Ihren Saisonstart in die dritte Liga West haben die Zweibrücker Löwen am Samstagabend erst einmal in den Sand gesetzt.
Sie verloren den Saisonauftakt gegen die Spitzenmannschaft TV Korschenbroich mit 22:29 (8:11).
„Wir waren einfach nicht gut genug“, hatte SV-Trainer Stefan Bullacher nach dem Spiel eine einfache und leicht nachvollziehbare Erklärung“. In der Tat zeigten vom SV-Team nur Torhüter Ladi Kovacin, Philipp Hammann, der sicher sein bislang bestes Spiel im Erstmannschaftstrikot absolvierte und mit Abstrichen Mannschaftskapitän Aris Wöscher eine überzeugende Leistung. Alle anderen Spieler bestätigten großes Steigerungspotential.
Trotz nervösen Beginns hielten die 64er in den ersten zehn Minuten bis zum 3:3-Zwischenstand mit, ohne allerdings auch bis dahin ein einziges Mal in Führung zu gehen. Die einzige Chance hierzu bot sich Benni Zellmer in der zehnten Minute, als er mit einem Tempogegenstoß am starken Gästekeeper Almantas Savonis scheiterte. Kurz darauf gab es die erste Zeitstrafe gegen Kubo Balaz, vergaben auch Florian Enders und Jerome Müller zwei Topchancen – und schon hatten sich die Gäste beim 3:7-Zwischenstand einen merklichen Vorteil herausgearbeitet.
In der dritten Liga werden Fehler unmittelbar bestraft. Diese für sie eigentlich nicht neue Erfahrung durften die 64er auch am Samstagabend wieder machen. Hätte nicht Ladi Kovacin im SV-Tor in den ersten 30 Minuten überragend gehalten, wäre der Rückstand zur Pause wohl deutlicher als 8:11 gewesen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte sah es – unter der lautstarken Anfeuerung der etwa 450 Zuschauer – so aus, als wären die Zweibrücker Löwen in der Lage, Korschenbroich doch noch einmal zu gefährden. Zwar erzielten die Gäste in Überzahl direkt das 8:12, doch binnen drei Minuten, nach Treffern von Aris Wöschler und zwei erfolgreich abgeschlossenen Tempogegenstößen Philipp Hammanns waren die SVler beim 11:12-Zwischenstand wieder „echt in Reichweite“.
„Genau in dieser Phase fielen dann aber die Gästetreffer zu einfach“, monierte SV-Coach Stefan Bullacher nun das Zweikampfverhalten seiner Spieler. Erkennbar war dies insbesondere im Spiel gegen den überragenden Spieler dieses Abends, nämlich TVK-Kreisläufer Marcel Görden. War es der SV-Defensive im ersten Durchgang noch einigermaßen gelungen, die Kreise des flinken und enorm durchsetzungsstarken Kreisläufers zu stören, gelang dies nach dem Seitenwechsel kaum noch.
Goerden erzielte schließlich zehn Tore und war damit bester Spieler des Spieles.
Entschieden wurde die Begegnung zwischen der 38. und 43. Spielminute, als die Gäste durch eine Fünferserie vom 15:17-Zwischenstand auf 15:22 wegzogen. Vier dieser fünf Korschenbroicher Treffer erzielte dabei der Kreisläufer, der zudem auch in der Abwehr der Gäste eine tragende Rolle ausfüllte.
Mit zunehmender Spieldauer machte sich auf Zweibrücker Seite allerdings auch der Kräfteverschleiß bemerkbar. Hier zeigte sich, dass sich die Verletzungsproblematik während der Vorbereitungsphase hinsichtlich des Fitnesszustandes einiger Spieler doch gravierender auswirkte, als erwartet. Und technische Fehler bestraften die starken Korschenbroicher weiterhin umgehend. Dass in dieser Phase bei Zweibrücker Torwürfen auch mehrfach das Aluminium des TVK-Tores „schepperte“, war sicher auch ein Grund, dass in der Schlussviertelstunde keine erkennbare Ergebniskorrektur mehr glückte.
Auf der anderen Seite liegt gerade darin auch das Steigerungspotenzial der Zweibrücker Löwen. Mit Jugendnationalspieler Björn Zintel und Michael Mathieu konnten zwei Spieler noch gar nicht mitwirken. Und Leistungsträger wie Kubo Balaz, Jerome Müller, Benni Zellmer oder Florian Enders können sicher mehr, als sie am Samstagabend zeigten.
„Gegen solch eine Mannschaft haben wir nur eine Chance, wenn wir alle am oberen Leistungslimit spielen“, hatte SV-Trainer Stefan Bullacher bereits im Vorfeld der Begegnung gesagt. Und von diesem Wunsch waren die 64er zumindest am Samstagabend doch recht deutlich entfernt.
Am nächsten Wochenende ist die junge SV-Truppe nun bei der Bundesligareserve des zweifachen deutschen Meisters TBV Lemgo zu Gast, der von Weltmeister Florian Kehrmann trainiert wird.
In der Zweibrücker Westpfalzhalle dabei war am Samstagabend übrigens auch wieder ein Fernsehteam des saarländischen Rundfunks, das dieses erste Drittligaspiel der Zweibrücker Löwen zum Anlass nahm, über die Jugendnationalspieler der 64er zu berichten. So wurden Jerome Müller und Björn Zintel vor und während des Spieles immer wieder einmal gefilmt, durften beide nach dem Spiel auch Interviews geben.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Ladi Kovacin und Yannic Klöckner – im Tor, Kubo Balaz, Florian Enders 5/1, Aris Wöschler 5 – Jerome Müller 3, Nils Wöschler – Benni Zellmer 2 – Philipp Hammann 4, Jonas Denk 2, Dorian Vallet 1, Erik Pohland.
TV Korschenbroich: Almantas Savonis und Benedikt Köß im Tor – Michel Mantsch 3, Christoph Gelbke 5, Tom Wolf 1 – Matthias Deppisch 4, Max Zimmermann 1 – Marcel Görden 10/1, Philipp Liesebach 3, Justin Müller 1, Nicolau Zidorn 1, Markus Neukirchen.
Zeitstrafen: 14:6 min, Siebenmeter: 1/1 – 2/1, Zuschauer: 450, Schiedsrichter: Florian Becker und Marco Nickel (HHV).