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Eine insbesondere in kämpferischer Hinsicht verbesserte Mannschaft, teilweise schön herausgespielte Treffer sowie erstmals in dieser Saison über 30 erzielte Tore waren am Samstagabend aus Sicht der Zweibrücker Löwen Faktoren, die einen gewissen Aufwärtstrend beim Drittligisten bestätigten, selbst wenn die 64er am Samstagabend im Heimspiel gegen den Tabellendritten HBW Balingen/Weilstetten letztlich deutlich mit 31:38 (15:19) verloren und damit auch weiterhin am Tabellenende festhängen.
„Hätte die Mannschaft so gegen Mundenheim gespielt, hätte sie zumindest dieses Duell der beiden Abstiegskandidaten gewonnen“, lautete dann auch der allgemeine Tenor der Zweibrücker Anhänger nach dem Spiel,
Leider verletzte sich allerdings Niklas Bayer bereits in der sechsten Spielminute so schwer, dass er nicht mehr weiterspielen konnte, mit Verdacht auf eine Bänderverletzung und dick angeschwollenen Fuß vom Feld genommen werden musste.
Der Linkshänder hatte zuletzt im A-Jugendspiel sehr überzeugend agiert, gegen Konstanz elf Tore erzielt und wird also auch dort in den kommenden Wochen auf jeden Fall fehlen.
Dieser frühe Ausfall beim Stande von 2:4 sorgte durchaus für einen kleineren Schock im SV-Team – was die körperlich doch klar überlegenen Gäste ausnutzten, um sich bis zur 16. Spielminute auf 5:12 abzusetzen.
Dabei waren es in der Anfangsphase mit Thorben Kirsch und dem Torjäger René Zobel insbesondere die beiden Halbangreifer der Spitzenmannschaft, die immer wieder – auch unter Körperkontakt – erfolgreich waren.
Als Benedikt Berz in der 16. Minute den Platz in seinem Tor für Rok Selakovic räumte, hatte er nur zwei Würfe parieren können.
Zu diesem Zeitpunkt versuchte es SV-Coach Tony Hennersdorf schon häufiger, mit dem siebten Angreifer eine Überzahlsituation zu erzielen, weil seine Mannschaft im 6:6-Angriff gegen die robust verteidigenden 6:0-Abwehrformation Balingens wenig Durchschlagskraft entwickelte.
Hinzu kam, dass auch Gästetorhüter Jonas Baumeister das Torhüterduell mit den Keepern der Zweibrücker Löwen deutlich zu seinen Gunsten entschied.
Dennoch fanden die 64er in ihrer stärksten Phase der Begegnung wieder den Anschluss.
Denn in den folgenden fünf Minuten – es war auch die Phase der ersten Spielerwechsel bei den Gästen – kämpften sich die 64er ins Spiel zurück.
In der Abwehr etwas offensiver und forscher verteidigend, gelangen fünf Ballgewinne, ohne dass die Gäste einmal auf das Zweibrücker Tor warfen.
Nils Wöschler, zweimal Philipp Hammann, Benni Zellmer und in der 20. Spielminute Kreisläufer Patrick Bach in Überzahl zum 10:12-Zwischenstand erzielten fünf Zweibrücker Tore in Serie und sorgten damit für eine zwischenzeitlich erkennbare Nervosität auch auf der Gästebank.
Insbesondere Michael Seiz, der unter anderem alle sieben Strafwürfe der Gäste sicher verwandelte, hatte dann aber großen Anteil daran, dass die Gäste in der 25. Minute beim 11:16-Zwischenstand wieder mit fünf Toren vorne lagen.
Als den 64ern dann in der Schlussphase, während einer Zeitstrafe gegen René Zobel, nochmals drei schnelle Treffer durch Jonas Denk, Dennis Götz und Benni Zellmer gelangen, waren auch die SV-Fans wieder da, unterstützten die Gastgeber lautstark.
Gäste-Coach André Doster sah sich nun beim 15:17-Zwischenstand genötigt, sein Team-Time-out zu nehmen.
Balingens bulliger Kreisläufer Markus Dangers und schließlich noch Torhüter Jonas Baumeister mit einem Treffer aus dem eigenen Wurfkreis ins zu diesem Zeitpunkt leere Zweibrücker Tor sorgten schließlich für den 15:19-Halbzeitstand.
„Wir hätten nach dem Seitenwechsel einfach geduldiger spielen müssen“, hatte SV-Trainer Tony Hennersdorf dann doch einen Kritikpunkt an seine Mannschaft. Denn auch zu Beginn der zweiten Hälfte spielten die 64er wieder mit dem siebten Feldspieler, hatten mit Jonas Denk und Patrick Bach beide Kreisläufer in das Angriffsspiel eingebunden, schlossen dann allerdings in Person der drei Rückraumspieler Nils Wöschler, Tom Grieser und Tim Burkholder etwas zu hastig ab.
Dies nutzten die nun wieder wesentlich abgeklärter wirkenden Gäste, um die eigene Führung bis zur 45. Minute auf 19:29 auszubauen und mit der erstmaligen zehn-Tore-Führung mehr als eine Vorentscheidung herbeizuführen.
Insgesamt drei weitere Würfe der Gäste gingen da, nach Zweibrücker Fehlern, ins leere SV-Tor. Torhüter Jonas Baumeister traf hier zwar nicht mehr, dafür aber Michael Seiz, der am Ende mit 13 Toren auch erfolgreichster Balinger Torschütze war.
Positiv aus Zweibrücker Sicht waren dann aber wieder die letzten 15 Spielminuten. Zwar wirkte die Zweibrücker Defensive hier alles andere als „sattelfest“, was auch an der Tatsache lag, dass die Zweibrücker Torleute am Samstagabend extrem glücklos agierten. Als Benedikt Berz in der 58. Spielminute nämlich seine in diesem Spiel erst dritte Parade zeigte, war klar, dass dies sein sicher schwächstes Spiel dieser Saison war. Er und seine Vorderleute kämpften aber weiter, kamen jetzt, geduldiger spielend, auch wieder zu guten Abschlüssen vom ersten Wurfkreis und schafften somit bis zum Schlusspfiff zumindest nochmals eine Resultatsverbesserung zum 31:38-Endstand.
„Mit lediglich drei gehaltenen Bällen kann man in der dritten Liga aber auch keine Punkte holen“, stellte SV-Trainer Tony Hennersdorf nach dem Spiel das größte Manko seiner Mannschaft an diesem Abend heraus.
Erstmals in dieser Saison über 30 Tore erzielt und bis zum Ende weitergekämpft. Das wiederum  waren die positiven Dinge, die Hennersdorf aus diesem Spiel gegen eine echte Spitzenmannschaft der 3. Liga mitnehmen konnte.
Am kommenden Samstag haben die SVler erneut Heimrecht, und zwar am Samstagabend um 18 Uhr gegen den TuS Fürstenfeldbruck. Erneut also eine Spitzenmannschaft, die in der Westpfalzhalle antreten wird. An diesem Tag aber mit einer Anfahrt von etwa 380 km in den Knochen – der weitesten Anreise zu einem Drittligaspiel in der Südstaffel. Fahrten dieser Größenordnung hatten die SVler ja vor zwei Jahren, als sie noch in der Weststaffel eingruppiert waren, regelmäßig, im Süden ist dies jedoch tatsächlich die Ausnahme.

Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Benedikt Berz und Rok Selakovic (16. bis 30. Minute)) im Tor – Niklas Bayer, Tom Grieser 2, Nils Wöschler 7/1 – Philipp Hammann 3, Benni Zellmer 3 – Patrick Bach 3 – Dennis Götz 4/1, Tim Burkholder 3, Jonas Denk 3, Tobia Alt 2, David Oetzel, Luca Dobrani.
HBW Balingen-Weilstetten 2: Jonas Baumeister 1, Mario Ruminsky (ab der 46.) im Tor – René Zobel 5, Falk Kolodziej 1, Thorben Kirsch 5 – Michael Seiz 13/7, Jan Bitzer 4 – Markus Dangers 1 – Luis Villgrattner 4, Tobias Wagner 2, Fabian Mayer 1, Fynn Beckmann 1, Jan Remmlinger.
Zeitstrafen: 4:8 Min., Siebenmeter: 3/2 – 7/7, Zuschauer: 300, Schiedsrichter: Jason Wayne Brawlaey / Kevin Krämer .