Durch den dritten Sieg in Folge haben sich die Handball-Frauen des SV 64 Zweibrücken im Abstiegskampf der RPS-Oberliga inzwischen etwas Luft verschafft und fünf Punkte zwischen sich und dem ersten Abstiegsplatz erarbeitet. Am Sonntagmittag gewannen sie ihr Heimspiel gegen eben diesen Tabellenvorletzten TV Moselweiß mit 25:19 (13:9). Damit machte die Mannschaft des Trainers Rüdiger Lydorf einen weiteren, dieses Mal sogar recht großen, Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Die SV-Frauen wussten dabei durchaus, welche Bedeutung dieses Spiel im Abstiegskampf haben würde. Es war ein sogenanntes „Vier-Punkte-Spiel“. Für die Zuschauer erkennbar war dies an der augenscheinlichen Nervosität beider Mannschaften. „Warum wir allerdings nach dem tollen Start und schneller 6:2-Führung in der zehnten Spielminute nicht etwas lockerer waren, kann ich eigentlich gar nicht nachvollziehen“, merkte Lydorf hierzu an.
Verlassen konnte sich der Zweibrücker Trainer einmal mehr auf seine erfahrenen Spielerinnen, allen voran Katharina Koch, die zehn Tore erzielte und auch in der Abwehr eine tragende Rolle zu spielen hatte. Für Entlastung sorgte zudem Anne Wild, die sich mit ihren 1:1-Aktionen immer wieder durchsetzte und damit für Gefahr des Gästetores sorgte.
Ausdruck der Zweibrücker Verunsicherung waren allerdings auch in diesem Spiel wieder 18 Fehlversuche und über zehn technische Fehler. Dies hatte dann auch Auswirkungen auf den Spielverlauf, denn nach der Anfangsphase waren die Gäste durchaus in der Lage, mitzuhalten. Und obwohl insbesondere Lea Schmidt im Gästerückraum kaum zu bremsen war, gemeinsam mit ihrer Mannschaftskollegin Sonja Haouchet 17 der 19 Moselweißer Tore erzielte, behaupteten die Zweibrückerinnen ihren Vorsprung eigentlich das ganze Spiel über. Dabei klappte die Abwehrarbeit der SV-Frauen relativ gut, sie blieben lediglich in den Zweikämpfen gegen Schmidt häufiger zu passiv, ließen da die nötige Aggressivität vermissen.
Über den 9:4-Zwischenstand in der 18. Spielminute wurde schließlich beim Stande von 13:9 die Seiten gewechselt.
Auch im zweiten Durchgang kontrollierten die SV-Frauen das Spielgeschehen weitgehend. Lediglich zwischen der 48. und 51. Spielminute kamen die Gäste nochmals bedrohlich heran, als Miriam Schöneich eine der eher zweifelhaften Zeitstrafen absitzen musste. Da nämlich verkürzten die Gäste durch eine Dreierserie nochmals zum 20:18-Zwischenstand. Danach blieb es drei Minuten lang richtig spannend, weil sich da beide Teams im Auslassen guter Möglichkeiten übertrafen. Jana Specht, die in der 40. Minute für Daphne Huber ins SV-Tor gekommen war, vermochte sich da auch einige Male auszuzeichnen.
So waren schließlich ein Treffer Schöneichs in Unterzahl zum 21:18 und kurz darauf ein erfolgreich abgeschlossener Tempogegenstoß von Katharina Koch die wohl spielentscheidenden Treffer. Denn mit diesem Vier-Tore-Vorsprung im Rücken gelang es den Zweibrückerinnen im Schlussspurt nicht nur, das Ergebnis zu halten. Ina Sohns mit zwei und erneut Koch mit einem weiteren Treffer erzielten schließlich die Tore zum 25:19-Endstand.
„Wir haben heuten sicher insgesamt zu unkonzentriert gespielt und einige Fehler zuviel gemacht“, war Rüdiger Lydorf mit dem Spiel nicht ganz zufrieden. „Trotzdem haben wir aber zwei ganz wichtige Punkte eingefahren“, freute sich der Zweibrücker Coach über einen weiteren Befreiungsschlag seiner Mannschaft. „Und verdient war unser Sieg allemal!“
An den beiden folgenden Wochenenden sind die SV-Frauen jetzt erst einmal spielfrei, müssen dann am Wochenende nach Fasching in Friesenheim antreten.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Daphne Huber und Jana Specht (ab der 39.) im Tor – Sarah Witzgall, Anne Wild 3, Katharina Koch (10/2) – Miriam Schöneich 3, Carla Wiegand 3 – Lisa Paquet 1 – Lara Schlicker 3, Ina Sohns 2, Levke Worm, Annika Birringer, Katharina Handermann.
TV Moselweiß: Corinna Heinz und Sonja Nürenberg im Tor – Annika Barz, Maike Berresheim, Lea Schmidt 10/3 – Sonja Haouchet 7, Carolin Nuhn – Helena Kleeschulte – Jana Becker 2.
Zeitstrafen: 10:6 Min. - Siebenmeter: 3/2 - 5/3, Zuschauer: 75 - Schiedsrichter: Dirk Mayer / Jens Landgraf (HR Göllheim/Eisenberg - Pfälzer HV).