Weiterhin in akuter Abstiegsgefahr befinden sich die Zweibrücker Handballerinnen in der RPS-Oberliga, nachdem sie am Sonntagmittag ihr Heimspiel gegen die HSG Wittlich am Ende recht deutlich mit 26:33 (13:15) verloren haben und somit weiterhin nur zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz haben.
„Wir haben auch in diesem Spiel wieder zu ideenlos gespielt, uns weiterhin wieder zu viele technische Fehler und zu viele Fehlversuche geleistet, was Wittlich konsequent bestraft hat“, stellte der sichtlich frustrierte SV-Trainer Rüdiger Lydorf nach diesem Spiel fest. Ein Spiel, das seine Mannschaft erneut etwas näher an die Saarlandliga brachte!
Entsprechend „geknickt“ saßen die SV-Spielerinnen dann auch nach dem Spiel noch in der Halle. Die HSG Wittlich war gut auf das Zweibrücker Angriffsspiel eingestellt, lag nach neun Spielminuten bereits deutlich mit 3:7 in Front und zeigte damit, dass sie das Spiel und einen weiterhin verunsicherten Gegner von Anfang an gut im Griff hatten.
Einmal mehr wirkten die Zweibrücker Löwinnen richtig gehend gehemmt, wohl auch durch die Rahmenbedingungen dieser Begegnung in Form des erneuten Abstiegskampfes. Und weil die Abschlüsse nicht saßen, das Zweibrücker Rückzugsverhalten beim guten Wittlicher Umschaltspiel nicht funktionierte, hatten die Gäste auch relativ leichtes Spiel,
Den SV-Frauen gelang es jedenfalls zu keinem Zeitpunkt des Spieles, einmal selbst in Führung zu gehen – und diese Tatsache alleine unterstreicht schon die Kräfteverhältnisse beider Teams an diesem Sonntagmittag.
Zwar fingen sich die Zweibrückerinnen im weiteren Verlauf der ersten Hälfte wieder etwas, vermochten sich jetzt auch in den Zweikämpfen etwas besser zu behaupten. Und sie kamen in der 28. Spielminute durch die erneut erfolgreichste Spielerin Katharina Koch zum 13:14-Anschlusstreffer. Mit Katharina Koch und Anne Wild hatten die beiden erfahrensten Zweibrücker Spielerinnen zwischen der 15. und 30. Spielminute durchaus etwas Struktur ins Zweibrücker Angriffsspiel gebracht. Und damit war dann zumindest aus Zweibrücker Sicht auch die Hoffnung auf eine bessere zweite Hälfte bzw. auf eine eventuell mögliche Wende weiterhin gegeben, obwohl die Gäste kurz vor der Halbzeitpause nochmals trafen und schließlich beim 13:15-Halbzeitstand die Seiten gewechselt wurden.
Weil auf Zweibrücker Seite mit Daphne Huber (verletzt), Jana Specht (Urlaub) und Nina Jäger (auf einer Konfirmation) alle drei etatmäßigen Torhüterinnen nicht oder zumindest nur stark eingeschränkt mitwirken konnten, stellte sich Eva Zöllner, die Zweibrücker Nr. 1 aus früheren Regionalligazeiten, zur Verfügung. In den letzten Jahren war sie allerdings nur noch in der zweiten Mannschaft zum Einsatz gekommen, und dort eigentlich in der Regel auch nur noch als Feldspielerin. An ihr lag es allerdings nicht, dass die Wittlicher, die insgesamt vier Strafwürfe nicht verwandeln konnten, auch zu Beginn der zweiten Halbzeit tonangebend spielten.
„Leider waren wir aber auch in der zweiten Halbzeit nur fünf Minuten in der Lage, mit dem Tabellenfünften auf Augenhöhe mitzuspielen“, haderte Lydorf dann aber auch wieder mit der Spielweise seiner Mannschaft ab der 35. Spielminute. Von da an zogen die Gäste nämlich nach dem 16:17-Zwischenstand durch einen kurzen aber energischen Zwischenspurt auf 16:20 weg und waren damit wieder auf der Siegerstraße. Leider klappte in dieser Phase auch das Überzahlspiel der SV-Frauen nicht. Statt zum 17:18 zu verkürzen, gerieten sie hier nämlich mit vier Toren in Rückstand.
Auch in der zweiten Hälfte hatten die Gäste ein deutliches Übergewicht, weil sie sich bietende Chancen wesentlich konsequenter verwerteten und weil sie auch in der Abwehr weiterhin besser zupackten. Immer wieder wurden Zweibrücker Angriffsbemühungen erfolgreich gestoppt, so dass sich die Gäste über das 23:28 in der 52. Spielminute zum 26:33-Endstand absetzten. Damit hatten die SV-Frauen das vermeintlich einfachste der vier letzten Spiele dieser Saison schon einmal verloren. Angesichts des wirklich schweren Restprogramms geht das Bangen um den Klassenverbleib in der RPS-Oberliga also unvermindert weiter.
Die SV-Frauen sind nun zwei Wochen spielfrei und müssen versuchen, in dieser Zeit abzuschalten, den Kopf frei zu bekommen und die Negativserie auszublenden. Und sie müssen sich an die guten Leistungen in den Hinspielen gegen die drei Spitzenmannschaften SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam, FSG Mainz 05/Budenheim und TV Bassenheim erinnern, in denen sie drei Punkte bei einem Torverhältnis von 81:82 holten.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Eva Zöllner, Daphne Huber (bei 7m) im Tor – Ina Sohns 5/2, Anne Wild 3, Katharina Koch 8 – Lara Schlicker 2, Carla Wiegand 3 – Laura Witzgall – Annika Birringer 3, Miriam Schöneich 1, Levke Worm 1, Katharina Handermann.
HSG Wittlich: Gioula Wilhelmi und Hanna Diede (bei 7m) im Tor – Lisa Schenk 5, Marisa Lang 5/2, Melissa Gräber 5/1 – Lisa Rolinger 2/2, Judith Schmiedebach 6 – Irina Lukanowski 7 – Larissa Steffens, Anne Keil 1, Gwendolyn Barthen 1, Joelle Junglen, Nicole Packmohr 1.
Zeitstrafen: 6:4 Minuten - Siebenmeter: 3/2 – 9/5 - Zuschauer: 50 - Schiedsrichter: Kijowsky/Strüder (HV Rheinhessen).