Mit dem Glück eines Tabellenführers setzten sich die Handballfrauen der TSG Friesenheim am Sonntagmittag auch in ihrem Auswärtsspiel beim SV 64 Zweibrücken durch.
Die Zweibrücker Löwinnen unterlagen gegen den Spitzenreiter in der Ignaz-Roth-Halle unglücklich mit 25:27, nach guter Leistung in der ersten Hälfte und einer 14:12-Halbzeitführung.
Mit nunmehr 8:2 Punkten, aber einem Torverhältnis von minus 2, behauptete die TSG Friesenheim ihre Tabellenführung, während die SV-Frauen inzwischen vier Niederlagen in Serie zu verzeichnen haben und auf dem vorletzten Tabellenplatz der RPS-Oberliga liegen.
Die Mannschaft von Trainer Rüdiger Lydorf zeigte sich am Sonntagmittag im Vergleich zu den letzten Spielen deutlich verbessert, erwischte einen super Start und lag schnell mit 4:0 in Front.
Katharina Koch, die auf der Spielmacherposition begonnen hatte, mit den beiden ersten Treffern, Laura Witzgall und Miriam Schöneich waren hier für die Gastgeberinnen erfolgreich. Die Grundlage für den tollen Start legten die Zweibrückerinnen allerdings mit einer aggressiven 3:2:1-Abwehrformation, kontrollierten damit insbesondere die agilen Friesenheimer Rückraumspielerinnen.
Es dauerte bis zur achten Spielminute, ehe Katja Gabriel den ersten Treffer für die TSG Friesenheim erzielte. Dann allerdings ging es ganz rasch! Innerhalb von zwei Minuten gelang es den Gästen, zum 4:3-Zwischenstand zu verkürzen, weil in dieser Phase des insgesamt sehr flotten Spieles die SV-Frauen einige Male Pech beim Abschluss hatten. Trotzdem behaupteten sie bis zur 14. Spielminute eine 8:4-Führung.
Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Gäste das Spiel aber zusehends in den Griff, profitierten auch davon, dass die SV-Frauen immer wieder gute Torchancen aus der zweiten Reihe nicht nutzten, es stattdessen zu oft mit Kreisanspielen versuchten, die dann wiederum von der defensiv ausgerichteten 6:0-Abwehrformation Friesenheims weggeholt wurden.
In der 23. Spielminute war der zeitweilig komfortable Vorsprung wieder aufgebraucht, als Martina Storzum beim 11:11 erstmals wieder den Ausgleich erzielte, eine Minute später traf Sarah Weiß zur erstmaligen Gästeführung.
Gerade in dieser Phase gingen die engen Dinger Friesenheims vom Pfosten ins, die der Zweibrückerinnen eher vom Pfosten neben das Tor. Und dennoch gelang es der Lydorf-Truppe, im Schlussspurt des ersten Durchgangs zu kontern und durch zwei Treffer Katharina Kochs sowie einem durch Carla Wiegand vor der Halbzeit nochmal mit 14:12 in Führung zu gehen.
Diese Führung behaupteten die SV-Frauen dann bis zur 39. Spielminute, in der Carla Wiegand, die ein starkes Spiel machte, zum 19:17 erfolgreich war.
Es folgte eine Fünf-Tore-Serie des Tabellenführers, die dem spannenden Spiel erneut eine Wendung gab, die Gäste erstmals mit drei Toren in Führung lagen. Anders als in den letzten Spielen, als sich die SV-Frauen zu schnell ihrem Schicksal ergaben, stemmten sie sich jetzt gegen die drohende Niederlage und kämpften sich ins Spiel zurück. In dieser Phase war kein leistungsmäßiger Unterschied zwischen dem Tabellenführer und dem Vorletzten zu sehen, vielmehr zeigten auch die Gäste Nerven kassierten binnen 90 Sekunden drei Gegentore - und beim 24:23-Zwischenstand war wieder alles offen.
Leider vermochten sich die SV-Frauen in der Schlussphase dann nicht für ihre gute Leistung auch punktemäßig zu belohnen, eine Überzahlsituation nach der berechtigten roten Karte gegen Celine Hemmers auszunutzen, die in der 55. Spielminute Anne Wild bös in den Wurfarm gegriffen hatte und disqualifiziert wurde.
Die Zweibrücker Spielmacherin war kurz zuvor erstmals nach wochenlanger Verletzungspause wieder aufs Spielfeld gekommen.
Warum das Schiedsrichtergespann zwei Minuten später bei einer ähnlichen Situation auf Stürmerfoul entschied, als Wild von zwei zusammenschiebenden Friesenheimerinnen siebenmeterreif gefoult wurde, war dann deren „einsame Entscheidung“, die allerdings das Spiel entscheid. Denn während die Gäste noch einen Treffer aufsattelten, gelang den SV-Frauen kein weiteres Tor mehr, so dass sich die Gäste am Ende über einen glücklichen Auswärtssieg freuen durften.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Daphne Huber, Nina Jäger (45. – 56.) im Tor – Annika Birringer 1, Katharina Koch 7/1, Levke Worm 1 – Miriam Schöneich 6, Katharina Handermann - Laura Witzgall 2 – Carla Wiegand 5, Ina Sohns 2/2, Lara Schlicker 1, Sarah Witzgall, Anne Wild.
TSG Friesenheim:
Carolin Aulenbacher und Laura Walther (n.e.) im Tor – Sandra Preis 1, Anja Wendler 3/2, Martina Storzum 5 – Sarah Weiss 5, Katja Gabriel 6 – Celine Hemmers – Johanna Ebel 6, Stefanie Katzdobler 1, Yvonne Grün, Carolin Ackermann, Festina Sabedini, Lisa Heßler.
Zeitstrafen: 10:8 Min. rote Karte: Celine Hemmers (55.) - Siebenmeter: 4/3 – 1/0 Zuschauer: 60,
Schiedsrichter: Frank / Stolle (Bendorf / Vallendar).