Viel spannender hätte es die Jugendbundesligatruppe der Zweibrücker Löwen am Sonntagmittag gar nicht machen können. Sie gewannen nach einer dreiwöchigen Spielpause ihr sechstes Saisonspiel gegen die HSG Konstanz mit 34:33 (16:13). Dass es allerdings am Ende noch einmal so eng würde, war deshalb nicht zu erwarten, weil die SV-Jungs zweieinhalb Minuten vor Spielende durch Kian Schwarzers drittes Saisontor zum 34:29-Zwischenstand noch eine eigentlich komfortable fünf-Tore-Führung herausgeworfen hatten.
Es zeigte sich allerdings auch in dieser Schlussphase erneut, dass die SV-Jungs noch nicht wieder bei 100 Prozent angelangt sind, dass sie sich noch nicht wieder die nötige Sicherheit angeeignet haben, um solch ein Bundesligaspiel in souveräner Manier bestreiten zu können. Andererseits war der Saisonstart der Zweibrücker Junglöwen bekanntermaßen auch wesentlich schwieriger, als erwartet, denn zunächst machten sich die verletzungsbedingten Ausfälle doch sehr nachhaltig bemerkbar, waren die 64er nach den vier Anfangsniederlagen sogar ans Tabellenende gerutscht.
Hinsichtlich der Einstellung und Kampfbereitschaft zeigten die Junglöwen am Sonntagmittag, dass sie diesen Sieg, die beiden nächsten Punkte unbedingt holen wollten. Mit einer aggressiven und sehr kompakten 3:2:1-Abwehrformation erspielten sie sich direkt leichte Vorteile.
Bereits in der neunten Spielminute lagen sie mit 5:2 in Führung. Überzeugend agierte dabei insbesondere die Zweibrücker Rückraumformation in der Besetzung Bayer – Eisel – Grieser. Alle drei hatten bereits tags zuvor noch in der dritten Liga für die Zweibrücker Löwen auf dem Spielfeld gestanden. Mit ihrem druckvollen Spiel gelang es ihnen immer wieder, die eher defensiv ausgerichtete 6:0-Abwehrformation der Gäste auszuspielen.
Obwohl sie auch in der Folge weiterhin spielbestimmend agierten, schafften sie es aber nicht, das Spiel gänzlich in den Griff zu bekommen und die Führung weiter auszubauen. Der Grund lag in einer teilweise etwas zu riskanten Spielweise im Angriff, woraus einige technische Fehler resultierten. Diese Fehler bestraften die Gäste unmittelbar mit Gegenstoßtoren.
Ansonsten war die Begegnung beiderseits eher rückraumlastig.
Die 64er zogen dabei ihr bewegliches Angriffsspiel auf, während die Gäste mit starken Würfen aus „der zweiten Reihe“ und mit einem guten Zusammenspiel mit Kreisläufer Pascal Mack überzeugten.
So verlief die Phase bis zur Halbzeitpause mehr oder weniger im Gleichschritt, Die SVler behaupteten durchweg ihre zwei bis drei-Tore-Führung.
Erkennbar war auf jeden Fall, dass es der Mannschaft gut tat, dass der Mannschaftskader wieder besser gefüllt war. Denn mit Alessandro Lehr, Tim Schaller und Kian Schwarzer waren erstmals in dieser Saison die lange verletzten Spieler wieder mit im Aufgebot, selbst wenn Hennersdorf nur Kian Schwarzer brachte, die beiden anderen noch geschont werden konnten. Schwarzer kam in der 10. Spielminute erstmals aufs Feld – fünf Minuten später erzielte er sein erstes Saisontor zur 8:5-Führung.
Beide Mannschaften hatten in diesem durchweg spannenden JBLH-Spiel ein hohes Tempo angeschlagen, So kam es nur ganz selten vor, dass das Schiedsrichtergespann einmal eine zu passive Spielweise monierten. Weiterhin war feststellbar, dass die Spieler beider Teams das Torgebälk mehrfach einer besonderen Standfestigkeitsüberprüfung unterzogen, denn beiderseits waren alleine im ersten Durchgang mindestens jeweils fünf „Aluminiumtreffer“ zu zählen.
So wurde schließlich beim 16:13-Zwischenstand die Seiten gewechselt.
Dass es den 64ern auch nach dem Seitenwechsel lange nicht gelang, diese knappe Führung einmal weiter auszubauen, lag an der Tatsache, dass ihnen auch weiterhin immer wieder einmal unnötige technische Fehler unterliefen. Dafür zeigte Niklas Bayer eine ganz starke Partie, war mit elf Toren schließlich bester Torschütze, hatte also großen Anteil daran, dass die 64er diese beiden wichtigen Punkte behaupteten.
Als die 64er in der 56. Minute beim 33:28-Zwischenstand dann erstmals einen fünf-Tore-Führung herausgeworfen hatten, schien alles auf einen erhofften und ungefährdeten Heimsieg hinzulaufen. Dass es in der Schlussphase dann allerdings erneut eng wurde, und zwar richtig eng, zeigte schließlich, dass das Nervenkostüm der Mannschaft noch keineswegs gefestigt ist. Den Gästen gelangen nämlich in etwas mehr als zwei Minuten noch vier Tore, unterstützt durch Zweibrücker Nachlässigkeiten, so dass dieses Spiel am Ende „nur“ mit 34:33 endete. „Heute ging es allerdings ausschließlich um die beiden Punkte“, betonte nach dem Spiel Tony Hennersdorf, „und die haben wir uns geholt!“
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken:
Yannick Mangold und Alessandro Lehr (n.e.) im Tor – Niklas Bayer 11, Marc-Robin Eisel 8/2, Tom Grieser 4 – Mike Finkler 1, Giona Dobrani – Robin von Lauppert 2 – Kian Schwarzer 3, Robby Welsch 3, Christopher Huber 2, Tim Schaller und Mirco Frank.
HSG Konstanz:
Kristian Bozin im Tor – Joel Mauch 5/2, Manuel Wangler 5, Samuel Löffler 6 – Jerome Portman 1, Moritz Dierberger 1 – Pascal Mack 8 – Johnny Polis 6, Marc Plesse 1, Patrick Volz, Jonas Hadlich, Jan-Nicolai Giestler.
Zeitstrafen: 10:10 Minuten, Siebenmeter: 2/2, 2/2,Zuschauer: 150, Schiedsrichter: Yannik Brandt / Hendrik Fleisch (Ostfildern).