Bereits am Freitagabend müssen die Zweibrücker Löwen um 20 Uhr zum Auswärtsspiel beim letztjährigen Meister der 3. Liga Süd, der SG Leutershausen antreten.
Ein extrem schwieriges Unterfangen also, zumal die 64er ja weiterhin den verletzungsbedingten Ausfall ihres Juniorennationalspielers und bisherigen Toptorschützen Robin Egelhof verkraften müssen. Zu allem Unglück verletzte sich am Mittwoch im Abschlusstraining vor dieser Partie nun auch noch Tim Burkholder an der Wurfhand und konnte anschließend nicht mehr richtig aufs Tor werfen, so dass die Personalsituation der 64er extrem angespannt ist.
Irgendwie müssen sich die SVler jetzt bis zur Weihnachtspause durchmogeln und dann im neuen Jahr versuchen, die zum Klassenerhalt notwendigen Punkte zu erkämpfen. Realistisch betrachtet gehen die Zweibrücker Chancen, an diesem Wochenende bei der SGL eventuell zu überraschen und die Punkte zu entführen, quasi gegen Null. Dies liegt aber insbesondere auch an der Qualität der Mannschaft von der Bergstraße, die vor zwei Jahren aus wirtschaftlichen Gründen freiwillig der zweiten Liga „den Rücken gekehrt hat“, in der vergangenen Saison dann Drittligameister wurde, jedoch auf den Aufstieg verzichtete. Inzwischen traut sich die Vereinsführung um Manager Uli Roth die zweite Liga wieder zu. Nach dem Auswärtsspiel bei Kronau-Östringen wurde dieses Ziel Mitte November von Trainer Marc Nagel jedenfalls klar formuliert.
Am vergangenen Wochenende kassierte die SGL dann im Spitzenspiel beim Tabellenführer HSG Konstanz eine denkbar knappe und unglückliche 23:24-Niederlage. Unglücklich auch deshalb, weil der Siegtreffer tatsächlich durch einen direkt verwandelten Freiwurf erst nach Spielende erzielt wurde.
„Ich hoffe, dass wir jetzt nicht den ganzen Frust dieses Spieles abbekommen“, hat SV-Trainer Stefan Bullacher nach der Videoanalyse festgestellt. Denn Leutershausen verfügt über eine sehr starke Truppe, aus der der frühere Juniorennationalspieler Jochen Geppert, mit 85 Toren derzeit Nr. 6 der Torschützenliste der 3. Liga Süd, herausragt.
Andererseits sind im Kader der “Roten Teufel” mit Philipp Bauer, Stefan Salger, Valentin Spohn und Sascha Pfattheicher auch vier Spieler, die zum erweiterten Kader der Juniorennationalmannschaft zählen.
Unschlagbar sind die Leutershausener allerdings auch in eigener Halle nicht. In der gesamten letzten sowie in der laufenden Drittligasaison hat es interessanterweise bislang allerdings nur der SV Salamander Kornwestheim geschafft, die Heinrich-Beck-Sporthalle in Hirschberg zu erstürmen. Durch diese beiden Auswärtssiege haben sich die Kornwestheimer somit den Status eines Leutershausener Angstgegners erworben. „Um solch einen Sieg hinzukriegen, muss allerdings an einem glücklichen Tag wirklich alles zusammenpassen“, merkte Bullacher zu diesem Sachverhalt an.
Die SG Leutershausen ist im Übrigen ein Verein mit großer Tradition. 1969 waren sie deutscher Großfeldmeister, 1968 sogar deutscher Hallenhandballmeister. In Zeiten, als der TV Niederwürzbach noch zur deutschen Handball-Elite gehörte, spielte die SG Leutershausen in der „Gesamtdeutschen Bundesliga“ wurde in der Saison 1991/92 hinter der SG Wallau/Massenheim sogar deutscher Vizemeister. Spielmacher dieser Mannschaft war der 31fache Nationalspieler Marc Nagel, der seit 2013 Trainer des ambitionierten Drittligisten ist.
Abfahrt der 64er ist am heutigen Freitagabend um 16.45 Uhr an der Ignaz-Roth-Halle.