Am morgigen Samstagabend bietet sich den Zweibrücker Handball-Fans in doppelter Hinsicht Gelegenheit, tollen Handballsport zu sehen.
Denn mit der TGS Pforzheim gastiert am Samstagabend um 18 Uhr einer der am höchsten gehandelten Mitfavoriten auf die Drittligameisterschaft im Süden bei den Zweibrücker Löwen, um 20 Uhr startet dann die männliche A-Jugend gegen FA Göppingen in ihre zweite Saison in der Jugendbundesliga.
Alles andere als befriedigend war allerdings der Saisonstart der Pforzheimer, denn der 31:34-Auftaktniederlage beim TV Kornwestheim folgte gegen die zweite Mannschaft der Rhein-Neckar-Löwen im ersten Heimspiel am zurückliegenden Wochenende mit 28:32 die zweite Niederlage. Somit zieren die Pforzheimer derzeit gemeinsam mit dem ebenfalls hoch gehandelten TV Hochdorf das Tabellenende der 3. Liga Süd.
„Ein Blick in die Tabelle lohnt also noch nicht“, antwortete SV-Trainer Stefan Bullacher auf die Frage nach dem unerwartet holprigen Saisonstart des Meisterschaftsmitfavoriten. „Diese Mannschaft hat eine derart hohe Qualität, dass sie sich im Laufe dieser Saison ganz bestimmt noch ganz weit nach vorne arbeiten wird“, ließ Bullacher eine entsprechende Begründung für das derzeit kaum objektive Tabellenbild folgen.
Im dritten Jahr ihrer Drittligazugehörigkeit gelang es den Verantwortlichen der TGS um Vorstand Wolfgang Taafel, die eigene Drittligatruppe ganz erheblich zu verstärken. Mit Torhüter Daniel Sdunek (vom Zweitligisten TV Bittenfeld) und Kreisläufer Christian Heuberger vom Bundesligisten Bietigheim kamen zwei hervorragende Spieler "von oben". Zudem kehrte Spielmacher Valentin Hörer nach einem Jahr als „spielender Co-Trainer“ vom VfL Waiblingen zu den Goldstädtern zurück. Und mit Davor Sruk und Filip Prsa wechselten auch zwei junge und sehr talentierte Kroaten zur TGS, die auch in dieser Saison von Weltmeister Andrej Klimovets betreut und gecoacht wird.
Klimovets hatte in den beiden bisherigen Spielen sogar jeweils wieder sein Spielertrikot mit der Nr. 17 übergezogen und dabei am vergangenen Wochenende auch zwei Tore erzielt.
Dass sich diese Mannschaft derzeit dennoch völlig überraschend am Tabellenende wieder findet, kann also nur daran liegen, dass die Mannschaft noch nicht eingespielt ist.
Ungeachtet dessen weiß der Zweibrücker Coach, auch aufgrund der Erfahrungen im letzten Jahr, dass seine Mannschaft an einem guten Tag auch gegen die Topfavoriten der Liga bestehen kann und dass sie versuchen will, die beiden Punkte in der Westpfalz zu behalten. Dabei wird der Zweibrücker Trainer wieder auf alle Spieler zurück greifen können, die die Vorbereitungsphase der Löwen mitmachen konnten. Und diese Truppe hat nun die Aufgabe, die Achse Nils Brandt / Valentin Hörer / Florian Taafel - in Verbindung mit den starken Kreisläufern - so gut es geht auszuschalten. „Dabei dürfen wir nicht zu offensiv agieren, weil wir dann Gefahr laufen, über den Kreis zu viele Gegentore zu bekommen, agieren wir zu defensiv, dann ist der Gäste-Rückraum enorm torgefährlich!“
Florian Taafel war übrigens in der zurückliegenden Runde mit 236 erzielten Toren zweitbester Schütze der 3. Liga Süd. Das im Verhältnis zu den 186 Treffern, die Jerome Müller als bester Zweibrücker Werfer in der letzten Saison zusammen gebracht hat, bestätigt alleine die Stärke dieser Mannschaft. Nach den ersten beiden Saisonspielen liegt Taafel gemeinsam mit Valentin Hörer mit jeweils 12 Treffern erneut wieder an der Spitze der „TGS-internen“ Torschützenliste.
Rechtzeitig zur neuen Saison ist auch die neue sportliche Heimat der Pforzheimer Handballer fertig geworden, nämlich die Großsporthalle Berta-Benz-Halle, in der die Mannschaft aus der Goldstadt zukünftig ihre Heimspiele austragen wird.
Im Anschluss an das Männerspiel startet die männliche A-Jugend der Zweibrücker Junglöwen in die neue Saison der Jugendbundesliga, trifft dabei auf die Mannschaft des Bundesligisten FA Göppingen.
Wie die Drittligamänner wurde auch die A-Jugend der 64er in der Südstaffel eingruppiert. Da es im deutschen Spitzenhandball auf A-Jugendebene eine enorme Verdichtung an JBLH-Teams im Süden und Südwesten Deutschlands gibt, wobei große Landstriche insbesondere im Südosten, dort insbesondere in Bayern sozusagen weitestgehend „JBLH-Niemandsland“ sind, kam es in diesem Jahr zu einigen sonderbaren Klassenzuteilungen, bei denen erkennbar war, dass seitens des DHB kaum noch auf bisherige Staffelzugehörigkeiten oder Landesverbandsgrenzen Rücksicht genommen werden konnte.
So findet sich der jahrelange Konkurrent der 64er im Jugendbereich, die TSG Friesenheim, erstmals in der Oststaffel wider, nachdem die Friesenheimer letztes Jahr in der Süd- und ein Jahr davor in der Weststaffel eingeteilt waren.
Und der Nachwuchs der SG Leutershausen, noch in Baden, allerdings an der Grenze zu Hessen gelegen, kam mit den Friesenheimern in den Osten, während sich die Südstaffel entfernungsmäßig von Zweibrücken im Südwesten bis Konstanz, ganz im Süden der Bundesrepublik bzw. bis nach Ismaning in der Nähe Münchens hinzieht.
Am Samstagabend startet die A-Jugend nun gegen den Bundesliganachwuchs von Frisch-Auf Göppingen in die neue JBLH-Saison, wieder mit dem Ziel, den Klassenerhalt und damit ein weiteres Jahr in der JBLH zu schaffen. Anpfiff ist um 20 Uhr in der Westpfalzhalle.
Los geht’s am Sonntagmittag auch für die Frauenmannschaft in der RPS-Oberliga, und zwar mit neuem Trainer und einigen neuen Spielerinnen.
Rüdiger Lydorf heißt der neue Mann an der Seitenlinie, der Martin Schwarzwald abgelöst hat. Um 16 Uhr erwarten die Zweibrücker Handballerinnen am morgigen Sonntag in der Ignaz-Roth-Halle den Aufsteiger TV Moselweiß und würden sich da ebenfalls über eine lautstarke Unterstützung freuen.
Die letzten Testspiele stimmen Mannschaft und Trainer durchaus positiv. „Unsere Neuzugänge wurden sehr gut ins neu formierte Löwenrudel aufgenommen und zeigten schon, dass sie der Mannschaft helfen können“, stellte Rüdiger Lydorf heraus.
Während der Vorbereitungsphase legte der neue Coach großen Wert auf den athletischen sowie den taktischen Bereich, wobei auch das Thema Teambuilding und der Spaßfaktor nicht zu kurz kamen.
Die Gäste vom TV Moselweiß haben sich in der Sommerpause gezielt verstärkt und sozusagen als Ausrufezeichen im Pokal gegen den letztjährigen, sehr souveränen Oberligameister Roude Leiw Bascharage nur knapp verloren. „Wir wissen dass wir uns ordentlich ins Zeug legen müssen um am Sonntag als Sieger vom Platz zu gehen“, stellte Miriam Schöneich heraus.
Weitere Spiele mit SV-Beteiligung am Wochenende:
Sa. 12 Uhr HWE Erbach/Waldmohr – SV E1, Abfahrt 11 Uhr,
Sa. 15 Uhr SG St. Ingbert- Kirkel – SV B2m,
Sa. 17 Uhr SGH St. Ingbert – SV A2m,
Sa. 19.30 Uhr TuS Wiebelskirchen – SV Männer3,
So. 18 Uhr SV-Frauen 2 – HG Itzeplitz,
So. 12 Uhr TV Birkenfeld – SVDw,
So. 12 Uhr TV St. Wendel – SVDm,
So. 14.20 Uhr HC Saarbrücken – SVE2, Abfahrt 13.15 Uhr,
So. 18 Uhr HG Saarlouis 2 – SV Männer 2.