Für die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken war das Erstrundenspiel um den DHB-Pokalwettbewerb am vergangenen Samstag ein echtes Highlight. Denn eine Woche vor Saisonbeginn in der RPS-Oberliga empfing der letztjährige Oberliga-Vizemeister den Zweitligisten SV Allensbach aus der Bodensee-Region.
Die junge SV-Truppe war dabei von SV-Trainer Martin Schwarzwald gut eingestellt, verteidigte in der Anfangsviertelstunde sehr engagiert und hielt somit auch 17 Minuten lang hervorragend mit. Katharina Koch hatte da gerade den umjubelten 7:8-Anschlusstreffer für die SV-Frauen erzielt. Am Ende siegte der Zweitligist jedoch standesgemäß mit 24:35 (12:17).
Mit den beiden Jugendspielerinnen Lara Schlicker und Maren Rixecker, jedoch ohne die verletzte Jugendnationalspielerin Amelie Berger, waren die SV-Frauen hier angetreten. Außerdem hatte SV-Coach Martin Schwarzwald Neuzugang Miriam Schöneich mit aufgeboten.
Diese SV-Truppe konnte allerdings nicht verhindern, dass in den folgenden zehn Minuten der Zweitligist das Tempo etwas anzog und dabei auch von einigen technischen Fehlern der Löwinnen profitierte. Jedenfalls bauten die Gäste ihre Führung zum 10:16-Zwischenstand aus, wobei die Gäste in dieser Phase häufig durch Tempogegenstößen erfolgreich waren. .
Laura Witzgall und Maren Rixecker verkürzten dann nochmal zum 12:16, ehe Neuzugang Miriam Schöneich knapp scheiterte. Im Gegenzug kassierten die Zweibrückerinnen dann noch den 12:17-Halbzeitstand.
In der zweiten Halbzeit überraschten die Gäste zunächst mit einer offensiven 1:5-Abwehr, klauten den SV-Frauen auch schnell einmal den Ball, um per Tempogegenstoß auf 12:19 wegzuziehen.
Nun aber folgte eine weitere starke Phase der Löwinnen, die sich ins Spiel zurück kämpften und durch Tore von Anne Wild, Laura Witzgall und Marion Weick zum 16:20-Zwischenstand kamen. Dabei vergab Torjägerin Joline Müller in dieser Phase noch einen Siebenmeter. 36 Minuten waren da bislang gespielt.
Mit zunehmender Spieldauer bekam der Zweitligist das Spiel dann aber immer besser in den Griff.
Dass die Gäste offensichtlich aber nicht unbedingt mit dieser Gegenwehr gerechnet hatten, zeigte sich bei einigen hitzigen Diskussionen, die beispielsweise die Torhüterin Stefanie Neumann mit ihren Vorderleuten führte. Die SV-Frauen waren jedenfalls auch in der 43. Minute beim 19:23-Zwischenstand noch einigermaßen auf "Schlagdistanz", als Gästetrainer Marco Schiemann eine gelbe Karte bekam.
Auch in der zweiten Hälfte waren es dann wieder fünf schwächere Minuten der Zweibrückerinnen, in denen die Gäste alles klar machten. Ein Zwei-Klassen-Unterschied war jedenfalls nicht erkennbar.
Zwei Zeitstrafen gegen Sarah Witzgall und Katharina Handermann in der 47. Spielminute brachten den Gästen dann erneut einen gewissen Vorteil. In dieser Phase bestrafte der SV Allensbach jeden Zweibrücker Fehler - meistens per Tempogegenstoß, und spätestens in der 50. Spielminute war beim 21:31-Zwischenstand der Klassen- und Leistungsunterschied dann herausgearbeitet, eine klare Vorentscheidung erreicht.
Dass bei den SV-Frauen nun auch etwas die Kraft nachließ, zeigte sich in weiteren technischen Fehlern - und daraus resultierend erfolgreich abgeschlossenen Tempogegenstößen des SV Allensbach.
Am Ende stand schließlich ein doch standesgemäßer 24:35-Auswärtssieg des Zweitligisten, der damit auch in die zweite Runde des Pokalwettbewerbes einziehen wird. „Ich kann mit der gezeigten Leistung meiner Mannschaft absolut leben“, bemerkte ein zufriedener SV-Trainer Martin Schwarzwald nach dem ersten Pflichtspielauftritt der neuformierten Zweibrücker Mannschaft.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken:
Daphne Huber und Jana Specht im Tor – Joline Müller 9/3, Laura Witzgall 4, Katharina Koch 2, Anne Wild 2, Marion Weick 2, Lara Schlicker 1, Annika Schlegel 1, Katharina Handermann 1, Miriam Schöneich 1, Maren Rixecker 1 und Sarah Witzgall.
SV Allensbach:
Neumann Stefanie, Pfeifer Nadine und Nathalie Wörner im Tor – Nathalie Jänisch 9/6, Nadia Zogg 6, Sarah Rothmund 5, Nadja Greinert 4, Justine Bicker 3, Anna Mayer 3, Svenja Hübner 3, Denise Lizurek 2, Anne Münzer, Kirsten Watzke, Carina Aselmeyer.
Zeitstrafen: 12/6 min., Siebenmeter: 4/3 – 6/6 Schiedsrichter: Stefan Walter und Florian Weinig (Karlsruhe/Darmstadt).