Waren die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken nach dem Hinspiel gegen die SG Mainz-Bretzenheim 2 und dem unnötigen 24:24-Unentschieden noch sehr enttäuscht, so herrschte am Samstagabend nach dem Rückspielkrimi in Mainz und dem knappen 25:24 (13:9)-Auswärtssieg erkennbar bessere Stimmung.
„Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft, die trotz der vielen Ausfälle an sich geglaubt und das, was wir uns vorgenommen haben, auch umgesetzt hat“, freute sich SV-Trainer Rüdiger Lydorf gemeinsam mit seinen Spielerinnen über den nicht unbedingt erwarteten Auswärtssieg.
Das wiederum lag an den Rahmenbedingungen, unter denen die SV-Frauen am Samstagmittag in Bretzenheim antreten mussten. Denn neben der bereits seit längerer Zeit verletzungsbedingt fehlenden Spielmacherin Anne Wild und der weiterhin krankheitsbedingt fehlenden Torhüterin Jana Specht fielen am diesem Wochenende mit Laura Witzgall (berufsbedingt) und Nadine Zellmer und Marion Weick (beide krank) drei ganz wichtige Leistungsträgerinnen aus. Hinzu kam, dass die Gastgeberinnen auch in diesem Spiel wieder „Verstärkung aus der zweiten Liga“ mit dabei hatten.
Das, was der „verbliebene Rest“ der Zweibrücker Löwinnen dann allerdings an Kampf und Wille in die Waagschale brachte, das nötigte auch ihrem Trainer großen Respekt ab. „Wir haben heute in dieser personell sehr schwierigen Situation den Kopf nicht in den Sand gesteckt, haben die Rückschläge weggesteckt und einfach weiter gespielt“.
Gespielt haben die SV-Frauen dabei stark, viel besser, als sie es sich selbst erhofft hatten.
Basierend auf einer aggressiven Abwehrformation, in der „das Miteinander- und das Füreinanderkämpfen im Vordergrund stand“, und mit einer starken Torhüterin Daphne Huber zwischen den Pfosten, gelang es den SV-Frauen schnell, das Spiel in den Griff zu bekommen und über den 3:2-Rückstand zum 4:7-Zwischenstand wegzuziehen.
Die Marschroute für dieses Spiel lautete ohnehin, mit dem relativ kleinen Kader die Chancen konzentriert herauszuspielen, unnötige Abschlüsse zu vermeiden und mit den Kräften hauszuhalten. Dies gelang sehr gut, denn die Zweibrückerinnen setzten sich bis zur Halbzeitpause zum 9:13 ab, obwohl auch die Bretzenheimerinnen in der Abwehr resolut zupackten, dabei einige Male auch die Härte etwas übertrieben. Leidtragende hiervon war Levke Worm, die bei einer gegnerischen Abwehraktion bereits in der ersten Hälfte im Gesicht getroffen wurde und mit stark zugeschwollenem Auge die Heimreise antreten musste.
Die schwierigste Phase hatten die SV-Frauen in den ersten 13 Minuten der zweiten Hälfte zu überstehen. Zunächst erhöhte die Mannschaft von Rüdiger Lydorf auf 9:15 und hatten damit die deutlichste Führung dieses Spieles herausgeworfen, um anschließend aber auch die Gastgeberinnen wieder merklich besser ins Spiel kommen zu lassen. Es folgte nämlich eine 6:1-Serie der Bretzenheimerinnen, die damit beim 15:16-Zwischenstand wieder im Spiel waren. „Wir haben in dieser engen Phase aber die Nerven behalten“, freute sich Rüdiger Lydorf, dass seine Mannschaft einfach weiter spielte, die eigene Führung nie abgab und fünf Minuten vor Spielende nochmals auf 22:25 wegzuziehen vermochte. Das reichte, um am Ende die beiden Punkte auch zu behalten. Den Gastgebern gelang lediglich noch eine Ergebniskorrektur zum 24:25-Endstand.
So spielten sie:
SV 64 Zweibrücken: Daphne Huber im Tor – Levke Worm 2/2, Lucie Krein 5/1, Katharina Koch 6 – Miriam Schöneich 2, Katharina Handermann 5, – Lisa Paquet 2- Ina Sohns 3/1, Lara Schlicker, Carla Wiegand und Sarah Witzgall.
SV-Frauen gewinnen bei der Zweitligareserve in Bretzenheim
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- Geschrieben von Christian Gauf