uhr den Achtelfinalteilnehmer ermitteln. Zu diesem Zeitpunkt werden sich die SVler schon längst wieder auf der Autobahn in Richtung Heimat befinden, denn dass der Drittligist gegen den letztjährigen Sechsten der Zweitligaabschlusstabelle eine echte Chance haben wird, ist erfahrungsgemäß weitestgehend ausgeschlossen.
Dennoch gibt es auch einen durchaus interessanten Nebenaspekt. Laut Google-Maps gibt es nämlich durchaus drei unterschiedliche Fahrtrouten in Richtung Osten, nämlich über Frankfurt, Eisenach, Weimar, eine weitere über Frankfurt, Aschaffenburg, Würzburg, Bamberg und Bayreuth sowie eine dritte über die A6 bzw. die A9, über Mannheim, Heilbronn, Nürnberg und Bayreuth. Alle drei Routen sind in etwa gleich lang, nämlich zwischen 565 und 570 km; zumindest hier haben die Zweibrücker eine echte Wahl, hoffen, dass sie dann wenigstens eine Route erwischen die weniger Staus bieten wird.