Ein Teil des großen Traumes der A-Jugendhandballer der Zweibrücker Löwen platzte am Sonntagnachmittag im Topspiel um den zweiten Tabellenplatz der Jugendbundesliga beim Tabellennachbarn SG Pforzheim-Eutingen.
Denn die SV-Jungs verloren dieses „Endspiel vor den Endspielen“ mit 35:32 (13:13).
„Wir haben in der zweiten Halbzeit einfach nicht gut genug gespielt und haben somit auch völlig verdient verloren“, war Trainer Tony Hennersdorf nach dem Spitzenspiel entsprechend geknickt.
„Wir hatten nach der Pause allerdings auch überhaupt keine Torwartleistung mehr“, ärgerte sich der Trainer insbesondere auch über die 22 Gegentore, die seine Mannschaft im zweiten Durchgang dieses so wichtigen Spieles kassierte.
Allerdings konnte Hennersdorf in diesem Spiel auch nicht in Bestbesetzung antreten, musste Patrick Bach, der mit einer fiebrigen Erkältung im Bett lag, ganz kurzfristig ersetzt werden. Tags zuvor hatte der Kreisläufer im Drittligaspiel der Zweibrücker Löwen gegen TSB Heilbronn-Horkheim noch mitgewirkt und vier Tore zum wichtigen Sieg der Zweibrücker Löwen beigesteuert.
Nach einem nervösen Beginn mit leichten Vorteilen für die Gastgeber aus Pforzheim schafften es die 64er im Verlaufe der ersten Hälfte zusehends, die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen.
Mitte der ersten Hälfte lagen sie allerdings noch mit 8:6 zurück, ehe Nils Wöschler, Robin Egelhof und Robin Sauer mit drei Toren in Serie die erstmalige Zweibrücker Führung erzielten.
Danach blieben die 64er sechs Minuten ohne eigenen Torerfolg, kämpften in dieser Phase allerdings auch in der Abwehr hervorragend und hielten das eigene, von Benni Berz gehütete Tor, ebenfalls „sauber“.
„Leider schafften wir es in dieser wichtigen Phase nicht, einmal weiter als auf zwei Tore wegzuziehen“, erkannte Hennersdorf einen der wesentlichen Punkte, weshalb es letztlich nicht zu dem erhofften Auswärtssieg reichte.
Zwei weitere Treffer Robin Sauers sorgten allerdings eben für diesen 9:11-Zwischenstand aus Zweibrücker Sicht. Drei Minuten waren zu diesem Zeitpunkt in der ersten Hälfte noch zu absolvieren. So wenig Tore in den zehn Minuten zuvor gefallen waren, so flott und umkämpft war dann die Schlussphase des ersten Durchgangs. Mit einem Doppelschlag sorgte der beste Pforzheimer Spieler, Tom Schlögel schnell wieder für den 11:11-Ausgleich.
In den verbleibenden zwei Minuten legte dann Robin Egelhof noch zweimal vor, glichen Schlögel und quasi mit dem Schlusspfiff Jonas Schmidt zum 13:13-Halbzeitstand aus. „Das war schon ärgerlich, dass wir in dieser Phase die 5:5-Situation in der Defensive nicht gelöst bekamen“, sagte Hennersdorf nach dem Spiel zu diesen Szenen.
Nach der Pause wirkten die 64er zunächst frischer, vermochten durch Nils Wöschler direkt wieder vorzulegen. Diese Ein-Tore-Führung behaupteten die SVler dann bis zur 39. Spielminute, in der Niklas Bayer für die 64er die letztmalige Führung zum 17:18-Zwischenstand erzielte.
„Danach gab es einen richtigen Bruch in unserem Spiel, waren wir nicht mehr in der Lage, eine solide Abwehr aufzubieten“, war Hennersdorf insbesondere mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft in den letzten 20 Minuten alles andere als zufrieden.
Mitte der zweiten Hälfte, als die Gastgeber beim 25:21-Zwischenstand erstmals mit vier Toren führten, zeichnete sich die drohende Niederlage ab.
Zwar versuchten die Zweibrücker Junglöwen in taktischer Hinsicht noch einiges, unter anderem eine Manndeckung, eine doppelte Manndeckung und zeitweilig sogar eine offene Manndeckung. Sie kamen aber nicht mehr heran, kassierten am Ende eine zwar relativ knappe, jedoch keineswegs unverdiente 35:32-Niederlage. Nur ein gehaltener Ball war da aber auch viel zu wenig, um das eigene hohe Ziel zu erreichen.
Beim Blick in die Tabelle tut diese Niederlage natürlich sehr weh, denn nun sind die 64er wieder auf den dritten Platz hinter dem souveränen Staffelsieger JSG Balingen/Weilstetten und die SG Pforzheim-Eutingen zurück gerutscht.
Beide Teams, die sich um den zweiten Tabellenplatz bemühen, der dann zu den Viertelfinalspielen um die deutsche Meisterschaft berechtigen würde, haben jeweils noch drei Spiele zu absolvieren, jeweils gegen Mannschaften aus dem Tabellenmittelfeld – und dürften sich dabei keine Punktverluste mehr leisten. Allerdings gibt es in der JBLH keine einfachen Spiele, sind die Chancen auf Punktverluste immer gegeben.
Die schwersten Spiele sind sicher jeweils die Begegnungen gegen die TSB Heilbronn-Horkheim um Jugendnationalspieler Sebastian Heymann. Die 64er spielen hier zu Hause am kommenden Sonntag – Anpfiff um 16 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle, Pforzheim gastiert 14 Tage später in Heilbronn.
So spielten sie:
SG Pforzheim/Eutingen: Konstantin Regelmann und Felix Schucker im Tor – Tom Schlögl 12, Julian Broschwitz 8/1, Chris Wark 5, Tim Kusch 4, Jonas Schmidt 2, Sebastian Melcher 2, Phil Burkhardt 1, Paul Lupus 1, Dominik Brath, Arne Ruf, David Heinrich.
SV 64 Zweibrücken: Benedikt Berz und Alessandro Lehr im Tor – Robin Egelhof 12/3, Nils Wöschler 5, Marc-Robin Eisel 4, Niklas Bayer 3, Robin Sauer 3, Tobias Alt 3, Tom Grieser 1, Philipp Mägel 1, Luca Dobrani, Chrissy Wack, Leo Herrmann, Robin von Lauppert.
Zeitstrafen: 12:10 Min., Siebenmeter: 1/1 – 5/4, Zuschauer: 150 , Schiedsrichter: Oliver und Philipp Frankholz.