Im Kampf um die beiden ersten Tabellenplätze der A-Jugendbundesliga ist an diesem Wochenende hinsichtlich des Spitzenplatzes eine gewisse Vorentscheidung gefallen, denn der souveräne Tabellenführer der Südstaffel, die JSG Balingen/Weilstetten liegt klar auf Meisterschaftskurs und hat bei sechs noch ausstehenden Spielen und mindestens acht Punkten Vorsprung einen weiteren großen Schritt in Richtung Staffelsieg gemacht.
Dahinter allerdings kämpfen weiterhin vier Mannschaften um den zweiten Tabellenplatz, welcher ebenfalls die Qualifikation für die Viertelfinalspiele um die deutsche Meisterschaft bringen würde.
Hier mit 22:10 Punkten weiter aussichtsreich im Rennen liegen die Zweibrücker Junglöwen, die am Sonntagmittag den bisherigen Tabellenzweiten SG Ottenheim/Altenheim zu Gast hatten – und das Spiel deutlich mit 34:27 (18:14) gewannen.
Die Mannschaft von Trainer Tony Hennersdorf profitierte dabei durchaus auch vom Verletzungspech der Gäste, die am Sonntagmittag lediglich mit acht Feldspielern in der Ignaz-Roth-Halle angetreten waren. Sie waren ihrem Gegner aber auch in kämpferischer und spielerischer Hinsicht überlegen, fanden in der Gästedeckung auch immer wieder Lücken über den Kreis und erzielten somit schöne Tore.
SG-Trainer Michael Schilling, früherer Nationalspieler und mit dem TuS Schutterwald in der Bundesliga aktiv, sprach bereits vor dem Spiel von der hohen Belastung seiner Spieler, die neben den Spielen in der JBLH regelmäßig auch in den Männerteams der Spielgemeinschaft aktiv sind.
Damit ist die Situation bei der SG Ottenheim/Altenheim durchaus vergleichbar mit der der Zweibrücker Löwen, die einerseits auch alle Leistungsträger der Jahrgänge 1997 und 98 in den beiden Männermannschaften einsetzen – andererseits aber auch im Laufe dieser Saison schon großes Verletzungspech zu verkraften hatten.
Am Sonntag war beispielsweise Linkshänder Niklas Bayer nach sechswöchiger Pause aufgrund einer Handverletzung erstmals wieder mit dabei – und steuerte selbst drei Tore zum letztlich ungefährdeten Heimsieg bei. Ebenso konnte auch Kreisläufer Patrick Bach nach seinem Nasenbeinbruch erstmals wieder mitwirken, dessen Fehlen sich in den vorangegangenen Spitzenspielen gegen Balingen-Weilstetten und Kronau-Östringen bereits sehr bemerkbar gemacht hatte. Wer weiß, wie die beiden jeweils mit zwei Toren Unterschied verlorenen Spiele ausgegangen wären, wenn die 64er dort in kompletter Besetzung hätten auflaufen können.
Gerade in der Anfangsphase dieser JBLH-Partie war Patrick Bach „zur Stelle“, erzielte vier seiner fünf Treffer bis zur achten Spielminute beim 6:4-Zwischenstand für die Zweibrücker Junglöwen.
Auffälligster Spieler war aus Zweibrücker Sicht am Sonntagmittag allerdings Rechtsaußen Tobias Alt, der insbesondere durch Tempogegenstöße und variantenreiche Abschlüsse zu gefallen wusste.
SV-Trainer Tony Hennersdorf jedenfalls war froh, dass er am Sonntagmittag wieder „aus einem kompletten Kader schöpfen konnte“, was sich im Laufe des Spieles als mitentscheidend herausstellte, denn dadurch konnte er seinen Leistungsträgern, wie beispielsweise den tags zuvor im Drittligaspiel überragenden Robin Egelhof und Nils Wöschler wichtige Ruhephasen gönnen.
Geprägt wurde das Spiel allerdings auch von starken Torwartleistungen auf Zweibrücker Seite. Zunächst war es Benedikt Berz, der mit zehn Paraden den Grundstock legte, dass seine Mannschaft nach ausgeglichener Anfangsphase die Begegnung in den Griff bekam und in der elften Spielminute beim 9:7-Zwischenstand erstmals mit zwei Toren vorne lag.
Ähnlich gut spielte auch Alessandro Lehr, der zunächst in der letzten Aktion, unmittelbar vor der Halbzeitpause einen Siebenmeter von Philip Kugler parierte, dann aber auch im zweiten Durchgang nach seiner Einwechslung in der 44. Spielminute noch intensiv die Gelegenheit nutzte, sich auszuzeichnen. In dieser Phase bauten die 64er ihre Führung dann auch vom 25:20-Zwischenstand binnen fünf Minuten vorentscheidend auf 31:21 aus.
Auch Gästetrainer Schilling wechselte seine Torleute in diesem Spiel mehrfach, was allerdings eher an der Tatsache lag, dass weder Marvin Roche noch Matthias Meßmer ihren besten Tag erwischt hatten.
„Wir waren immer dann erfolgreich, wenn wir das Tempo hochgehalten haben“, freute sich SV-Trainer Tony Hennersdorf am Ende über eine gute Leistung seiner Mannschaft, der es auch gelungen war, den besten Spieler der SG, Jugendnationalspieler und Spielmacher Frederik Simak, so zu beschäftigen, dass er seine Stärke nicht immer auszuspielen vermochte.
Gut eingestellt waren die 64er allerdings auch im Spiel gegen die gegnerischen Kreisläufer, was sie in zeitweise rassigen Zweikämpfen gegen Jonathan Fischer und Oliver Gieringer zeigten.
Dass auch das kämpferische Element in diesem Spiel nicht zu kurz kam, belegen unter anderem auch die vier Zeitstrafen gegen die 64er. Wichtig in diesen Phasen war allerdings auch, dass die SVler gerade in Unterzahl auch immer weiter trafen, wie beispielsweise Tom Grieser, der während einer Zeitstrafe gegen Patrick Bach zwei Tore in Unterzahl erzielte.
Am Ende konnte SV-Trainer Tony Hennersdorf allen Spielern entsprechende Einsatzzeiten geben, erzielten mit Ausnahme des B-Jugendlichen Robin von Lauppert auch alle Löwenspieler mindestens ein Tor, selbst wenn sich das Spiel in den letzten fünf Minuten in eine „wilde Hatz“ verwandelt hatte, in der beiderseits zahlreiche Torchancen vergeben wurden.
Den Gästen gelang so eine Ergebniskorrektur zum 34:27-Endstand. Welches Potenzial in der SV-Mannschaft steckt, zeigt aber auch, dass die SVler dieses Spiel souverän gewannen, obwohl Juniorennationalspieler Robin Egelhof und Mannschaftskapitän Nils Wöschler, die beide samstags im Drittligaspiel fast ohne Pause „auf der Platte standen“, nicht ihren besten Tag erwischt hatten.
In der Tabelle sind die 64er nun wieder auf den dritten Platz vorgerückt. Mit der SG Pforzheim-Eutingen, der SG Kronau-Östringen und der SG Ottenheim-Altenheim sind allerdings drei Teams mit lediglich neun Minuspunkten derzeit gegenüber den SVlern noch im Vorteil.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Benedikt Berz und Alessandro Lehr (ab der 44.) im Tor – Robin Egelhof 2, Nils Wöschler 3/3, Tom Grieser 6 – Tobias Alt 8, Chrissy Wack 1 – Patrick Bach 5 – Niklas Bayer 3, Robin Sauer 2, Marc-Robin Eisel 2/1, Philipp Mägel 1, Leo Herrmann 1, Robin von Lauppert.
SG Ottenheim/Altenheim: Marvin Roche und Matthias Meßmer (30.- 41. und 51. – 60.) im Tor – Tobias Biegert 3, Frederik Simak 7/1, Jan Meinlschmidt 6 – Joshua Denz 2, Philip Kugler 5/2 – Jonathan Fischer 3 – Oliver Gieriniger 1, Samuel Siefermann.
Zeitstrafen: 8:2 Min., Siebenmeter 4/4 – 6/3, Zuschauer: 220, Schiedsrichter: Jan und Manuel Lier (Korntal-Münchingen / St. Gallen).