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Auch in ihrem letzten Drittligaspiel waren die Zweibrücker Löwen am Samstagabend erneut nicht in der Lage, sich für eine phasenweise gute Leistung auch entsprechend zu belohnen. Sie verloren ihr Auswärtsspiel beim Tabellensechsten HG Oftersheim-Schwetzingen am Ende mit 28:25 (12:12), nachdem sie gerade in der ersten Hälfte eine ganz starke Defensivleistung gebracht hatten.
Dabei kam den 64ern durchaus entgegen, dass die Gastgeber nicht in kompletter Besetzung antreten konnten. Neben Torjäger Daniel Hideg fehlte nämlich auch ihr Stammtorhüter Daniel Unser, unbestreitbar einer der stärksten Keeper der Liga!
Andererseits waren aber auch die Zweibrücker Löwen am letzten Spieltag in Schwetzingen nur stark Ersatz geschwächt angetreten. So fehlten neben den Langzeitverletzten in diesem vorerst letzten Drittligaspiel Benni Zellmer berufs- sowie Dennis Götz und Max Sema verletzungsbedingt. Gegenüber dem Hinspiel beider Mannschaften in der Westpfalzhalle – vor der Weihnachtspause - fehlten im Zweibrücker Kader somit nicht weniger als acht Spieler. Tony Hennersdorf hatte in der Anfangsformation dieses Spieles sogar vier A-Jugendliche aufgeboten.
„Es passt aber auch irgendwie zu dieser Saison, dass wir hier am Samstag erneut weiter gehandicapt waren“, war SV-Trainer Tony Hennersdorf schon etwas frustriert, als sich Philipp Hammann bereits beim Aufwärmen am Fuß verletzte und anschließend das Spiel „neben der Auswechselbank liegend“ beobachten musste.
Dabei sah er  zunächst eine gut arbeitende 3:2:1-Abwehrformation, die in dieser Besetzung normalerweise nicht gemeinsam auf dem Spielfeld steht bzw. im Laufe dieser Saison schon einmal so zusammen gespielt hat.
Und mit dieser Abwehr gelang es ihnen dann, den Gegner bis zur 20. Spielminute beim 7:7-Zwischenstand bei lediglich sieben Toren zu halten. So fiel es weniger ins Gewicht, dass sich die Zweibrücker Löwen zwischen der 13. und der 20. Spielminute selbst auch eine „echte Torflaute“ leisteten, immer wieder gute Torchancen ungenutzt ließen.
In den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs gelang es ihnen dann allerdings, das Spielgeschehen etwas an sich zu reißen und sich etwas abzusetzen. Christopher Huber erzielte in der 26. Spielminute per Tempogegenstoß so beim 9:11-Zwischenstand erstmals auch eine zwei-Tore-Führung für die Gäste.
Zu Beginn der zweiten Hälfte unterliefen den SVlern dann aber auch wieder einige ganz schlimme technische Fehler, mit denen sie ihren Gegner richtiggehend aufbauten, diesem einen Zwischenspurt zum vorentscheidenden 23:17-Zwischenstand in der 45. Spielminute ermöglichten. Deshalb brauchten sie sich auch nur noch bedingt darüber zu ärgern, dass das Schiedsrichtergespann Sebastian Meiler / Patrick Müller 15 Sekunden vor der Halbzeitpause bei einer 12:11-Führung der 64er ein absichtliches Fußspiel der Gastgeber übersahen. Statt einer Zeitstrafe und einem Überzahlangriff der Löwen ließen sie den Gegenstoß laufen, den Christian Fendrich schließlich zum 12:12-Pausenstand verwandelte.
Die zweite Hälfte begann mit einigen technischen Fehlern der 64er. Trotzdem gingen sie durch einen Siebenmetertreffer Tim Schallers und einem Rückraumtor David Oetzels noch einmal mit 13:14 in Führung. Danach allerdings verloren die SVler völlig den Faden, passierte das, was der „jungen Truppe“ im Laufe dieser Saison häufiger passiert war, nämlich dass sie binnen kürzester Zeit dem Gegner einen Zwischenspurt ermöglichten, der am Ende nicht mehr aufzuholen war.
Die HG Oftersheim-Schwetzingen setzte sich jetzt, angeführt von Simon Förch, spielentscheidend auf sechs Tore ab.
Erst jetzt, als die Begegnung verloren schien, besannen sich die 64er wieder auf ihre eigentlichen Qualitäten.
Nach Tim Schallers Kempa-Tor in Unterzahl zum 23:18 ging tatsächlich nochmals ein Ruck durch die Mannschaft – und sie vermochte sich doch nochmals erkennbar zu steigern.
Jetzt stand die SV-Abwehr wieder und auch SV-Keeper Rok Selakovic war nun in der Lage, den einen oder anderen Rückraumwurf der Gastgeber zu entschärfen.
So war es schließlich ein „Doppelschlag“ Nils Wöschlers, der die 64er in der 56. Spielminute beim 26:25-Zwischenstand wieder auf ein Tor heran brachte.
Tony Hennersdorf hatte seine Jungs nun immer offensiver agieren lassen, zeitweilig Marc-Robin Eisel auch mit der Manndeckung des HG-Spielmachers Lukas Sauer beauftragt. Und diese Maßnahme brachte die Gastgeber erkennbar in Schwierigkeiten, gerieten sie doch immer wieder selbst „ins passive Spiel“.
Leider gelang der HG genau in einer solchen Phase, als sie bei „angezeigtem Passivspiel“ bereits wieder vier oder fünf Pässe gespielt hatten, den sich lösenden Sauer anzuspielen, der zum umjubelten 27:25 traf.
Dieses Tor war schließlich ein echter „Wirkungstreffer“ für die Zweibrücker Löwen. Der zwei-Tore-Rückstand zweieinhalb Minuten vor Spielende brachte sie so sehr „unter Druck“, dass schnelle und damit zu unpräzise Abschlüsse gesucht wurden. Damit vergaben die 64er die letzten Chancen, kassierten noch das Tor zum 28:25-Endstand und quittierten somit auch in diesem Spiel wieder eine – zumindest vermeidbare – Niederlage.
Den letzten Tabellenplatz der laufenden Drittligasaison hätten sie allerdings auch durch einen Auswärtssieg nicht abwenden können. Denn Mitabsteiger VTV Mundenheim holte am letzten Spieltag als Gast der SG Pforzheim-Eutingen ein weiteres Unentschieden und bleibt damit mit 14 Punkten vor den SVlern. Sowohl die Mundenheimer, als auch die 64er haben in der Rückrunde mehrfach den Nachweis erbracht, dass sie das Zeug gehabt hätten, in der 3. Liga mithalten zu können. „Wir haben eine bessere Platzierung einfach in unserer schwachen Hinrunde verspielt“, stellte SV-Trainer Tony Hennersdorf rückblickend auf die lange Saison mit sehr vielen verletzungsbedingten Ausfällen – aber auch mit schlechten Leistungen - heraus.
Am Ende waren es sechs Unentschieden sowie sechs Niederlagen mit drei oder weniger Toren Differenz, die zumindest bestätigen, dass ein Klassenerhalt für die junge Mannschaft nicht unmöglich gewesen wäre. Lediglich zwei Siege in der gesamten Saison sind allerdings auch eindeutig zu wenig für den Klassenerhalt in einer solch ausgeglichen besetzten Liga. Und insbesondere in den Heimspielen war die junge SV-Truppe eben auch teilweise noch zu unclever, um die zum Klassenerhalt notwendigen Punkte zu holen.
Auf einen Blick:
HG Oftersheim/Schwetzingen:
Marius Gabel und Maximilian Herb (n.e.) im Tor – Kevin Körner 2, Lukas Sauer 2, Simon Förch 6 – Justus Mehl 1, Alexander Sauer 8/2 – Lino Messerschmidt 6 – Christian Fendrich 2, Kai Rudolf 1, Niklas Krämer, Thorsten Micke, Max Barthelmeß, Christoph Lahme.
SV 64 Zweibrücken:
Rok Selakovic und Benedikt Berz (n.e.) im Tor – David Oetzel 2, Marc-Robin Eisel 4, Christopher Huber 2 – Tobias Alt 4, Tim Schaller 4/2 – Kian Schwarzer 3 - Tom Grieser, Nils Wöschler 4, Tomas Marusak 2,  
Zeitstrafen: 4:6 Min., Siebenmeter: 2/2 – 2/1, Zuschauer: 500 Schiedsrichter: Sebastian Meiler und Patrick Müller (Augsburg / Memmingen).