Einen sehr sonderbaren, für Spiele mit Zweibrücker Beteiligung allerdings nicht unbedingt unüblichen Spielverlauf nahm am Sonntagmittag das Oberligaderby zwischen den Zweibrücker Löwinnen und der HSG Marpingen/Alsweiler. Am Ende gewannen die Zweibrückerinnen mit 27:24 und schoben sich in der Oberligatabelle nach dem zweiten Rückrundenspielktag wieder auf den vierten Tabellenplatz vor.
Das Spiel selbst war geprägt von starken und schwächeren Phasen beider Mannschaften, wobei die SV-Frauen zunächst einen Top-Start erwischten schnell mit 6:0 in Führung gingen. Nach dem 14:10-Halbzeitstand begannen die Gäste in der zweiten Hälfte dann ähnlich stark wie zu Beginn die Gastgeberinnen, erzielten jetzt ihrerseits sechs Tore in Serie und lagen somit in der 39. Spielminute mit 14:16 vorne.
In der Schlussphase übernahmen dann die Löwinnen wieder das Kommando und durften schließlich noch ihren „27:24-Derby-Sieg“ bejubeln.
Wie sehr diese Begegnung allerdings auch die Nerven der Spielerinnen der beiden Mannschaften belastete, wie groß der Druck in diesem Derby wohl war, belegte schließlich auch die große Anzahl technischer Fehler, die den beiden saarländischen Spitzenmannschaften in diesem Spiel unterliefen. „Es war aber auch ein extrem schnelles Frauenhandballspiel“, nannte SV-Trainer Rüdiger Lydorf einen Grund, der die hohe Fehlerquote zumindest ansatzweise entschuldigte.
Hochmotiviert und hervorragend auf das Marpinger Angriffsspiel eingestellt begannen die SV-Frauen am Sonntagmittag diese Begegnung. Gerade hier machten sich die Schwerpunkte von Lydorfs intensiver Trainingsarbeit wieder einmal bemerkbar.
Die Zweibrücker Abwehr stand jedenfalls sehr sicher – und dahinter zeigte Torhüterin Jana Specht eine konzentrierte Leistung. Zumindest in der Anfangsphase der Begegnung schlossen die SV-Frauen auch sehr abgeklärt ab, so dass sie sich nach Toren von Marion Weick, Miriam Schöneich, Nadine Zellmer und zweimal Katharina Koch bis zur achten Spielminute auf 5:0 abgesetzt hatten. Gästetrainer Thorsten Hell nahm deshalb schon zu diesem sehr frühen Zeitpunkt sein Team-Time-out.
Zunächst dominierten aber weiterhin die Gastgeberinnen, die auch in der 18. Minute noch 9:4 führten. Marpingens Torfrau Carina Kockler hatte danach allerdings ganz wesentlichen Anteil an der Aufholjagd der Gäste, die bis zum zwischenzeitlichen 9:8-Zwischenstand verkürzten. Immer wieder parierte die beste Gästespielerin gegen die Löwinnen, leitete Gegenstöße ein, und half mit, den Rückstand kontinuierlich zu verringern.
Lucie Krein und in der Schlussphase der ersten Hälfte die beiden Routiniers Katharina Koch und Nadine Zellmer sorgten schließlich kurz vor der Halbzeitpause noch für die wichtigen Treffer zum 14:10-Pausenstand.
Diese Vier-Tore-Führung der SV-Löwinnen hielt dann allerdings nicht lange. Bereits in der 36. Spielminute war sie beim Stande von 14:14 aufgebraucht. Weitere fünf Minuten, in denen die SV-Frauen keinen einzigen Treffer erzielten, lagen die Gäste sogar mit 14:16 in Front. Levke Worm erlöste Lydorf dann in der 41. Spielminute, als sie zum 15:16-Anschlusstreffer erfolgreich war. Nach diesen zehn wirklich schwachen Minuten fingen sich die Zweibrückerinnen wieder, kamen durch Lucie Krein in der 49. Minute erstmals wieder zum 18:18-Ausgleich.
Und in der Schlussphase suchten dann beide Mannschaften die Entscheidung, erhöhten noch einmal das Tempo. Damit einhergehend steigerte sich allerdings auch wieder die Fehlerquote, wobei die Lydorftruppe in dieser Phase auch wieder den entscheidenden Zugriff auf die Partie bekam, nach dem 20:20-Zwischenstand durch je zwei Treffer Lucie Kreins und Nadine Zellmers vorentscheidend auf 24:21 wegzogen.
Während der letzten Zeitstrafe gegen Lucie Krein gelang den Gästen noch ein letztes Mal der Anschlusstreffer zum 24:23-Zwischenstand. Danach vertendelten die Marpinger Frauen aber zu viele Möglichkeiten, was die Lydorf-Truppe nutzte, um letztlich mit 27:24 zu gewinnen.
Als neuer Tabellenvierter erwarten die Zweibrückerinnen nun am kommenden Wochenende die TSG Friesenheim zu einem weiteren Heimspiel.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Jana Specht und Daphne Huber (n.e.) im Tor – Katharina Koch 6/3, Anne Wild 1, Nadine Zellmer 7 – Miriam Schöneich 1, Marion Weick 1 – Laura Witzgall 2- Lucie Krein 7, Levke Worm 1, Lisa Paquet 1, Carla Wiegand.
HSG Marpingen/Alsweiler: Carina Kockler, Giulia Wilhelm im Tor – Caroline Wegmann 2, Sara Urhahn 2, Lisa Meier 1 – Lara Hanslik 4, Steffi Schreier 2/1 - Anna Bermann 5 - Nadine Klein 5, Susanne Deutschen 3, Christine Lezaud, Nathalie Buschmann.
Zeitstrafen: 8:6 Min., Siebenmeter: 5/3 – 3/1, Zuschauer: 90, Schiedsrichter: Timo Bernhardt / Lars Zick (PfHV).