Es gibt sicher günstigere personelle Rahmenbedingungen, unter denen eine Saisonauftaktbegegnung in der dritten Liga ausgetragen werden könnte, als dies am Samstagabend für die Zweibrücker Löwen der Fall sein wird. Denn die Verletzungsproblematik, die die 64er bereits in der Saisonvorbereitung auf ihre inzwischen vierte Saison in der 3. Handball-Bundesliga in einer unangenehmen Heftigkeit traf, war auch in der zurückliegenden Woche bei den Zweibrücker Löwen noch allgegenwärtig.
Neben den bereits angeschlagenen Spielern Max Sema, Rok Selakovic, Dennis Götz und Philipp Hammann erwischte es im Mittwochtraining auch noch Jonas Denk, der sich eine schmerzhafte Verletzung an der Hand zuzog und dessen Einsatz am Samstagabend demnach auch mit einem dicken Fragezeichen versehen ist.
„Dennoch müssen wir die Situation so nehmen, wie sie ist“, stellte der neue SV-Trainer Tony Hennersdorf auch mit Blick auf das Verletztenlazarett innerhalb seines Drittligakaders fest.
Dabei treffen die SVler in diesem ersten Saisonspiel auf den letztjährigen Vizemeister der Oberliga Baden-Württemberg, den Aufsteiger SG Pforzheim-Eutingen. Spielbeginn ist am Samstagabend um 20 Uhr in der Pforzheimer Berta-Benz-Halle.
Eigentlich ist die SG Pforzheim-Eutingen eine Mannschaft, gegen die die Zweibrücker Löwen im Abstiegskampf der 3. Liga Punkte holen müsste.
Unter den gegebenen Umständen ist es allerdings kaum zu erwarten, dass die 64er in diesem Saisonauftaktspiel mit Zählbarem nach Hause kommen werden. Die Favoritenrolle haben jedenfalls die Gastgeber inne, die ihre „Vizemeistermannschaft“ zur neuen Saison auch noch entsprechend zu verstärken vermochten.
Grundsätzlich ist die Struktur der Mannschaft allerdings ähnlich wie die der 64er. Beide Vereine haben sich in der Vergangenheit insbesondere mit einer hervorragenden Jugendarbeit in den Vordergrund gearbeitet, jeweils mit vielen Eigengewächsen den Drittligaaufstieg realisiert. Man kennt und schätzt sich auch seit einigen Jahren, hatte in der Jugendbundesliga in den beiden letzten Jahren auch immer wieder miteinander zu tun.
Die SG Pforzheim-Eutingen schloss die zurückliegende Saison in der JBLH beispielsweise als Vizemeister ab und war damit einen Punkt und einen Tabellenplatz vor den Zweibrücker Junglöwen.
Parallelen zwischen beiden Vereinen machen sich aber auch in der Trainersituation bemerkbar. Ebenso wie bei den 64ern mit Trainer Tony Hennersdorf werden auch in Pforzheim die erste Männermannschaft und die JBLH-Truppe von einem Trainer, nämlich Alexander Lipps, trainiert.
Auch in Pforzheim werden die eigenen Talente frühzeitig in den Männerkader integriert und auch in Pforzheim „ziehen die allergrößten Talente“ weiter, wie beispielsweise vor der letzten Saison Juniorennationalspieler Pascal Kirchenbauer, der inzwischen bei der TSG Friesenheim spielt.
Nach dem erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga – die Pforzheimer waren allerdings auch in der Saison 2004/05 bzw. 2010/11 jeweils für ein Jahr bereits in der damaligen Regionalliga drittklassig – haben sich die Pforzheimer den Drittliga-Klassenerhalt zum Ziel gesetzt, liegen also auch hinsichtlich der Saisonziele mit den 64ern auf einer Linie.
Mit dem neuen Torhüter Mile Matijevic und dem Rückraum-Riesen Goran Gorenac (2,08 m) ist es den Pforzheimern allerdings auch gelungen, zwei externe Verstärkungen zu holen, die gemeinsam mit Ingo Catak die Mannschaft verstärken sollen.
Der Linkshänder Gorenac ist Kroate und spielte zuletzt in der zweiten französischen Liga.
Ähnlich wie bei den 64ern ist auch in Pforzheim die Spannung vor dem bevorstehenden Saisonstart riesig.
Während die sich die Pforzheimer jedoch auf den ersten Auftritt in neuer Umgebung freuen, sorgte die bisherige Saisonvorbereitung im Lager der Zweibrücker Löwen nur ganz bedingt für Erheiterung.
Zu sehr litt Hennersdorfs Trainingsplanung unter den vielen verletzungsbedingten Ausfällen – auch ganz wichtiger Leistungsträger. „Wir sind natürlich bei Weitem nicht so weit, wie wir es eigentlich sein wollten“, gab Hennersdorf im Vorfeld der Saison dann auch unumwunden zu. Insbesondere im Abwehrverhalten machten sich zuletzt doch einigermaßen Abstimmungsprobleme bemerkbar. Es bleibt den 64ern also nichts anderes übrig, als auch die ersten Saisonspiele zu nutzen, um sich weiter einzuspielen, als Mannschaft zu finden.
Dass die SVler dabei eines der jüngsten Teams ins Rennen um den Drittligaklassenerhalt schicken werden, ist angesichts des Durchschnittsalters von 20 ½ Jahren keine Überraschung.
Treffpunkt der Mannschaft ist am Samstagmittag um 16 Uhr an der Ignaz-Roth-Halle.
In der Ignaz-Roth-Halle findet an diesem Wochenende bereits zum achten Male der Cap-Markt-Cup statt, den die Handball-Abteilung des SV 64 Zweibrücken gemeinsam mit der Pirminius-Werk gGmbH ausrichtet. Die Schirmherrschaft hat dabei wieder Christian Schwarzer, 2007er Handball-Weltmeister, übernommen.
Kurz vor Saisonbeginn können also die Zweibrücker Jugendmannschaften gegen hervorragende Gegner die eigene Form überprüfen.
Los geht es bereits am Samstagvormittag mit dem B-Jugendturnier, zu dem die 64er neben dem Bayernmeister TV Großwallstadt, der französischen Spitzenmannschaft Metz HB, sowie den weiteren RPS-Oberligateams des HSV Püttlingen und JH Mülheim/Urmitz begrüßen können.
Das Turnier, in dem Modus „jeder gegen Jeden“, beginnt bereits um 9 Uhr mit der Partie HSV Püttlingen gegen die Zweibrücker Junglöwen. Um 14.15 Uhr wird das letzte Spiel des B-Jugendturnieres angepfiffen, ehe dann ab 15 Uhr die vier D-Jugendmannschaften der TSG Friesenheim, der HG Saarlouis, von HR Göllheim und vom SV 64 Zweibrücken den Turniersieger ermitteln.
Sonntags ist dann ab 10 Uhr das C-Jugendturnier – nominell sicher das am besten besetzte Turnier dieses Wochenendes. Hier empfangen die Zweibrücker Junglöwen die ambitionierten Teams von Pforzheim/Eutingen (Baden-Württemberg), der HSG Hanau (Hessen), TuS Dansenberg (Pfälzer HV) und schließlich der Mannschaft der Lothringenauswahl des Jahrgangs 2002.
Zum Abschluss der beiden Handball-Tage mit sicher herausragendem Jugendhandball empfängt dann noch die A-Jugend der Zweibrücker Löwen die Mannschaft der SG Leutershausen.
Beide Mannschaften gehören in dieser wie in der letzten Saison der Jugendbundesliga an, zählen also beide zu den besten 48 besten deutschen Jugendmannschaften.
Die 64er sind in der Südstaffel der JBLH, während der Nachwuchs des Zweitligisten SG Leutershausen in der Oststaffen der JBLH angesiedelt ist.
Anpfiff dieser „Generalprobe“ vor dem Saisonstart am kommenden Wochenende ist um 17.30 Uhr, ebenfalls in der Ignaz-Roth-Halle.
Das Aufbauteam trifft sich am Samstagmorgen bereits um 7.30 Uhr an der Westpfalzhalle.