Der SV 64 Zweibrücken hat sich die Dienste von Beachnationalspieler Tom Ihl gesichert. Der 17 jährige Linkshänder aus Püttlingen, gewann am vergangenen Wochenende die Bronzemedaille bei der Beach Europameisterschaft in Kroatien und wird zukünftig das Team der Zweibrücker Junglöwen in der Bundesliga und der Herrenmannschaft in der Oberliga verstärken.
In einem dramatischen Spiel um Platz drei setzten sich die Jungs von Bundestrainer Conrad Bansa im Penaltywerfen mit 2:1 gegen Russland durch. „Es ist unglaublich. Heute Mittag waren wir nach dem Halbfinale noch am Boden zerstört. Aber wie sich die Mannschaft daraus geholt hat und wieder aufgestanden ist, ist unfassbar und macht mich stolz“, so Bansa, nach dem unglücklich verpassten Finale gegen den späteren Euromeister Spanien und dem abschließenden Erfolg.
In der Gruppenphase qualifizierte sich die deutsche Mannschaft als Zweitplatzierter hinter Spanien für das Viertelfinale und konnte dort die Auswahl aus Polen mit 2:0 schlagen. Im Halbfinale zogen die deutschen Jungs, wie auch schon in der Gruppenphase, gegen die Iberer den Kürzeren.
Beim Beachhandball werden beide Halbzeiten, unabhängig von der Höhe des Ergebnisses, mit jeweils einem Pluspunkt bewertet. Bei Gleichstand entscheidet das Penaltywerfen über den dritten Punkt und somit über Sieg und Niederlage. „Die deutsche Nationalhymne bei der Siegerehrung zu hören war schon ein ganz besonderes Erlebnis mit Gänsehautgarantie“, beschreibt der Schüler des Saarbrücker Rothenbühl-Gymnasium – Eliteschule des Sports – seine Gefühle nach dem Triumph, zu dem er über 20 Tore beisteuern konnte.
Ihl, der in der Jugend des HSV Püttlingen im Saarland ausgebildet wurde, stellt sich nun bei den Junglöwen einer neuen sportlichen Herausforderung und möchte den nächsten Schritt in seiner Entwicklung einleiten. Dabei entschied sich der Saarländer gegen die Möglichkeit, das Handballinternat des TV Großwallstadt zu besuchen, und ganz bewusst dafür, seine Handballkarriere bei den 64ern fortzusetzen: „Warum sollte ich das Saarland verlassen, wenn ich auch hier in der Region Saar-Pfalz durch die Schule, den SV 64 und die Jugendbundesliga, die gleichen tollen Rahmenbedingungen vorfinde“.
Da die Benotung in der Oberstufe des Sportgymnasiums im Abiturfach „Handball“ auch von der Spielklasse abhängig ist, war die Neuausrichtung für den Auswahlspieler nur eine logische Konsequenz. „Um die Note „zwei“ zu bekommen müssen wir mindestens Jugendbundesliga oder Oberliga Männer spielen. Eine Chance auf Note „eins“ bekommt man ausschließlich durch die Teilnahme an Jugendwelt- und Europameisterschaften“, erklärt der talentierte Jugendspieler seinen Wechsel. „Es tut mir wirklich leid, dass sich mein Team in Püttlingen jetzt auflösen muss, weil außer mir noch zwei weitere Spieler der Elite-Schule ihren sportlichen Weg in anderen Vereinen weiter gehen werden. Ich habe mich im Team dort immer wohlgefühlt“, bedauert der Saarländer das sportliche Schicksal seines Ex-Vereins, der in der abgelaufenen B-Jugend Saison, in der Oberliga, mit Rang drei die beste saarländische Platzierung erreichen konnte.
„Als Kind hat man natürlich immer den Traum Jugendnationalspieler zu werden oder später in der 1. bzw. 2. Bundesliga zu spielen. Beim SV 64 möchte ich den nächsten Schritt in diese Richtung machen. Mit Blacky Schwarzer im Trainerteam und vielen Mitspielern aus der Auswahl kenne ich fast alle zukünftigen Akteure und freue mich total auf Zweibrücken“, fasst der ambitionierte Nationalspieler nach seiner Entscheidung seine Erwartungen zusammen.