Mit einer unglücklichen 18:21 (9:10)-Auswärtsniederlage beim Drittligaaufsteiger SG Pforzheim-Eutingen kehrten die Zweibrücker Löwen am Samstagabend aus der Goldstadt Pforzheim zurück. Gemessen an der schwierigen Saisonvorbereitung, mit vielen verletzungs- und urlaubsbedingten Fehlzeiten, war das Ergebnis der 64er besser als erwartet. Andererseits war aber einfach auch mehr drin als diese knappe Niederlage mit drei Toren Unterschied.
„Wir haben heute gut verteidigt“, stellte Pforzheims Trainer Alexander Lipps nach der relativ torarmen Drittligabegegnung bei der Pressekonferenz im Anschluss an das spannende Spiel fest. Und die gleiche Aussage konnte auch SV-Trainer Tony Hennersdorf nach dem Spiel machen, denn auch seine Mannschaft spielte in der Abwehr gut, hatte in diesem Spiel – anders als beispielsweise in manchen Spielen der Vorbereitung - kein Defensivproblem.
Die 3:2:1-Abwehr der Zweibrücker Löwen kämpfte aufopferungsvoll, und Benedikt Berz war im SV-Tor ein starker Rückhalt. Der Zweibrücker Torhüter kam auf 13 gehaltene Bälle, bei 21 Gegentoren eine durchaus akzeptable Quote.
Während die 64er ihre Defensivarbeit sehr offensiv interpretierten, immer wieder Druck auf die beiden Pforzheimer Halbangreifer Manuel Mönch und Goran Gorenac ausübten, agierten die Gastgeber in ihrer gewohnten 6:0-Formation, wirkten hier mit Torhüter Mile Mijatovic hervorragend abgestimmt und vereitelten so auch immer wieder gute Zweibrücker Torchancen.
Dass die SVler nach dem Spiel die Köpfe hängen ließen, im Endeffekt schon einfach etwas mehr drin war, lag an deren eher schwachen Torausbeute insbesondere von den Außenpositionen.
Aufgrund dessen gelang es ihnen nämlich während der Partie eigentlich nie, sich einmal etwas abzusetzen, und das, obwohl die Gastgeber genau doppelt so viele Zeitstrafen kassierten, wie die 64er. „Ich denke, dass wir heute auch ein klein wenig ein Opfer der neuen Regeln geworden sind“, merkte SV-Trainer Tony Hennersdorf in diesem Zusammenhang an, der zumindest in den zahlreichen Überzahlsituationen keinen Vorteil für seine Truppe sah, weil die Gastgeber – gemäß den neuen Regeln – den Torwart rausnahmen und regelmäßig mit sechs Spielern angriffen.
SV-Keeper Benni Berz verfehlte hier leider in der zehnten Minute bei der zweiten Pforzheimer Strafzeit knapp das verwaiste Pforzheimer Gehäuse um wenige Zentimeter.
Bis zur 15. Spielminute agierten beide Teams auf Augenhöhe, stand es bei wechselnden Führungen nur 6:6-Unentschieden. Dann gelang es den Gastgebern, durch einen Doppelschlag während einer Zeitstrafe gegen den besten SVler, Nils Wöschler, erstmals auf zwei Tore wegzuziehen. In den folgenden Szenen ließen die 64er klarste Torchancen ungenutzt, unterliefen den SV-Jungs doch einige ihrer insgesamt 20 Fehlversuche.
Unverkennbar war in dieser Phase auch eine gewisse Nervosität, die sicher auch den bisherigen Unwägbarkeiten geschuldet war. Andererseits hatte SV-Trainer Tony Hennersdorf – nachdem Jonas Denk aufgrund seiner Verletzung am Daumen der linken Hand ebenfalls passen musste - in der Anfangsformation mit Benni Berz, Nils Wöschler, Tom Grieser, Patrick Bach, Tobias Alt sowie Niklas Bayer im „Angriff-Abwehr-Wechsel“ mit Luca Dobrani auch mit fünf Jungs der letztjährigen A-Jugend begonnen. Hinzu kam der neue Mannschaftskapitän Benni Zellmer, der auf der angestammten vorgezogenen Abwehrposition verteidigte und im Angriff auf Linksaußen begann. „Benni mit den Jungs“, lautete hier ein durchaus zutreffender Kommentar aus dem Zweibrücker Fanblock auf der Tribüne. Alex Lipps hatte von seiner letztjährigen A-Jugend, die sich als Vizemeister der Südstaffel der JBLH für die Viertelfinals um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert hatte, mit Julian Broschwitz und Tom Schlögl nur zwei Spieler im Aufgebot, ansonsten durchaus erfahren Spieler dabei.
Zurückkommend auf den Zweibrücker Fanblock konnte zu diesem Spiel festgestellt werden, dass sich die SV-Fans auch am Samstagabend in der Pforzheimer Berta-Benz-Halle wieder gehörigen Respekt verschafften, dass sie gemeinsam mit der Trommlergruppe der Gastgeber für eine prickelnde Handball-Atmosphäre sorgten.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang Tim Burkholder dann in eigener Unterzahl noch der Anschlusstreffer zum 10:9-Halbzeitstand.
Hier rächte sich ein wenig, dass die 64er in der Schlussphase der ersten Hälfte sechs Minuten ohne eigenen Treffer geblieben waren.
Und auch nach dem Seitenwechsel dauerte es wieder sechs Minuten, bis die 64er den ersten Treffer des zweiten Durchgangs erzielten. Verantwortlich für dieses Tor war Kreisläufer Patrick Bach, der dem guten Gastgeber-Keeper Mile Matijevic in dieser Szene keine Chance ließ.
Bis zur 40. Spielminute gelang es den Gastgebern dann aber, sich beim 14:11-Zwischenstand erneut auf drei Tore abzusetzen. Der treffsichere Rechtsaußen Dominik Seganfreddo zeichnete sich hier verantwortlich indem er einen Abpraller in Unterzahl verwertete.
Zweibrückens Bester, Nils Wöschler, der im linken Rückraum begonnen hatte, sorgte mit einem
Lupenreinen Hattrick dann sogar wieder für den erneuten Ausgleich. Kurios dabei sicher sein Treffer zum 15:13-Zwischenstand, als die SVler in eigener Überzahl einen Konter liefen, Wöschler den Ball dann erst nach dem dritten Pass in das noch nicht wieder besetzte Pforzheimer Tor bugsierte.
So nah die SVler in dieser Phase dran waren, so nervös auch die Gastgeber agierten, den 64ern gelang es nicht mehr, selbst in Führung zu gehen.
Beeinflusst wurde dies sicher auch durch eine Verletzung an Wöschlers Oberlippe. Denn hier musste der Torjäger draußen bleiben, zunächst die Blutung gestillt werden, was einige Minuten dauerte. Der 2,08 m lange Gorenac hatte in dieser Phase zwar nach einem Foul an Wöschler seine dritte Zeitstrafe und infolgedessen auch die rote Karte gesehen – das Fehlen Wöschlers machte sich bei den SVlern allerdings deutlicher bemerkbar, als das Fehlen des „recht hüftsteifen“ Linkshänders auf Pforzheimer Seite.
Eine aus Zweibrücker Sicht ganz knifflige Schiedsrichterentscheidung sorgte dann in der 55. Spielminute für die Vorentscheidung, als nämlich einem Überzahltreffer Niklas Bayers die Anerkennung versagt blieb, stattdessen auf Stürmerfoul entschieden wurde. Statt des Anschlusstreffers zum 18:17 fiel so per Gegenstoß das vorentscheidende 19:16!
Es passte zur Dramaturgie dieses Spieles, dass den SVlern anschließend ein weiterer technischer Fehler unterlief, dass Tom Grieser auch den zweiten ihrer Strafwürfe ungenutzt ließ und dass die Pforzheimer im letzten Angriff fast eine Minute lang spielten, ohne dass sie in eine Passivsituation gerieten.
Am Ende quittierten die 64er eine unglückliche, eine undankbare 18:21-Niederlage und machten sich ohne Punktgewinn auf den Heimweg in die Westpfalz.
Allerdings mit dem festen Glauben daran, am kommenden Wochenende im ersten Heimspiel – vor hoffentlich lautstarker Kulisse in der heimischen Westpfalzhalle - gegen die neuformierte Truppe der Reserve des deutschen Meisters Rhein-Neckar-Löwen zu bestehen. Mut machend war der Auftritt in der Goldstadt auf alle Fälle!
Auf einen Blick:
SG Pforzheim-Eutingen:
Mile Matijevic und Ricardo Petruzzi (n.e.) im Tor – Goran Gorenac 3, Julian Broschwitz, Manuel Mönch 6 – Dominik Seganfreddo 5/1, Max Lupus 2 – Jan Strehlau 4 – Michael Hohnerlein 1, Ingo Catak, Tom Schlögl, Lukas Gallus, Marius Hufnagel, Philipp Schückle
SV 64 Zweibrücken:
Benedikt Berz und Simon Egelhof (n.e.) im Tor – Niklas Bayer 2, Tom Grieser, Nils Wöschler 8 – Tobias Alt 1, Benni Zellmer 2 – Patrick Bach 2 – Tim Burkholder 2, Dennis Götz 1, Luca Dobrani, David Oetzel, Nils Abel und Christopher Huber.
Zeitstrafen: 20:10 Min., rote Karte Goran Gorenac (dreimal zwei Min..), Siebenmeter: 1/1 – 2/0, Schiedsrichter: Florian Drechsler / Christian Hutner ( Fürstenfeldbruck/Lauben).
„Wir haben heute gut verteidigt“, stellte Pforzheims Trainer Alexander Lipps nach der relativ torarmen Drittligabegegnung bei der Pressekonferenz im Anschluss an das spannende Spiel fest. Und die gleiche Aussage konnte auch SV-Trainer Tony Hennersdorf nach dem Spiel machen, denn auch seine Mannschaft spielte in der Abwehr gut, hatte in diesem Spiel – anders als beispielsweise in manchen Spielen der Vorbereitung - kein Defensivproblem.
Die 3:2:1-Abwehr der Zweibrücker Löwen kämpfte aufopferungsvoll, und Benedikt Berz war im SV-Tor ein starker Rückhalt. Der Zweibrücker Torhüter kam auf 13 gehaltene Bälle, bei 21 Gegentoren eine durchaus akzeptable Quote.
Während die 64er ihre Defensivarbeit sehr offensiv interpretierten, immer wieder Druck auf die beiden Pforzheimer Halbangreifer Manuel Mönch und Goran Gorenac ausübten, agierten die Gastgeber in ihrer gewohnten 6:0-Formation, wirkten hier mit Torhüter Mile Mijatovic hervorragend abgestimmt und vereitelten so auch immer wieder gute Zweibrücker Torchancen.
Dass die SVler nach dem Spiel die Köpfe hängen ließen, im Endeffekt schon einfach etwas mehr drin war, lag an deren eher schwachen Torausbeute insbesondere von den Außenpositionen.
Aufgrund dessen gelang es ihnen nämlich während der Partie eigentlich nie, sich einmal etwas abzusetzen, und das, obwohl die Gastgeber genau doppelt so viele Zeitstrafen kassierten, wie die 64er. „Ich denke, dass wir heute auch ein klein wenig ein Opfer der neuen Regeln geworden sind“, merkte SV-Trainer Tony Hennersdorf in diesem Zusammenhang an, der zumindest in den zahlreichen Überzahlsituationen keinen Vorteil für seine Truppe sah, weil die Gastgeber – gemäß den neuen Regeln – den Torwart rausnahmen und regelmäßig mit sechs Spielern angriffen.
SV-Keeper Benni Berz verfehlte hier leider in der zehnten Minute bei der zweiten Pforzheimer Strafzeit knapp das verwaiste Pforzheimer Gehäuse um wenige Zentimeter.
Bis zur 15. Spielminute agierten beide Teams auf Augenhöhe, stand es bei wechselnden Führungen nur 6:6-Unentschieden. Dann gelang es den Gastgebern, durch einen Doppelschlag während einer Zeitstrafe gegen den besten SVler, Nils Wöschler, erstmals auf zwei Tore wegzuziehen. In den folgenden Szenen ließen die 64er klarste Torchancen ungenutzt, unterliefen den SV-Jungs doch einige ihrer insgesamt 20 Fehlversuche.
Unverkennbar war in dieser Phase auch eine gewisse Nervosität, die sicher auch den bisherigen Unwägbarkeiten geschuldet war. Andererseits hatte SV-Trainer Tony Hennersdorf – nachdem Jonas Denk aufgrund seiner Verletzung am Daumen der linken Hand ebenfalls passen musste - in der Anfangsformation mit Benni Berz, Nils Wöschler, Tom Grieser, Patrick Bach, Tobias Alt sowie Niklas Bayer im „Angriff-Abwehr-Wechsel“ mit Luca Dobrani auch mit fünf Jungs der letztjährigen A-Jugend begonnen. Hinzu kam der neue Mannschaftskapitän Benni Zellmer, der auf der angestammten vorgezogenen Abwehrposition verteidigte und im Angriff auf Linksaußen begann. „Benni mit den Jungs“, lautete hier ein durchaus zutreffender Kommentar aus dem Zweibrücker Fanblock auf der Tribüne. Alex Lipps hatte von seiner letztjährigen A-Jugend, die sich als Vizemeister der Südstaffel der JBLH für die Viertelfinals um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert hatte, mit Julian Broschwitz und Tom Schlögl nur zwei Spieler im Aufgebot, ansonsten durchaus erfahren Spieler dabei.
Zurückkommend auf den Zweibrücker Fanblock konnte zu diesem Spiel festgestellt werden, dass sich die SV-Fans auch am Samstagabend in der Pforzheimer Berta-Benz-Halle wieder gehörigen Respekt verschafften, dass sie gemeinsam mit der Trommlergruppe der Gastgeber für eine prickelnde Handball-Atmosphäre sorgten.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang Tim Burkholder dann in eigener Unterzahl noch der Anschlusstreffer zum 10:9-Halbzeitstand.
Hier rächte sich ein wenig, dass die 64er in der Schlussphase der ersten Hälfte sechs Minuten ohne eigenen Treffer geblieben waren.
Und auch nach dem Seitenwechsel dauerte es wieder sechs Minuten, bis die 64er den ersten Treffer des zweiten Durchgangs erzielten. Verantwortlich für dieses Tor war Kreisläufer Patrick Bach, der dem guten Gastgeber-Keeper Mile Matijevic in dieser Szene keine Chance ließ.
Bis zur 40. Spielminute gelang es den Gastgebern dann aber, sich beim 14:11-Zwischenstand erneut auf drei Tore abzusetzen. Der treffsichere Rechtsaußen Dominik Seganfreddo zeichnete sich hier verantwortlich indem er einen Abpraller in Unterzahl verwertete.
Zweibrückens Bester, Nils Wöschler, der im linken Rückraum begonnen hatte, sorgte mit einem
Lupenreinen Hattrick dann sogar wieder für den erneuten Ausgleich. Kurios dabei sicher sein Treffer zum 15:13-Zwischenstand, als die SVler in eigener Überzahl einen Konter liefen, Wöschler den Ball dann erst nach dem dritten Pass in das noch nicht wieder besetzte Pforzheimer Tor bugsierte.
So nah die SVler in dieser Phase dran waren, so nervös auch die Gastgeber agierten, den 64ern gelang es nicht mehr, selbst in Führung zu gehen.
Beeinflusst wurde dies sicher auch durch eine Verletzung an Wöschlers Oberlippe. Denn hier musste der Torjäger draußen bleiben, zunächst die Blutung gestillt werden, was einige Minuten dauerte. Der 2,08 m lange Gorenac hatte in dieser Phase zwar nach einem Foul an Wöschler seine dritte Zeitstrafe und infolgedessen auch die rote Karte gesehen – das Fehlen Wöschlers machte sich bei den SVlern allerdings deutlicher bemerkbar, als das Fehlen des „recht hüftsteifen“ Linkshänders auf Pforzheimer Seite.
Eine aus Zweibrücker Sicht ganz knifflige Schiedsrichterentscheidung sorgte dann in der 55. Spielminute für die Vorentscheidung, als nämlich einem Überzahltreffer Niklas Bayers die Anerkennung versagt blieb, stattdessen auf Stürmerfoul entschieden wurde. Statt des Anschlusstreffers zum 18:17 fiel so per Gegenstoß das vorentscheidende 19:16!
Es passte zur Dramaturgie dieses Spieles, dass den SVlern anschließend ein weiterer technischer Fehler unterlief, dass Tom Grieser auch den zweiten ihrer Strafwürfe ungenutzt ließ und dass die Pforzheimer im letzten Angriff fast eine Minute lang spielten, ohne dass sie in eine Passivsituation gerieten.
Am Ende quittierten die 64er eine unglückliche, eine undankbare 18:21-Niederlage und machten sich ohne Punktgewinn auf den Heimweg in die Westpfalz.
Allerdings mit dem festen Glauben daran, am kommenden Wochenende im ersten Heimspiel – vor hoffentlich lautstarker Kulisse in der heimischen Westpfalzhalle - gegen die neuformierte Truppe der Reserve des deutschen Meisters Rhein-Neckar-Löwen zu bestehen. Mut machend war der Auftritt in der Goldstadt auf alle Fälle!
Auf einen Blick:
SG Pforzheim-Eutingen:
Mile Matijevic und Ricardo Petruzzi (n.e.) im Tor – Goran Gorenac 3, Julian Broschwitz, Manuel Mönch 6 – Dominik Seganfreddo 5/1, Max Lupus 2 – Jan Strehlau 4 – Michael Hohnerlein 1, Ingo Catak, Tom Schlögl, Lukas Gallus, Marius Hufnagel, Philipp Schückle
SV 64 Zweibrücken:
Benedikt Berz und Simon Egelhof (n.e.) im Tor – Niklas Bayer 2, Tom Grieser, Nils Wöschler 8 – Tobias Alt 1, Benni Zellmer 2 – Patrick Bach 2 – Tim Burkholder 2, Dennis Götz 1, Luca Dobrani, David Oetzel, Nils Abel und Christopher Huber.
Zeitstrafen: 20:10 Min., rote Karte Goran Gorenac (dreimal zwei Min..), Siebenmeter: 1/1 – 2/0, Schiedsrichter: Florian Drechsler / Christian Hutner ( Fürstenfeldbruck/Lauben).