Nun hat es auch die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken erwischt! Am vierten Spieltag der RPS-Oberliga verlor die bislang ungeschlagene Mannschaft von Trainer Rüdiger Lydorf beim Aufsteiger HSV Sobernheim mit 28:30 (11:16).
„Nur 15 bis 20 Minuten guten Handball spielen, das reicht in dieser Klasse nicht aus“, war Lydorf nach dem Spiel relativ angefressen, wenngleich er auch anmerkte, dass „Sobernheim das ganz clever gemacht hat“.
All das, was die Zweibrücker Löwinnen im bisherigen Saisonverlauf so ausgezeichnet hatte - insbesondere ein bissiges Abwehrverhalten - das ließen sie am Samstagabend vermissen.
Dass sie ohne die erkrankten Witzgall-Zwillinge Laura und Sarah antreten mussten, oder dass in der Sobernheimer Halle keine Klebemittel verwendet werden dürfen, kann hier nur bedingt als Entschuldigung herangezogen werden. Immerhin erzielten sie ja auch 28 Tore.
Die SV-Frauen erwischten zunächst einmal einen schlechten Start, gerieten direkt mit 9:2 in Rückstand. Dabei summierten sich die geringe Durchschlagskraft im Angriff, ein schlechtes Rückzugsverhalten und letztlich auch eine erkennbar fehlende Aggressivität im Abwehrverhalten zu einer ganz schwachen Leistung zusammen. So leisteten sich die Zweibrückerinnen im Angriff eine katastrophale Fehlerquote und kassierten die Hälfte der Gegentore im ersten Durchgang durch Gegenstöße.
„Sobernheim hat tatsächlich jeden Fehler bestraft und uns ihr eigenes Spiel aufgedrückt“, stellte Lydorf aber auch heraus, dass der Aufsteiger eine gute Leistung zeigte.
Auch das frühe Team-Time-out Lydorfs bereits in der neunten Spielminute änderte hier aus Zweibrücker Sicht recht wenig. Die Gastgeber dominierten und lagen völlig verdient bei Halbzeit mit 16:11 in Front.
Zwar hatten sich die SV-Frauen vorgenommen, nach dem Seitenwechsel konsequenter zu verteidigen, eine Aufholjagd zu starten. Sie begannen die zweite Hälfte allerdings in der gleichen Lethargie, wie sie die erste beendet hatten. Beim 19:12-Zwischenstand lagen die Löwinnen erneut mit sieben Tore zurück – und beim 22:15 in der 40. Spielminute war dies noch ebenso.
Es folgte dann allerdings die stärkste Phase der SV-Frauen, die binnen zehn Minuten den Sieben-Tore-Rückstand egalisierten und zum 22:22-Zwischenstand ausglichen. Jetzt war auch aus Zweibrücker Sicht wieder alles offen. Es schien, als könnte die Wende gelingen, als Miriam Schöneich den bisherigen Tabellenführer kurz darauf beim 24:25 erstmals in Führung brachte.
„Leider haben wir dann aber zu viele falsche Entscheidungen im Angriff getroffen, zudem drei weitere Siebenmeter und dreimal völlig freistehend vergeben“, war Lydorf mit der Schlussphase der Begegnung dann wieder überhaupt nicht einverstanden.
Denn dadurch bauten die Zweibrückerinnen ihren Gegner wieder auf. Der Aufsteiger bekam „die zweite Luft“, übernahm wieder die Führung und gab diese dann in der Schlussphase auch nicht mehr her!.
Am kommenden Sonntag haben die SV-Frauen nun das Spitzenspiel gegen die SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam. Anpfiff ist hier um 16 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle.
„Da müssen wir einiges zulegen, um die beiden Punkte zu holen“, erwartet Lydorf für dieses Spiel wieder eine Leistungssteigerung von seinen Frauen.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Jana Specht und Daphne Huber im Tor – Nadine Zellmer 8/2, Levke Worm 7/5, Miriam Schöneich 6, Katharina Handermann 4, Ina Sohns 2, Lucie Krein 1, Anne Wild, Marion Weick, Lisa Paquet, Lara Schlicker.
Zeitstrafen: 10:4 Min., Siebenmeter: 6/3 – 12/8, Schiedsrichter: Peter Hemmer /Simon Meyer (PfHV).
SV-Frauen kassieren erste Saisonniederlage!
- Details
- Geschrieben von Christian Gauf