Zu Beginn dieser Woche fand in Merzig die 29. Auflage des zwischenzeitlich als Sparkassen-Cup firmierenden Handballturnieres für Jugendnationalmannschaften statt, an dem auch wieder elf junge Sportler der Zweibrücker Löwen teilnehmen durften.
Allerdings waren in diesem Jahr keine SVler für die neu formierte Jugendnationalmannschaft im Einsatz, dafür stellten die Junglöwen auch in diesem Jahr wieder das Gerippe der Saarlandauswahl. Dabei waren von den 64ern nicht einmal alle Leistungsträger der Jugendbundesligatruppe dabei, denn sowohl Robin Egelhof als auch Tom Grieser fehlten beispielsweise verletzungsbedingt.
Mit dabei waren allerdings die beiden Torleute der A-Jugendbundesligatruppe der 64er, Benedikt Berz und Alessandro Lehr, weiterhin Nils Wöschler, Niklas Bayer, Patrick Bach und Tobias Alt, vier Spieler also, die im Laufe dieser Saison neben der JBLH auch schon Einsätze in der dritten Liga hatten, sowie die B-Jugendlichen Kian Schwarzer, Tim Schaller, Marc-Robin Eisel, Robin von Lauppert und Robby Welsch aus dem starken 99er-Jahrgang der Junglöwen. Juniorennationalspieler Lars Weisgerber von der HG Saarlouis, der ähnlich wie Egelhof in diesem Jahr für die Saarauswahl hätte auflaufen dürfen, musste sich verletzungsbedingt ebenfalls abmelden.
Dennoch schlugen sich die von Dirk Mathis und Christian Schwarzer nominierten Jungs in diesem Wettbewerb mit den sieben Nationalteams aus Deutschland, Island, Russland, Polen, Rumänien, Niederlande und der Schweiz ausgezeichnet, schafften es sogar ins Halbfinale und trafen dort dann auf die deutsche Nationalmannschaft.
„Das war schon der Höhepunkt dieses Turnieres für uns“, freute sich Spielmacher Nils Wöschler über dieses Halbfinalspiel gegen die deutsche Nationalmannschaft, das die Saarauswahl nach ordentlicher Leistung schließlich mit 20:26 (12:17) verlor.
Dabei war der Spielmacher der Saarauswahl aus dem Talentschuppen der Zweibrücker Löwen im Halbfinale auch wieder auffälligster Akteur auf dem Spielfeld, war in der Abwehr und im Angriff gleichermaßen herausragend. Auffallend war allerdings bei diesem Turnier, dass Wöschler die ihm zugedachte Führungsaufgabe auch in der Weise ausfüllte, dass er viel torgefährlicher agierte, als er seine Rolle „normalerweise“ interpretiert. Der Rechtshänder, der vor drei Jahren bei der DHB-Sichtung bereits positiv aufgefallen war und ins Topteam gewählt wurde, präsentierte sich in Merzig richtiggehend als Torjäger.
„Nils war heute der überragende Spieler in der Saarauswahl“, lobte jedenfalls auch sein Vereinstrainer Stefan Bullacher, der im Rahmen seiner A-Lizenztrainerfortbildung in Merzig war.
Gegen die deutsche Nationalmannschaft geriet die HVS-Auswahl dennoch relativ schnell auf die Verliererstraße, vor allem auch weil der Nationalkeeper Till Klimpke überragend hielt und sich für diese Leistung nach dem Spiel auch ein Sonderlob seines Trainers Jochen Beppler verdiente.
„Die Saar-Auswahl hat uns das Leben aber richtig schwer gemacht, sie haben es immer wieder geschafft, unseren Spielfluss zu stoppen und haben sich bis zum Schluss nicht aufgegeben“, lobte Beppler allerdings auch die Saarländer. Einen Großteil der Spieler hatte der DHB-Trainer nicht nur bei Sichtungsmaßnahmen des DHB’s gesehen, sondern auch schon als Trainer beim Camp 64 des SV 64 Zweibrücken, wo der Nachfolger Christian Schwarzers als DHB-Jugendkoordinator in den vergangenen Jahren immer wieder einmal auch als Trainer mitgewirkt hatte.
Im Halbfinale trafen für die Saarauswahl:
Nils Wöschler 10/2, Tobias Alt 3, Maximilian Hartz 2, Marcel Becker 2, Tim Schaller 1, Marc-Robin Eisel 1, Lars Walz 1.
Die Torschützen der deutschen Nationalmannschaft waren hier:
G. Remke 7/6, R. Breitenfeld 4, S. Heymann 3, L. Morante Maldonado 3, V. Büchner 2, M. Timm 2, M. Gries 2, H. Schreiber 1, J. Knauer1, Y. Klein 1.
Ein weiterer Höhepunkt aus Sicht der Zweibrücker Löwen im Trikot der Saarauswahl war dann aber auch das Spiel um die Plätze drei und vier, das die Saarauswahl gegen Rumänien nach erneut überzeugender Leistung mit 28:15 (16:7) gewann.
Auch in diesem Spiel wussten insbesondere die Jungs aus der JBLH-Truppe der Zweibrücker Löwen zu überzeugen, allen voran ein erneut stark haltender Benedikt Berz im Tor, Nils Wöschler, als Abwehrchef und Spielmacher im hervorragenden Zusammenspiel mit seinen Kreisläufern und der in diesem Spiel erfolgreichste Feldspieler, nämlich Patrick Bach, der vom Kreis siebenmal traf, die rumänische Abwehrformation ein ums andere Mal „alt“ aussehen ließ.
In der ausverkauften Merziger Thielsparkhalle schaffte die Saarauswahl damit einen sensationell anmutenden dritten Platz in einem Teilnehmerfeld mit sieben Nationalmannschaften. „Die Jungs haben sich richtig gut verkauft, das hat echt Spaß gemacht“, war auch der für den Jugendbereich verantwortliche Vizepräsident des saarländischen Handball-Verbandes, Hans-Gerd Fries begeistert vom Auftritt der Saarauswahl.
Im kleinen Finale gegen Rumänien waren dabei erfolgreich:
Nils Wöschler 7/5, Patrick Bach 7, Lars Walz 4, Tobias Alt 3, Maximilian Hartz 3, Marc-Robin Eisel 3/1, Niklas Bayer 1, Tim Schaller 1, Kian Schwarzer 1, Robin von Lauppert 1.
Den Sparkassen-Cup des Jahres 2015, wie immer hervorragend organisiert vom HSV Merzig-Hilbringen, gewann schließlich die deutsche Nationalmannschaft durch einen klaren 28:21 (14:11)-Sieg im Endspiel gegen Island.
Mit Ausnahme der Anfangsminuten hatte die DHB-Auswahl, in deren Reihen auch vier Debütanten standen, das später einseitige Endspiel im Griff. Die „Wikinger“ führten zwar mit 4:2, doch dann steigerte sich die deutsche Mannschaft erkennbar. Im Angriff wurde die Effektivität sichtlich erhöht und damit die Konterchancen der flinken Isländer deutlich reduziert, so dass beim 8:7-Zwischstand die Partie zugunsten der DHB-Auswahl kippte.
Bei Halbzeit lagen die Deutschen bereits mit 14:11 vorne.
„Wir kamen anfangs gegen die 5:1-Deckung nicht ins Spiel und sind zu wenig ohne Ball gelaufen“, sagt Beppler: „Als wir es dann aber geschafft haben, die isländischen Gegenstoßtreffer zu unterbinden, lief es. Im Positionsangriff hatten sie nur wenige Chance gegen uns.“
Am Ende hatte seine Mannschaft auch das Finale klar dominiert und mit 24:18 den fünften Sieg beim Sparkassen-Cup eingefahren.
Die Saarauswahl legte die Grundlage für das herausragende Abschneiden in diesem Turnier bereits in der Vorrunde, und hier durch den überraschenden 31:18-Kantersieg gegen Polen sowie zwei knappe Niederlagen gegen Gruppensieger Island (20:22) und die Niederlande (23:24). Da Island in den Gruppenspielen souverän durchmarschierte und alle drei Spiele gewann, die drei anderen Teams jeweils einmal gewannen, hatte sich die Saarauswahl aufgrund des deutlich besten Torverhältnisses trotz der 2:4 Punkte für das Halbfinale qualifiziert.
Dirk Mathis, Trainer des HV Saar hatte im Vorfeld des Turnieres davon gesprochen, dass diese Saarauswahl, die anders als die Nationalmannschaften auch in diesem Jahr wieder Spieler des „älteren A-Jugendjahrgangs“ also des Jahrgangs 1997 mitwirken lassen durfte, durchaus Chancen auf Punktgewinne gegen die teilnehmenden Nationalmannschaften hätte.
Und damit behielt er Recht, denn die HVS-Auswahl gewann schon in der Vorrunde gegen Polen deutlich mit 31:18 (13:11), wobei auch in diesem Spiel Nils Wöschler, insbesondere auch im Zusammenspiel mit seinem Teamkollegen Patrick Bach, einen ganz starken Eindruck hinterließ. Die beiden Spieler aus dem Drittligakader der Zweibrücker Löwen waren die spielbestimmenden Akteure in einem ungewöhnlichen Spiel, das letztlich zu einem souveränen HVS-Sieg mit 13 Toren Unterschied führte.
Alessandro Lehr aus der JBLH-Truppe der 64er, der dieses Mal im Tor der Saarauswahl stand, verdiente sich dabei ebenfalls hervorragende Kritiken.
Nach 33 Spielminuten stand es 19:12, in der 40. Spielminute erzielte Nils Wöschler den 24:13-Zwischenstand. HVS-Coach Dirk Mathis konnte somit bedenkenlos durchwechseln – so dass auch die jüngeren Speiler entsprechende Spielanteile erhielten.
Für die Saarauswahl waren dabei erfolgreich: Nils Wöschler 7/5, Patrick Bach 7, Lars Walz 4, Tobias Alt 3, Marc-Robin Eisel 3/1, Max Hartz 3, Niklas Bayer 1, Tim Schaller 1, Kian Schwarzer 1, Robin von Lauppert 1.
Im ersten Spiel des Turniers waren die Gastgeber des Handball-Verbandes Saar auf den späteren Gruppensieger aus Island getroffen. In einem Spiel mit hohem Tempo lag die isländische Nationalmannschaft ständig vorne und siegte schließlich mit 22:20 (12:8).
Trotz eines zwischenzeitlichen fünf-Tore-Rückstandes kämpften sich die Saarländer im zweiten Durchgang – mit offensiver Abwehrformation und einem gut haltenden Benni Berz – wieder heran. In der 47. Spielminute gelang Niklas Baier von Rechtsaußen der Treffer zum zwischenzeitlichen 20:21-Zwischenstand. Am Ende setzte sich aber die etwas größere Routine Islands durch. Die „Vikinger“ gewannen schließlich knapp mit 22:20.
„Es war mit Sicherheit ein guter Einstieg in das Turnier. Wir waren sehr nahe an einem Punktgewinn und ich glaube auch die Isländer haben das gespürt. Es hat nicht viel gefehlt“, lobte Landestrainer Dirk Mathis seine Jungs nach dem Spiel.
Die Torschützen des HVS waren dabei: Marcel Becker 6, Maximilian Hartz 6, Nils Wöschler 4/2, Niklas Bayer 2, Kian Schwarzer 2.
Im dritten Vorrundenspiel gegen die Niederlande reichte der Saarauswahl sogar eine knappe Niederlage, um als Gruppenzweiter ins Halbfinale einzuziehen. Dies dürfte auch ein Grund gewesen sein, weshalb Mathis auch in diesem Spiel wieder allen Spielern Einsatzzeiten gewährte, den körperlich stärkeren Akteuren des 97er Jahrgangs in der Schlussphase auch einige Ruhepausen gewährte. So kam es, dass die Saarauswahl trotz zwischenzeitlicher Vier-Tore-Führung im Endspurt die Niederlande noch vorbeiziehen lassen musste und am Ende eine unglückliche und vermeidbare 23:24 (13:11)-Niederlage kassierte. Nils Wöschler war in diesem Spiel die spielbestimmende Persönlichkeit auf Seiten der Saarauswahl, war insofern auch der Spieler, der nach dem Spiel das Interview mit dem saarländischen Rundfunk führen durfte.
In diesem Spiel trafen für die Saarauswahl: Nils Wöschler 9/4, Lars Walz 4, Marcel Becker 3, Maximilian Hartz 2, Tobias Alt 2, Patrick Bach 1, Kian Schwarzer 1, Marc-Robin Eisel 1.
Die deutsche Nationalmannschaft der Jahrgänge 1998 und jünger, für die in diesem Jahr kein Spieler der Zweibrücker Löwen und auch keiner aus dem Verbandsgebiet des saarländischen Handballverbandes nominiert war, präsentierte sich beim Sparkassen-Cup in Merzig in sehr guter Form, gewann alle Spiele recht souverän und hatte erkennbare Qualitäten im hervorragend harmonierenden Defensivverbund. In ihrer Gruppe siegte die Mannschaft von Jochen Beppler gegen Rumänien mit 32:24, gegen Rußland 24:17 und gegen die Schweiz 23:18, zeigte also, dass sie auf einem guten Weg im Hinblick auf die im Sommer stattfindende Europameisterschaft ist.
Ergebnisse der Hinrunde:
Gruppe A:
HV Saar – Island 20:22, Niederlande – Polen 18:29, HV Saar – Polen 31:18, Niederlande –Island 18:33, Island – Polen 27:18, HV Saar – Niederlande 23:24.
Gruppe B:
Russland – Schweiz 26:20, Deutschland – Rumänien 32:24, Schweiz – Rumänien 23:27, Deutschland – Russland 24:17, Deutschland – Schweiz 23:18, Rumänien – Russland 30:26.
„Kleine Halbfinals“:
Polen – Schweiz 24:19, Niederlande – Russland 21:39,
„Große Halbfinals“:
Island – Rumänien 43:28, HV Saar -– Deutschland 20:26
Spiel um Platz 7:
Schweiz – Niederlande 32:30
Spiel um Platz 5:
Polen - Russland 24:20
Spiel um Platz 3:
HV Saar – Rumänien 28:15
Endspiel:
Deutschland – Island 28:21.