Zu einem schönen Highlight im SV-Jahr gehört mittlerweile die Jahresfahrt der Radsportgruppe. Wie in der Vergangenheit auch führte uns die Strecke entlang von ausgesuchten Flußtälern. In diesem Jahr haben wir uns die Jagst und den Kocher ausgesucht.
1. Tag
Am vergangenen Donnerstag war Auftakt der diesjährigen Tour. Der Weg führt uns zuerst mit den 9-Sitzerbussen, die uns dankenswerter Weise wieder von Thomas Eckerlein und Jens Schließmeyer zur Verfügung gestellt wurden, nach Möckmühl dem Ausgangspunkt und gleichzeitig Einstieg in den Jagst-Kocher-Radweg. Wie es eigentlich schon gute Tradition ist, fahren wir gleich morgens durch einen dichten Regenschauer. Das lässt die Laune nicht unbedingt gleich auf den Höhepunkt steigen, aber der Wettergott hatte letztendlich ein Einsehen und hat uns den ganzen Tag mit Regen verschont.
Vom Ausgangspunkt Möckmühl führt der Radweg entlang der Jagst in Richtung Kloster Schöntal, vorbei an Berlichingen, das wegen des bekannten Zitates vom „Götz von Berlichingen“ zu großer Bekanntheit aufgestiegen ist. Am Kloster Schöntal machen wir nach ca. 20 km die erste Rast. Unser tourerfahrenes Team hat für die Radsportler ein reichhaltiges Büffet mit Snacks, Lyoner, Obst und Getränken vorbereitet. Wie in der Vergangenheit auch, sind alle Boxenstopps und Streckenabschnitte akribisch von unserem Abteilungsleiter Andreas Buchholz vorbereitet. Da wird nichts dem Zufall überlassen. Durch das idyllische Tal der Jagst radeln wir weiter zum nächsten Halt. Von dort aus verlassen wir mehrmals das Flüsschen, um für die Bergwertung einige Punkte sammeln zu können.
Gegen halb fünf erreichen wir unser erstes Dominzil, die Jugendherberge in Stimpfach-Rechenberg. Wir sind die einzigsten Gäste. Nach der Aufteilung der Betten gönnen wir uns zum Auffüllen der Depots einige elektrolytische Getränke. Die ein oder andere Hopfenkaltschale war natürlich auch dabei.
Wie immer hat Buchi auch in diesem Jahr über seine Kollegen einige Restaurantempfehlungen abgefragt. Und wir sind noch nie angegangen. Leider ist die Gegend, in der wir uns befinden sehr ländlich, so dass wir einige Kilometer mit den Bussen fahren müssen. Nichts desto trotz haben wir es heute auch wieder gut getroffen, gut gegessen und getrunken. Zum Abschluss des Abends treffen wir uns in unserer Burg im Rittersaal zur großen Tafelrunde.
2. Tag
Dauerregen! Wir sitzen ziemlich geknickt und sprachlos am Frühstückstisch. Was sollen wir heute tun? Zum Fahrrad fahren kommt zu viel Nass von oben. Zum Glück gibt’s Alternativen. Also machen wir uns mit den Bussen auf und fahren zum zweiten Etappenziel nach Schwäbisch Hall und checken in der Jugendherberge ein. Vor Ort gibt es ein Freizeitbad mit Saunalandschaft, wie geschaffen für uns. Statt strampeln einen Wellnesstag einlegen. Was will man mehr. Und verdient haben wir das allemal.
So fallen wir im Schenkenseebad ein und genießen den verregneten Tag. Bei Sauna, Riesenrutsche und Weizenbier. Jens hat sich sogar dazu hinreißen lassen und hat sich eine Wohlfühlmassage gegönnt. Leider hat er keinerlei Details preisgegeben.
Am Abend besuchen wir die schöne Altstadt von Schwäbisch Hall und kehren zum Essen ein.
3.Tag
Heute Morgen ist es trocken. Doch der tägliche Blick auf die verschiedenen Wetter-Apps zeigt nichts Gutes. Mehr als 50 % Regenwahrscheinlichkeit. Sollen wir es wagen oder doch die Tour abbrechen. Zu Hause würde man sich riesig auf uns freuen. Wir beschließen die Räder zu satteln und zu reiten, solange es noch trocken ist. Während der ersten beiden Etappen bleibt es zunächst trocken. Dann beginnt ein leichter Nieselregen, der schließlich stärker wird. Jetzt sind wir aber auf unseren Drahteseln. Wir ziehen es durch. Und das mit Recht, denn die letzte Etappe zum Ziel ist wieder trocken. In unserem Domizil angekommen geht’s gleich zum Duschen um anschließend das verdiente Feierabendbier zu genießen. Um kurz vor achtzehn Uhr stellen wir den Liveticker ein und feuern unsere Jungs von der Ferne an. Während des Essens endet das Spiel und wir stoßen auf die daheimgebliebenen und den Sieg der ersten Herrenmannschaft an.
4.Tag
Wenn man den Wetterfröschen Glauben schenken darf, ist heute der schönste Tag der Tour.
Dachten wir. Am Morgen beim Frühstücken stehen die Wolken tief über dem Neckartal und es sind einzelne Nebelfelder zu sehen. Wir haben es eilig, den Kai muss nach Hause. Er will heute Abend in seinen Urlaub fahren. Da wir ja nette Kollegen sind, setzen wir alles dran, um die knapp 88 km Tagespensum zurück zulegen. Gegen neun setzt sich der Tross in Bewegung. Wir steuern am Neckar entlang in Richtung Heidelberg. Bisher haben wir keinerlei Pannen zu beklagen. Doch heute ist irgendwie der Wurm drin. Zuerst erwischt es Stephan am Berg, weil die Kette runtergesprungen ist und sich verkantet hat. Später fährt sich ausgerechnet Kai, für den wir auf das Tempo drücken, einen platten und muss den Fahrradschlauch wechseln. Zum Glück sind das aber nur Kleinigkeiten. Auch die Kette von Stephan können wir richten, so dass er die letzte Etappe von Plankstadt bis nach Speyer mitmachen kann. Gegen drei Uhr war dann die „Tour de Ländle“ geschafft. Wir haben das Ziel in Speyer erreicht.
Unsere Radtour war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Ein großer Dank gilt vor allem Buchi, der diese Tour in seiner bekannt akribischen Art bis in alle Details geplant und organisiert hatte. Ein Dank auch an alle, die dieses Jahr dabei waren. Es hat riesig Spaß gemacht.