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Einen ganz wichtigen Sieg schaffte am Sonntagmittag die Frauenmannschaft der Zweibrücker Löwen im „ersten Abstiegsvermeidungsendspiel“ gegen die TG Osthofen. Die Mannschaft von Trainer Rüdiger Lydorf gewann das Oberliga-Heimspiel gegen den Aufsteiger mit 31:23 (12:11), beendete damit eine sieben Spiele lange Negativserie und hat damit zunächst einmal das Tabellenende wieder verlassen, sich auf den zwölften Tabellenplatz der RPS-Oberliga vorgearbeitet.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse dieses Spieles war dann allerdings, dass die SV-Frauen eben diesen Abstiegskampf angenommen haben – selbst wenn auch in diesem Spiel nicht alles rund lief.
Vielversprechend war auf jeden Fall der Start in die Begegnung. Torhüterin Daphne Huber erwischte nämlich zunächst „einen guten Tag“ und hatte großen Anteil daran, dass sich ihre Mannschaft über 3:1 zum 7:3-Zwischenstand abzusetzen vermochte. Verbessert präsentierte sich in der Anfangsphase weiterhin die Zweibrücker Abwehrformation mit Carla Wiegand auf der vorgezogenen Abwehrposition.
Vier Tore betrug der Vorsprung auch noch in der 22. Spielminute, als die SV-Frauen mit 11:7 führten.
Großen Unterhaltungswert hatten danach insbesondere auch diverse Entscheidungen des Schiedsrichtergespannes Timo Bernhardt und Lars Zick, das mit seinen Pfiffen für manche überraschte Gesichter auf der Bank und der Tribüne sorgte. Für die beiden im Abstiegskampf befindlichen Mannschaften war dies allerdings verständlicherweise eher belastend als belustigend!
Und dass Abstiegskampf spannend und mitunter auch nervenaufreibend ist, das zeigte bereits die Schlussphase der ersten Hälfte, vielmehr dann noch die Anfangsphase der zweiten.
Denn die Gäste, die in diesem Spiel ebenfalls die Chance sahen, sich vom Tabellenende in Richtung Tabellenmittelfeld zu bewegen, fanden besser ins Spiel und arbeiteten sich noch vor der Pause wieder heran. Begünstigt wurde dies, weil die SV-Frauen gerade in der Schlussphase der ersten Hälfte weniger gut zielten, letztlich genauso viele Fehlversuche verbuchten, wie sie Tore erzielt hatten.
So wurde beim Stande vom 12:11 die Seiten gewechselt.
Nachdem die Zweibrückerinnen kurz nach der Pause zum 14:12-Zwischenstand wegzogen, gab es einen richtigen Bruch im Angriffsspiel. In der 37. Minute glichen die Gäste erstmals wieder aus, eine Minute später traf die auffälligste Osthofener Spielerin Elena Weick zum 14:15-Zwischenstand, der ersten TG-Führung in diesem Spiel.
Mitte der zweiten Hälfte deutete vieles darauf hin, dass den Gastgeberinnen die eigenen Nerven einen Strich durch die Rechnung machen würden, dass sie dieses Spiel verlieren könnten. Denn in dieser Phase agierten die Gäste deutlich zielstrebiger, und lagen in der 44. Spielminute sogar mit 17:20 in Front. Dass die Begegnung danach noch einmal kippte, hatte mehrere Gründe. Zum einen gelangen den SV-Frauen durch Miriam Schöneich, Levke Worm und Katharina Koch binnen 90 Sekunden wieder der Ausgleichstreffer und damit in psychologischer Hinsicht eine erkennbare Vorteilssituation. Andererseits spielten allerdings auch die Torwartwechsel beiderseits eine nicht unerhebliche Rolle in Bezug auf den weiteren Spielverlauf. Während nämlich Nina Jäger auf Zweibrücker Seite einen Siebenmeter und einige gegnerische Würfe aus dem Rückraum parieren konnte, agierte die für Saskia Kleinewächter gekommene Annika Großer im Osthofener Tor eher glücklos, hielt zwar den ersten Wurf, danach allerdings kaum noch etwas.
Eine ganz entscheidende Rolle spielte allerdings die Disqualifikation Elena Weicks, die in der 47. Spielminute aufgrund der dritten Zeitstrafe die rote Karte erhielt. Die Gäste blieben jedenfalls neun Minuten lang ohne eigenen Torerfolg, was letztlich die Entscheidung zugunsten der SV-Frauen brachte. Die wiederum spielten in der Schlussphase nun nämlich wesentlich selbstbewusster und sorgten in diesen zehn Minuten für die Vorentscheidung, als sie auf 27:21 wegzogen. Die mit acht Toren erfolgreichste Zweibrücker Spielerin Ina Sohns machte hier ein sehr gutes Spiel, traf auch zweimal mit tollen Würfen aus dem Rückraum.
Am Ende stand ein ungefährdeter 31:23-Heimsieg, den zumindest 15 Minuten vorher kaum jemand in der Halle so erwartet hatte. Dass bei der TG Osthofen sicher auch etwas Frust dabei war, belegen auch alleine vier Zeitstrafen in den letzten zehn Spielminuten, was dem Zweibrücker Angriffsspiel durchaus nutzte.
Selbstvertrauen hatten die Zweibrücker Löwinnen bereits am Freitagabend. tanken können. Da verlegten sie nämlich das Abschlusstraining vor dem wichtigen Oberligaspiel kurzerhand nach Schmelz, wo sie in der zweiten Pokalrunde auf den HC Schmelz trafen und beim 32:13 (16:4)-Sieg souverän in die nächste Runde einzogen.
Wichtiger als der Sieg im Pokalspiel war jedoch der Erfolg in diesem Oberligaspiel. Denn der bringt der Mannschaft doch etwas mehr Ruhe. Allerdings wird es in dieser Saison auch weiterhin nur um den Klassenerhalt gehen, erstmals wieder am kommenden Sonntag im Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn HSG Wittlich.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Daphne Huber und Nina Jäger (ab der 43.) im Tor  - Ina Sohns 8/5, Anne Wild 1, Katharina Koch 7 – Miriam Schöneich 4, Carla Wiegand 5 – Laura Witzgall 2 – Lara Schlicker 3, Levke Worm 1, Lisa Paquet, Annika Birringer, Katharina Handermann und Cornelia Zitte-Scherf.
Zeitstrafen: 8:20 Minuten - Siebenmeter: 5/5 - 6/4 - Zuschauer: 50 - Schiedsrichter: Timo Bernhardt / Lars Zick (Pfälzer HV).