Mit einem Heimspiel gegen die Bundesligareserve von HBW Balingen/Weilsteltten starten die Zweibrücker Löwen am heutigen Samstagabend – Anpfiff wie gewohnt um 18 Uhr in der Westpfalzhalle – in die neue Drittligasaison.
Die letzte, bislang beste Saison in der Vereinsgeschichte ist damit abgehakt und „zu den Akten gelegt“, alles steht wieder „auf Null“.
Dass der siebte Tabellenplatz in der Weststaffel aus der Vorsaison allerdings eine „außergewöhnliche Geschichte“ war, dessen sind sich die 64er absolut bewusst. Insofern ist die grundsätzliche Aufgabenstellung für die junge SV-Truppe auch vor dem Start in die dritte Saison in der dritthöchsten deutschen Handball-Liga identisch mit der Aufgabenstellung in den letzten Jahren. Die Zweibrücker kämpfen von Anfang an um den Klassenerhalt!
„Um unsere Ziele verwirklichen zu können, müssen wir unsere Heimspiele gewinnen“, stellte SV-Trainer Stefan Bullacher auch die in dieser Saison geltende Maxime heraus. „Und eigentlich wollen wir damit gleich heute anfangen“.
Der Zweibrücker Trainer hofft dabei, dass Nils Wöschler, der im Pokalspiel in Aue eine starke Leistung gezeigt hatte, rechtzeitig aus seinem Urlaub zurück kehren wird.
„Wenn das alles planmäßig klappt, habe ich alle die Spieler zusammen, mit denen wir die Vorbereitung durchgezogen haben“, stellte SV-Trainer Stefan Bullacher vor dem Auftaktspiel heraus. Dass natürlich momentan auch im Zweibrücker Lager niemand so richtig weiß, wo man steht, macht die ganze Angelegenheit nur spannender.
Was die taktische Vorbereitung auf das Saisonauftaktspiel gegen die Bundesligareserve der HBW Balingen/Weilstetten anbelangt, kamen allerdings auch noch weitere Erschwernisse hinzu, und zwar in Form fehlender Informationen über den heutigen Gegner. Und das ist in der dritten Liga in der Regel eher ungewöhnlich, da einerseits alle Drittligaspiele von den Heimmannschaften in einem Videoportal „online“ gestellt werden müssen, ansonsten aber auch Trainer im Vorfeld einer Saison untereinander „Filmmaterial“ austauschen.
An einem solchen Tausch bestand allerdings seitens des neuen Balinger Trainers André Doster kein Interesse, so dass dieses Spiel für die Zweibrücker Löwen zu einem Überraschungspaket wird.
Der letztjährige Tabellenelfte der 3. Liga Süd konnte sich zur laufenden Saison enorm verstärken. Mit Johannes Stumpf kam vom Ligakontrahenten TuS Fürstenfeldbruck der Torjäger, der im linken Rückraum immerhin 142/12 Tore erzielt hatte. Vom gleichen Verein schloss sich mit Markus Dangers auch ein „bulliger“ Kreisläufer der Bundesligareserve der „Gallier von der Alb“ an.
Weiterhin wechselte mit René Zobel vom Zweitligisten TuSEM Essen ein Linkshänder zum Süd-Drittligisten, der den 64ern nicht unbekannt ist, da er in der vergangenen Saison mit einem Zweitspielrecht für die SG Ratingen ausgestattet war.
Der Sportliche Leiter der HBW Balingen/Weilstetten, Björn Kalenbach, traut jedenfalls allen drei Neuzugängen perspektivisch den Sprung in die erste Mannschaft zu.
Mit Jannic Hausmann und Jan Remmlinger gehörten zwei Spieler dieser Mannschaft auch der Juniorennationalmannschaft an, die im Sommer in Brasilien die Bronzemedaille gewann. Beide Spieler verfügen zwischenzeitlich auch über Einsätze in der ersten Bundesliga, ebenso wie Gregor Thomann, der in der Vorbereitung in einem Spiel gegen den Zweitligisten TV Neuhausen 16 Tore für seine Mannschaft erzielte. Zumindest auf der Homepage des HBW sind Torhüter Jonas Baumeister sowie Gregor Thomann, Fabian Wiederstein, Thorben Kirsch und Jan Remmlinger als Perspektivspieler des Bundesligateams benannt. Neu im Team der Gäste ist auch Jugendnationalspieler Tim Notdurft, der als Spieler des 97er Jahrgangs gemeinsam mit Jerome Müller und Björn Zintel in der Jugendnationalmannschaft spielte und im letzten Jahr auch schon mit der A-Jugendbundesligatruppe in Zweibrücken auflief.
Bullacher erwartet jedenfalls von den Württembergern eine aggressive 3:2:1-Formation. Die Mischung innerhalb der Mannschaft scheint dabei bestens geglückt, denn die Jungs sind nicht nur sehr schnell sondern auch noch hervorragend ausgebildet.
Bullacher bezeichnet dies eher allgemein als „durchaus abweichende Spielphilosophie“ der Süd-Drittligisten gegenüber den Mannschaften in der dritten Liga Staffel West. Und begründet wie folgt: „Während die Westdrittligisten häufig erfahrene Spieler mit Erst- und Zweitligaerfahrung in ihren Reihen hatten, die häufig dann auch in der defensiven 6:0-Abwehr verteidigten, spielen die Süddrittligisten überwiegend offensiver und auch wesentlich dynamischer“.
Bullacher hofft indessen, dass sich seine Mannschaft in der sicher nicht optimal verlaufenen Vorbereitungsphase gefunden hat, dass sie sich in der „neuen – alten“ Liga behaupten kann und dass sie am Ende der Saison zu den 52 bzw. eventuell auch nur 51 Drittligavereinen zählen wird, die sich in der Saison 2015/16 den Klassenerhalt sicherte. Auf die Erfahrungen, die seine jungen Spieler in der letzten Saison bereits machten, gilt es jedenfalls auch in diesem Jahr aufzubauen.
Da sonst noch keine SV-Teams in die neue Saison starten, findet nur dieses Spiel statt.
Die bestellten Dauerkarten – sowie Dauerkarten, die mögliche Interessenten am Samstag noch erwerben wollen – werden am Samstagabend im Kassenbereich der Westpfalzhalle bereit gehalten.
Das Helferteam trifft sich bereits um 11 Uhr an der Westpfalzhalle, um die neuen Werbebanner anzubringen.
Saisonstart in der 3. Liga - Zweibrücker Löwen empfangen Balingen/Weilstetten
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- Geschrieben von Christian Gauf