Am Samstagabend gerieten die Zweibrücker Handballfrauen im RPS-Oberligaspiel beim Drittligaabsteiger, Tabellenführer und großen Meisterschaftsfavoriten TSV Kandel gehörig unter die Räder. Am Ende verlor die Mannschaft von Trainer Rüdiger Lydorf deutlich mit 42:24 (22:11).
„Die Ausfälle von Nadine Zellmer, Anne Wild, Levke Worm und die Tatsache, dass wir ohne zweite Torfrau antreten mussten, kriegen wir schon normalerweise nicht kompensiert“, stellte SV-Trainer Rüdiger Lydorf nach diesem sehr einseitigen Spiel unumwunden fest. „Und wenn dann gegen solch einen starken Gegner auch das Rückzugsverhalten nicht passt, dann verliert man auch einmal so hoch“.
Zu allem Unglück verletzte sich am Samstag allerdings auch noch Laura Witzgall, die zuvor neben Lucie Krein die auffälligste Leistung im SV-Team gezeigt hatte. Als die Kreisläuferin in der 45. Spielminute, verletzungsbedingt aufgrund eines dicken Knies, passen musste, hatte sie bereits neun Tore erzielt.
Kandel, mit seinem hervorragenden Umschaltspiel, war schon sehr frühzeitig in der Lage, das Spielgeschehen an sich zu reißen. Immer wieder bestraften die schnellenSpielerinnen des Meisterschaftsanwärters Zweibrücker Fehler umgehend mit einfachen Gegenstoßtreffern. Wobei unter der Überschrift Fehler weniger technische Fehler, dafür allerdings umso mehr Fehlversuche zu verzeichnen waren.
Mit der Anmerkung „Es war einfach nicht unser Tag“, brachte es die Zweibrücker Rechtsaußen Miriam Schöneichnach Spielende in einem kurzen Satz auf den Punkt. Sie umschrieb damit nämlich, dass einfach viele Zweibrücker Spielerinnen am Samstagabend bei weitem nicht ihr jeweiliges oberes Leistungslevel erreicht hatten. Die schwache Wurfausbeute könnte dabei allerdings schon auch daran gelegen haben, dass in der Kandeler Halle ohne Harz gespielt werden muss, und dies ist für die Zweibrücker Spielerinnen immer eine deutlich erkennbare Problematik.
Über die Zwischenstände von 5:1 und 16:5 zogen die Gastgeberinnen bis zum 22:11-Halbzeitstand weg und hatten damit an diesem Tage mehr als eine Vorentscheidung herausgeworfen.
Wenn dann am Samstagabend aus Zweibrücker Sicht nur irgendetwas positiv gewesen sein sollte, dann die Tatsache, dass sich die SV-Mannschaft in der zweiten Halbzeit leicht zu steigern wusste, die zweite Hälfte nicht mit elf, sondern nur mit sieben Toren Unterschied verlor. In der Summe bedeutete die 42:24-Niederlage allerdings trotzdem die mit Abstand deutlichste Schlappe in der laufenden Oberligasaison.
Außerdem zeigte sich die SV-Abwehr im Spiel 6 gegen 6 einigermaßen gut eingestellt. Diese Spielsituationen kamen allerdings nicht so häufig vor. Meistens rollten die Tempogegenstöße in Richtung des von Jana Specht gehüteten SV-Tores. Und meist schlossen die Gastgeberinnen hier – im Gegensatz zu den SV-Frauen - dann auch erfolgreich ab. Die Zweibrückerinnen vergaben am Samstagabend unter anderem auch drei von acht Siebenmeterstrafwürfen.
So spielten sie:
TSV Kandel:
Jasmin Scheid und Daniela Müller im Tor – Christina Wilhelm 9/3, Christine Kappes 7, Franziska Brecht 5, Laura Baldauf 4, Jessica Wagner 4, Susanne Kappes 3, Stefanie Müller 3, Katharina Geiger 3, Rebecca Brecht 2, Nadine Martin 2, Anna Heib, Annika Brecht.
SV 64 Zweibrücken: Jana Specht im Tor – Laura Witzgall 9, Lucie Krein 6/4 Katharina Koch 3, Marion Weick 3, Miriam Schöneich 1, Lara Schlicker 1, Lisa Paquet 1, Katharina Handermann 1, Ina Sohns und Sarah Witzgall.
Zeitstrafen: 10:4 Min., Siebenmeter: 7/6 – 8/4.