Nach der unnötigen, letztlich jedoch sogar recht deutlichen 28:32 (15:15)-Heimniederlage gegen die SG Mainz-Bretzenheim ist die Zweibrücker Frauenmannschaft in der RPS-Oberliga wieder auf den zehnten Tabellenplatz abgerutscht – und damit wieder mittendrin im Abstiegskampf. Denn momentan beträgt der Vorsprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz lediglich vier Punkte.
Unnötig war die Niederlage aber alleine schon deshalb, weil die die Zweibrücker Handballerinnen am Sonntagmittag im Verlaufe der ersten Hälfte zusehens sicherer agierten und in ihrer stärksten Phase zwischen der 15. und der 24. Spielminute aus einem 6:7-Rückstand eine eigene 12:9-Führung machten.
„Da haben wir sowohl in der Abwehr als auch im Angriff richtig gut gespielt“, war SV-Trainer Rüdiger Lydorf doch zufrieden, dass seine Mannschaft hier dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken vermochte.
Dies gelang insbesondere auch deshalb, weil Laura Witzgall am Kreis ihre zuletzt deutlich ansteigende Form auch am Sonntag wieder bestätigte, immer wieder auch gut von ihren Kolleginnen eingesetzt wurde und schließlich sieben Tore beisteuerte.
Allerdings war auch bereits in der ersten Hälfte erkennbar, dass die Gäste Zweibrücker Fehler dankbar annahmen, sich mit guter Defensivarbeit und starkem Umschaltspiel in der Ignaz-Roth-Halle präsentierten. Entschieden wurde die Begegnung am Sonntagmittag letztlich allerdings auch wegen der besseren Torleute im Mainz-Bretzenheimer Kasten!. Denn sowohl Rebecca Büßer in der ersten, als auch Nathalie Schlesinger in der zweiten Hälfte gewannen das direkte Duell gegen die Zweibrücker Torhüterinnen letztlich deutlich. Dass SV-Trainer Rüdiger Lydorf nur in der ersten Hälfte hier zufrieden war, zeigte die Tatsache, dass er im zweiten Durchgang mehrfach wechselte, Mitte der zweiten Hälfte für Daphne Huber zunächst Nina Jäger und später dann Jana Specht brachte.
Hauptproblem aus Sicht der SV-Frauen war allerdings, dass der Mannschaft zu viele Fehler unterliefen, was die Gäste insbesondere durch ihre auffälligste Spielerin Lena Nürenberg zu einfachen Kontertoren nutzten.
Insgesamt zwölf Tore steuerte Nürenberg dann auch in diesem Spiel wieder zum klaren Auswärtssieg ihrer Mannschaft bei.
Immer dann, wenn die SV-Frauen konzentriert blieben und ihre Angriffe konsequent durchspielten, waren sie allerdings auch selbst gefährlich – und in der Lage, entsprechend vorzulegen.
So waren die SV-Frauen beispielsweise auch in der 18. Spielminute durch einen Treffer Laura Witzgalls zum 8:7 erstmals wieder in Führung, nachdem die Gäste bis dahin dominiert und zwischenzeitlich sogar mit 3:5 vorne gelegen hatten.
Alles offen war schließlich wieder nach 30 Spielminuten, denn die Gäste glichen kurz vor der Halbzeitpause noch zum 15:15-Zwischenstand aus.
Danach war das Spiel spannend und umkämpft – aus Zweibrücker Sicht eben ein typisches Spiel um ganz wichtige Punkte, das bis zur 53. Spielminute völlig offen war, sich in der Schlussphase dann allerdings in Richtung der völlig unbeschwert aufspielenden Bretzenheimerinnen drehte.
Hier zeigte sich eben doch, dass Abstiegskampf zumindest „hemmen“ kann, denn während die Gäste als Tabellenfünfter befreit aufspielten, verkrampften die SV-Frauen in den letzten Spielminuten. Überhastete und wenig vorbereitete Abschlüsse, die eine „leichte Beute“ von Nathalie Schlesinger im Bretzenheimer Tor wurden, sowie weitere Kontertore bzw. Treffer vom ersten Wurfkreis, die letztlich auch ein Resultat einer nunmehr viel offener und mit weniger Konzentration verteidigenden SV-Mannschaft waren, entschieden somit in den Schlussminuten diese Begegnung. Das 28:32 war dabei allerdings klarer, als es der Spielverlauf hätte erwarten lassen, denn eigentlich hatte die Mannschaft von SV-Trainer Rüdiger Lydorf lange mitgehalten und sich am Ende auch etwas „unter Wert“ verkauft.
Dem nächsten Auswärtsspiel der Zweibrücker Löwinnen am kommenden Sonntag in Osthofen fällt somit wieder eine ganz wichtige Bedeutung zu. Gewinnen die Zweibrückerinnen, hätten sie bei dann noch vier ausstehenden Spielen und sechs Punkten Vorsprung einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Verlieren sie allerdings, geht das Zittern wieder los, schrumpft der zwischenzeitlich komfortable Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz wieder auf lediglich zwei Zähler!
Und das Restprogramm der SV-Frauen hat es durchaus in sich, denn in den letzten drei Spielen treffen sie auf die beiden Meisterschaftsanwärter SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam sowie den TV Bassenheim und auf den Tabellenvierten, die Zweitligareserve FSG Mainz 05/Budenheim.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Daphne Huber, Nina Jäger (ab der 42) und Jana Specht (ab der 53.) im Tor – Katharina Koch 7, Ina Sohns 5/3, Levke Worm 2 - Miriam Schöneich 1, Carla Wiegand 4 - Laura Witzgall 7 – Anne Wild 2, Annika Birringer, Lisa Paquet, Sarah Witzgall, Lucie Krein,
SG Mainz-Bretzenheim:
Rebecca Büßer und Nathalie Schlesinger (2. Hz.) im Tor – Lia Römer 1, Alina Lindner 5, Vanessa Weber 4 – Laura Weißmann, Lena Nürenberg 12 – Bernice Likunde 1 – Henrike Zimmer 6, Alexandra Flebbe 3, Leonie Moosmann.
Zeitstrafen: - : 10 Min. rote Karte: Weber (56.) Zuschauer: 80, Schiedsrichter Olbrich/Plattner (HV Rheinland).