Eine weitere eher unglückliche 29:31 (15:14)-Niederlage kassierten die Zweibrücker Handballfrauen am Sonntagmittag im Heimspiel gegen den Oberligatabellenführer SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam. Damit hängen sie kurz vor Hinrundenende weiterhin am Tabellenende fest, befinden sich also auch weiterhin in größter Abstiegsgefahr.
„Wir hätten sicher einige Punkte mehr auf dem Konto, wenn wir solch eine Leistung nicht unbedingt gegen die Spitzenmannschaften, sondern in Spielen gegen die schwächeren Teams zeigen würden“, war SV-Trainer Rüdiger Lydorf nach dem Spiel zwar mit dem Ergebnis, nicht aber mit der Leistung seiner Mannschaft unzufrieden.
In der Tat war in diesem Oberligaspiel in keiner Sekunde erkennbar, dass hier ein Abstiegskandidat gegen den Meisterschaftsfavoriten spielt, sondern hier begegneten sich in der Tat zwei Teams auf Augenhöhe.
Entsprechend war auch der Spielverlauf dieses spannenden und kurzweiligen Spieles, mit häufiger wechselnden Führungen.
Den besseren Start hatten die Gäste, die schnell die beiden ersten Tore zum 0:2-Zwischenstand erzielten, dann allerdings drei SV-Tore in Serie hinnehmen mussten. Die zu diesem Zeitpunkt beiderseits unverkennbare Nervosität legte der Tabellenführer, der im Topspiel am letzten Wochenende den Tabellenzweiten TV Bassenheim mit 34:22 deklassiert hatte, während die SV-Frauen beim Tabellennachbarn Wittlich mit zehn Toren Unterschied verloren hatten, dann dennoch schneller ab. Sie machten enorm viel Druck von Rückraumpositionen, und hier insbesondere über die beiden besten Spielerinnen Ann-Kathrin Hauck und Christina Völker. Die Folge war, dass die Gäste bis zur 17. Spielminute einen 4:8-Zwischenstand herauszuwerfen vermochten.
Da das Schiedsrichtergespann Günter Hoffman und Frank Hummel hinsichtlich ihrer Siebenmeterentscheidungen einen eher kleinlichen Maßstab anlegten, allerdings ihre Linie über 60 Minuten beibehielten und beiden Teams jeweils sieben Strafwürfe zusprachen, blieben die SVlerinnen in dieser Phase dennoch dran. Bis zum 9:9-Zwischenstand in der 22. Spielminute trat Levke Worm viermal zum Strafwurf an – und ließ der OBZ-Torhüterin Linda Knarr jeweils keine Chance.
Jetzt wirkten auch die Gastgeberinnen wieder merklich verunsichert, denn durch die an diesem Tag treffsichere Rechtsaußen Miriam Schöneich gingen die „Löwinnen“ kurz darauf sogar erstmals wieder mit 10:9 in Führung – und diesem Führungstreffer ließ Lisa Paquet unmittelbar sogar noch das 11:9 folgen.
Danach dominierten wieder die Gäste, die in der 27. Minute das 11:12 erzielten – und weil beide Mannschaften auch danach wieder Dampf machten, endete die erste Hälfte mit dem 15:14-Halbzeitstand. Christiane Völker traf hier erneut wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff unbedrängt, weil die SV-Abwehr auch in dieser Schlussphase gegen die agile Rückraumspielerin zu passiv agierte.
Bis zur 40. Spielminute und dem 20:20-Zwischenstand blieb es dann ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei sich der Tabellenführer danach doch etwas zu lösen vermochte, sich in der 42. Minute erstmals wieder auf zwei Tore absetzte.
Tatsächlich spielentscheidend waren dann aber die sieben Minuten zwischen der 48. und der 55. Spielminute. Denn hier blieben die SV-Frauen, trotz einiger guter Einwurfmöglichkeiten, ohne weitere Torerfolge und mussten die Gäste vom 23:25 zum 23:27 wegziehen lassen. Zwei Gegentore in dieser Phase waren dabei zwar absolut in Ordnung, was fehlte, war im Angriff etwas mehr „Wurfglück“.
So blieben die Gäste im Vorteil, auch in der Schlussphase, als beide Teams wieder das Verteidigen vernachlässigten und innerhalb von etwas mehr als zwei Minuten noch jeweils drei Tore erzielten.
Am Ende stand ein 29:31-Auswärtserfolg des Meisterschaftsfavoriten zu Buche, wobei als Gewinner mit etwas Glück auch das andere Team hätte durchkommen können. Für die SV-Frauen gilt es dennoch, das Positive dieses Spieles herauszustellen, sich daran auszurichten und spätestens in der Rückrunde dann die zum Klassenerhalt notwendigen Punkte einzusammeln.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Daphne Huber, Nina Jäger (bei einem Siebenmeter) im Tor – Annika Birringer Anne Wild 2, Levke Worm 10/7 - Miriam Schöneich 9, Carla Wiegand 1 - Laura Witzgall – Lisa Paquet 5, Katharina Koch1 , Katharina Handermann 1, Ina Sohns,
SG Ottersheim/Belheim/Zeiskam:
Linda Knarr und Antje Haag im Tor – Ann-Kathrin Hauck 6, Christina Völker 6, Lena Urschel 5/4, Meike Silagi 5, Christin Becht-Zekl 2, Laura Winter 2, Jessica Glaser 2, Julia Herrmann 2, Janina Weber 1.
Zeitstrafen: 8:12 Min. - Siebenmeter: 7/7 – 7/5 –Zuschauer: 80,
Schiedsrichter: Günter Hoffmann / Frank Hummel (HV Rheinhessen).