Mit hängenden Köpfen verließen die Zweibrücker Löwen auch am Samstagabend wieder das Parkett der Ludwig-Jahn-Halle in Teningen. Sie verloren ihr Drittligaspiel bei der SG Köndringen/Teningen deutlich mit 25:18 (12:9).
Eine extrem schwache Minute vor und zwei weitere schwache Minuten gleich nach der Halbzeitpause brachten dabei die Entscheidung in dieser Begegnung. Die Gastgeber nutzten diese gravierenden Schwächen der aufgrund von zahlreichen Verletzungen mit lediglich sechs Männer- und sechs A-Jugendspielern angetretenen Zweibrücker Mannschaft, um vom 10:9-Zwischenstand zunächst zum 12:9-Halbzeit- und dann kurz nach der Pause vorentscheidend zum 15:9-Zwischenstand wegzuziehen. Dass die SVler zuvor eigentlich gut mitgehalten hatten, belegt auch der 7:8-Zwischenstand in der 21. Spielminute.
Insbesondere in der letzten Minute vor dem Halbzeitpfiff stellten sich die SVler allerdings auch sehr unclever an, spielten nach dem Tor zum 11:9-Zwischenstand 25 Sekunden vor der Pause durch den besten SG-Spieler Pascal Bührer zu überhastet, so dass Marcin Waryas mit einem Schlagwurf in der Köndringer Abwehr hängen blieb und Bührer fünf Sekunden vor dem Halbzeitpfiff sogar noch auf 12:9 erhöhte.
SV-Coach Stefan Bullacher sah sich dann bereits nach zwei Minuten des zweiten Durchgangs und drei weiteren SG-Toren dazu genötigt, unmittelbar sein Team-Time-out zu nehmen, weil seine Mannschaft den Start in die zweite Hälfte völlig verschlafen hatte. „Das waren viel zu einfache Gegentore“, ärgerte sich Bullacher hier über die fehlende Bereitschaft, Räume entsprechend zuzuschieben, die einfachsten Durchbrüche zu unterbinden.
Mit dieser Maßnahme schaffte er es wenigstens, dass seine Spieler nun wieder etwas konzentrierter spielten, durch zwei Treffer Robin Egelhofs und einem von Patrick Bach wieder auf 15:12 zu verkürzen.
„Die bessere Mannschaft hat dann allerdings dieses Spiel recht souverän für sich entschieden“, gratulierte SV-Trainer Stefan Bullacher der SG Köndringen/Teningen anlässlich der Pressekonferenz im Anschluss an die Drittligabegegnung zum verdienten Heimsieg. Der weitere Verlauf der zweiten Hälfte gestaltete sich nämlich als klare Angelegenheit für die Gastgeber, die zunächst wieder zum 20:13-Zwischenstand wegzogen und danach ihre Führung ohne größere Probleme verteidigten. „Da fehlte uns aber einfach auch die Klasse, um hier das Spiel nochmal herumreißen zu können“, haderte Bullacher mit den 15 technischen Fehlern und 15 Fehlversuchen, die seiner Mannschaft erneut unterliefen. „Das ist für die 3. Liga einfach auch eine zu hohe Fehlerquote“.
„Zweibrücken hatte heute aber auch viele Ausfälle zu verkraften“, nannte Köndringen-Teningens Trainer Ole Andersen bei der Pressekonferenz in diesem Zusammenhang einen Grund, weshalb es für die Gastgeber einfacher lief, als er es selbst erwartet hatte.
In der Tat machte sich auch in diesem Spiel wieder die derzeit sehr schwierige
Trainingssituation im Löwen-Lager aufgrund der vielen verletzten Spieler bemerkbar. Erkennbar war dies am meisten im Aufbauspiel der Zweibrücker Löwen, wo die Passqualität gegenüber derjenigen der gegnerischen Mannschaft deutlich schlechter war.
Andererseits hatten die 64er in der ersten Hälfte lange auf Augenhöhe mit den Gastgebern gespielt, hielten sie die Partie insbesondere aufgrund der ansprechenden Defensivleistung in der ersten Hälfte lange weitestgehend offen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte knickte dann der A-Jugendliche Tobi Alt, der auf Rechtsaußen begonnen hatte, weil Philipp Hammann weiterhin verletzt und Nils Abel in der zurückliegenden Woche beruflich bedingt nicht trainieren konnte, um, konnte danach auch nicht mehr mitwirken. Was die Durchschlagskraft im Angriff der Gäste ebenfalls beeinträchtigte war die Tatsache, dass mit Max Sema und Jonas Denk beide Kreisläufer ausfielen. Und auch der Köndringen-Teninger Torwart Domenico Ebner zeigte eine gute Leistung, war wie auf der anderen Seite Ladi Kovacin seiner Mannschaft ein starker Rückhalt.
SG-Trainer Ole Andersen hatte mit der Rückraumreihe Pascal Bührer, Martin Hirling und Daniel Warmuth begonnen und insbesondere Bührer setzte dann während des gesamten Spieles ganz starke Akzente, war mit seinen starken Durchbrüchen häufig erfolgreich, profitierte dabei allerdings das eine oder andere Mal auch von der Tatsache, dass das Schiedsrichtergespann hier die eine oder andere Schrittesituation nicht richtig beurteilte oder zumindest aus Sicht der Gastgeber sehr großzügig war. .
Bührer war es auch, der den Zweibrücker Löwen zwischen der 29. und 32. Minute den vorzeitigen K.O. versetzte, denn vier dieser fünf Köndringer Tore in dieser Phase erzielte der 20jährige selbst.
Während Bullacher danach insbesondere auch den beiden weiteren A-Jugendlichen Patrick Bach und Tom Grieser viele Spielanteile gewährte, viel durchwechselte, weil nun kein Zweibrücker Spieler mehr an sein oberes Leistungslimit heran reichte, spielten die Gastgeber „ihr Ding“ locker runter und gewannen am Ende deutlich mit 25:18. Der beste SV-Angreifer Robin Egelhof wurde in der 56. Spielminute nach der dritten Zeitstrafe disqualifiziert.
Im Hinblick auf den „Südwest-Schlager“ gegen die TSG Haßloch, Anpfiff ist am kommenden Samstag um 18 Uhr in der Zweibrücker Westpfalzhalle, hofft der Zweibrücker Trainer nun einmal mehr, dass zumindest Jonas Denk dann wieder mitwirken kann. Mit einem Einsatz der „langzeitverletzten“ Spieler Philipp Hammann, Max Sema und Tim Burkholder ist jedenfalls auf weiterhin unbestimmte Zeit nicht zu rechnen.
Auf einen Blick:
SG Köndringen/Teningen: Domenico Ebner und Jonas Bayer im Tor – Pascal Bührer 11/4, Martin Hirling 2, Daniel Warmuth 2 – Philipp Vogt 1, Lukas Zank 1 – Chris Berchtenbreiter 3 - Felix Zipf 2, Felix Gäßler 2, Philipp Vogt 1, Steffen Zank, Pascal Fleig , Axel Simak, Maurice Bührer.
SV 64 Zweibrücken: Ladi Kovacin und Benedikt Berz im Tor – Robin Egelhof 6/1, Florian Enders, Nils Wöschler 2 – Tobias Alt 1, Aris Wöschler 5/2 – Benni Zellmer 2 – Patrick Bach 2, Nils Abel, Marcin Waryas, Tom Grieser.
Zeitstrafen 6:14 Minuten, Siebenmeter 4/4 – 5/4, Zuschauer: 300. Schiedsrichter:Johannes Marchlewitz / Christian Stadtmmüller (Seligenstadt / Darmstadt).