Einen versöhnlichen Jahresabschluss schaffte die erste Frauenmannschaft des SV 64 Zweibrücken, die am Samstagabend ihr letztes Spiel im Jahr 2015 nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg gegen den bisherigen Tabellennachbarn VTV Mundenheim in dieser Höhe und Deutlichkeit sicher nicht unbedingt erwartet 28:20 (13:11) gewann und damit den samstäglichen Kontrahenten in der Tabelle wieder überholte.
Mit 15:11 Punkten belegen die Zweibrücker Löwinnen nach der ersten Saisonhälfte einen guten sechsten Tabellenplatz, durchaus mit Tendenz nach oben, wenn es gelingt, in der Rückserie die Punktverluste gegen schlechter platzierte Teams zu reduzieren.
„In der zweiten Halbzeit haben wir heute richtig gut gespielt“, war SV-Trainer Rüdiger Lydorf mit der Leistung seiner Mannschaft insgesamt sehr zufrieden. Nach eher schleppendem Beginn und einem 6:7-Rückstand in der 15. Spielminute steigerten sich die Zweibrückerinnen erkennbar. Abhängig war dies zunächst auch von einer personellen Umstellung. Lydorf brachte in der 15. Spielminute Lucie Krein für die Spielmacherposition und Katharina Koch für den rechten Rückraum. Und diese beiden entwickelten dann den zuvor etwas vermissten Zug zum Tor, warfen gegen die defensiv ausgerichtete 6:0-Abwehrformation Mundenheims aus der zweiten Reihe und überraschten damit ein ums andere Mal die Mundenheimer Torhüterin Katrin Meiszis.
Zunächst war Lucie Krein allerdings auch noch ein Fehlpass unterlaufen, den die Gäste per Tempogegenstoß zum 6:8-Zwischenstand nutzten. Marlen Wehr war hier für Mundenheim erfolgreich.
Nur vier Minuten später hatten die SV-Frauen die Begegnung gedreht, hatten durch drei Tore Lucie Kreins und je einem Treffer von Marion Weck und Katharina Koch eine 11:8-Führung herausgeworfen, die sie im weiteren Verlaufe der Begegnung dann auch nicht mehr abgaben.
Die stärkste Gästespielerin, Sabine Winkelmann, beendete in der 25. Spielminute eine neunminütige Mundenheimer Torflaute und erzielte den 12:9-Zwischenstand. Kurz vor der Pause erzielte sie auch den Treffer zum 13:11-Halbzeitstand, womit auf Mundenheimer Seite durchaus weitere Hoffnungen verknüpft waren, in der zweiten Hälfte das Spiel noch einmal an sich reißen zu können.
Dies allerdings verhinderten die Zweibrückerinnen, die sich in der zweiten Hälfte im Defensivverhalten merklich steigerten, jetzt die Wege gingen, die den Mundenheimer Spielfluss erkennbar störten. Katharina Handermann auf der vorgezogenen Abwehrposition, die gemeinsam mit Anne Wild vor drei Jahren von Mundenheim zu den 64ern gewechselt war, war hier ein ständiger Unruheherd, spielte richtig gut. Hinzu kam, dass auch Torhüterin Jana Specht immer wieder eine Hand oder einen Fuß an die Mundenheimer Torwürfe brachte, mit ihrer guten Leistung den positiven Gesamteindruck, den die Löwinnen an diesem Abend hinterließen, untermalte.
Da die Gastgeberinnen auch im Angriff nun „geduldig“ ihre Chancen herausspielten, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich wieder abzusetzen vermochten. Dies gelang ab der 39. Spielminute. Kristina Schmieder hatte gerade den 17:15-Anschlusstreffer Mundenheims erzielt, als den SV-Frauen der spielentscheidende Zwischenspurt zum 22:15 gelang. Wieder waren die Gäste, die nur mit einem „kleinen Kader“ angetreten waren, zehn Minuten ohne eigenen Torerfolg geblieben. Dabei waren sie auch zwei weitere Male mit ihren Siebenmetern an Jana Specht im SV-Tor gescheitert.
Anne Wild mit ihrem Treffer zum 24:16-Zwischenstand sorgte dann in der 53. Spielminute erstmals für eine Acht-Tore-Führung , die die SV-Frauen in der Schlussphase der Begegnung dann auch behaupteten. Am Ende stand es 28:20 für die Zweibrückerinnen, die sich damit vor der anschließenden Weihnachtsfeier selbst beschenkt hatten.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Jana Specht und Daphne Huber (n.e.) im Tor – Ina Sohns, Anne Wild 3, Nadine Zellmer 4/3 – Katharina Handermann 3, Marion Weick 1 – Laura Witzgall 3 – Katharina Koch 6/1, Lucie Krein 3, Miriam Schoeneich 2, Lisa Paquet 2, Lara Schlicker 1, Sarah Witzgall,
VTV Mundenheim: Katrin Meiszis im Tor – Kristina Schmieder 4, Anna Butz 3/1, Sabine Winkelmann 3 – Kim Böhme 2, Marlen Wehr 3/1 – Sophie Heiser 4 – Katharina Sessler 1 und Saskia Klein.
Zeitstrafen: 2:2 Min. Siebenmeter: 5/4 – 5/2, Zuschauer: 40, Schiedsrichter: Ernst Ebert / Richard Rosteck (HV Rheinland)