Die mit ihrem „allerletzten“ Aufgebot beim Tabellendritten SG Nußloch angetretenen Zweibrücker Löwen kassierten am Sonntagmittag in Nußloch eine deutliche 32:22 (16:11)-Auswärtsniederlage und bleiben damit auf dem vorletzten Tabellenplatz der Südstaffel der 3. Liga hängen. Fünf Tore in jeder Halbzeit waren die 64er hier schlechter als ihre Gastgeber, die sich „über diesen wichtigen Sieg sehr freuten“, wie es Nußlochs Trainer Christian Job anlässlich der Pressekonferenz im Anschluss an die Begegnung zufrieden feststellte.
Im Vorfeld der Begegnung hatte der Vorstand der 64er – in Abstimmung mit den Trainern und den beiden Mannschaftskapitänen des Drittligateams, Aris Wöschler und Florian Enders - festgelegt, dass die A-Jugendspieler komplett mit der A-Jugend nach München fahren, um mit einem Sieg beim TSV Ismaning die Chance zur Qualifikation für die Viertelfinalspiele um die deutsche Meisterschaft zu wahren. Da es im weiteren Saisonverlauf keine Überschneidungen zwischen den Drittliga- und JBLH-Spielen mehr geben wird, war dies somit eine ganz besondere Situation mit einer besonderen Regelung. Die Konsequenz daraus war, dass die 64er am Sonntag mit Zweitmannschafts- und ehemaligen Drittligaspielern den Kader ergänzten, somit Daniel Wenzel im Tor, Thomas Zellmer und Sebastian Mathieu für die beiden Außenpositionen und Marian Müller als zweiten Kreisläufer aufboten.
Zumindest die Nußlocher waren von dieser Maßnahme überrascht, hielten den Hinweis auf diese Vorgehensweise im Vorfeld der Begegnung durchaus für eine Falschmeldung und wunderten sich, dass die Zweibrücker Löwen nicht in der zur Verfügung stehenden Bestbesetzung angetreten waren.
„Für uns war es heute extrem schwer, das Fehlen von Nils und Robin zu kompensieren, was sich vor allem im Angriff bemerkbar gemacht hat“, sagte dann auch Mannschaftskapitän Aris Wöschler, „Die Nußlocher haben heute nur so gut gespielt, wie sie mussten. In dieser Besetzung war ein Sieg heute schon vor dem Spiel unrealistisch“.
Die Gastgeber setzten sich unmittelbar auf 6:2 ab und hatten damit das Spiel sehr frühzeitig im Griff. Beim 8:2-Zwischenstand in der elften Spielminute reagierte Bullacher und nahm seine erste Auszeit.
Danach schlugen sich seine Zweibrücker Löwen sogar ganz beachtlich, schafften es bis zur Halbzeitpause mitzuhalten. Dass sie beim 16:11-Halbzeitstand indessen nur diese elf Tore zusammen hatten, lag allerdings nicht einmal an der möglicherweise fehlenden Durchschlagskraft aus dem Rückraum, sondern eher an der Tatsache, dass sie ihre Tempogegenstöße und die Chancen von den Außenpositionen recht großzügig verschenkten.
Dass Nußlochs Torhüter Fabian Lieb dabei auch eine sehr ansprechende Leistung ablieferte, half der ebenfalls nicht in Bestbesetzung angetretenen Nußlocher Mannschaft durchaus.
In der Defensive hatten die 64er indessen Probleme, die Laufwege von Adrian Fritsch zu stören, der vom rechten Rückraum häufig über die Mitte kreuzte und dabei dann konzentriert und meistens unbedrängt abschloss. Da sah man im Vergleich zum Hinspiel, wie stark der derzeit verletzte Max Sema hier in der Abwehr gespielt hatte – und dass durch die zwischenzeitlich verletzungsbedingt fehlenden Spieler nicht nur Angriffsqualität verloren ist.
Ein weiteres Manko der Zweibrücker Löwen war in der ersten Hälfte ein gegenüber den letzten Spielen deutlich schwächeres Rückzugsverhalten und dadurch bedingt auch einige Gegenstoßtreffer.
Bis zur 40. Spielminute und dem Tor zum 20:16-Zwischenstand, das Florian Enders erzielte, spielten die 64er dann weiterhin gut mit. Erst die beiden Zeitstrafen gegen Jonas Denk in der 40. und in der 43. Spielminute brachten dann die Entscheidung zugunsten der SG Nußloch, die sich hier auf 24:14 abzusetzen vermochte. Dieser Acht-Tore-Rückstand blieb dann bis zur 57. Spielminute bestehen, ehe die Gastgeber Im Schlussspurt dann noch einmal zum 32:22-Endstand wegzuziehen vermochten.
„Nußloch hat hier völlig verdient gewonnen“, gratulierte schließlich SV-Trainer Stefan Bullacher den Gastgebern zum deutlichen Heimsieg.
Weiter geht es nun am kommenden Samstagabend mit dem Heimspiel gegen TSB Heilbronn-Horkheim, zur gewohnten Anwurfzeit um 18 Uhr in der Westpfalzhalle – dann auch wieder mit den A-Jugendspielern!
Die A-Jugend der Zweibrücker Löwen gewann übrigens ihr Auswärtsspiel beim TSV Ismaning klar mit 33:21 und belegt vor dem vorentscheidenden Spiel – am kommenden Sonntag bei der SG Pforzheim-Eutingen den zweiten Tabellenplatz. Da Pforzheim/Eutingen das Auswärtsspiel bei der JSG Echaz-Erms verlor, sind die 64er hier sogar in der günstigeren Ausgangsposition – blieben sogar bei einem Unentschieden auf dem zweiten Tabellenplatz.
Auf einen Blick:
SG Nußloch: Fabian Lieb und Sascha Gieger (n.e.) im Tor – Adrian Fritsch 7, Pierre Freundl 10/6, Simon Kuch 3 – Michell Hildebrandt 3, Sebastian Körner 2 – Eike Riktering 5 - Stefan Jochim 1, Gianluca Pauli 1, Christoph Schwarz.
SV 64 Zweibrücken: Ladi Kovacin und Daniel Wenzel (bei einem Siebenmeter) im Tor – Marcin Waryas 3, Florian Enders 6/3, Aris Wöschler 5 – Nils Abel 1, Benni Zellmer 1 – Jonas Denk 1 – Sebastian Mathieu 2, Thomas Zellmer 1, David Gromer 1, Marian Müller 1.
Zeitstrafen: 10:8 Min., Siebenmeter: 7/6 – 3/3, Zuschauer: 450, Schiedsrichter: Waldemar und Vitali Ohm (Dietenheim / Illertissen).