Dass bei den Handballer des SV 64 Zweibrücken gleich zwei Jugendspieler gleichen Alters zur Nationalmannschaft fahren dürfen ist nichts Neues. Mit Jerome Müller und Björn Zintel aus dem Jahrgang 96, die auch schon an Welt- und Europameisterschaften für Deutschland spielten, freuten sich in der Vergangenheit schon zwei ehemalige Junglöwen über diese Anerkennung. Neu ist nun bei den 64ern, dass aus dem Jahrgang 99 zwei Spieler für verschiedene Länder zur Nationalmannschaft eingeladen wurden, nämlich Marc-Robin Eisel für die deutsche Auswahl und Giona Dobrani und für die USA.
Während Eisel sich zurzeit in Wetzlar mit dem DHB auf die Weltmeisterschaft in Georgien vorbereitet, erhielt der in Stambach wohnende A-Jugendbundesligaspieler der Zweibrücker Löwen, Giona Dobrani, vom Chefcoach der USA, Craig Roth, eine Einladung zum Lehrgang der Nationalmannschaft in Kanada.
Die US-Boys der Jahrgänge 1999 und jünger bereiten sich in Edmonton auf die Qualifikation für die Weltmeisterschaften 2019 vor. Beim Lehrgang vom 3. bis 6. August wird Dobrani nicht nur trainieren, sondern auch an einem Turnier mit kanadischen All Star Teams aus Alberta, Saskatchewan, Manitoba und einer kanadischen Jugendnationalmannschaft teilnehmen. „Nach teilweise knappen und unglücklichen Niederlagen bei der Pan Amerika Meisterschaft im letzten Jahr, bei der wir die Qualifikation für die diesjährige WM verpasst haben, wollen wir dieses Turnier auf jeden Fall gewinnen“, setzt sich der Schüler des Helmholz-Gymnasiums klare Ziele. Dass die US Boys durchaus konkurrenzfähig sind, zeigte das Team bei der Qualifikation im April mit dem Sieg, gegen den späteren WM-Teilnehmer Mexiko. „Es wäre natürlich überragend gewesen, bei der Weltmeisterschaft gegen Deutschland und somit gegen meinen Freund Marc-Robin spielen zu dürfen“, trauert der sympathische Schüler des Zweibrücker Helmholz-Gymnasium immer noch der verpassten Chance nach. Ab August richtet sich der Blick des gelernten Linksaußen aber wieder klar in die Zukunft. Bei der Weltmeisterschaft der Junioren 2019, soll der Traum, gegen seinen Kumpel spielen zu können, endlich wahr werden. Dafür muss die amerikanische Auswahl bei der Pan Amerikanischen Meisterschaft im selben Jahr, einen Platz unter den ersten fünf Teams erreichen. „Brasilien, Argentinien und Chile spielen bei der WM Qualifikation in ihrer eigenen Liga, aber dahinter sind noch zwei Plätze zu vergeben. Wenn wir auf den Punkt gut vorbereitet sind, haben wir eine echte Chance“, so der ambitionierte Nationalspieler.
Dabei kann sich der Stambacher auf die Unterstützung seiner Familie, seiner Schule und seines Vereins verlassen. Anders als bei europäischen Nationen, muss Dobrani nämlich einen großen Teil der Reisekosten zu den Lehrgängen selbst bezahlen. Auch die Freistellung von der Schule war in der Vergangenheit kein Problem. „Ich bin meinen Jugendtrainern dankbar, dass sie mir durch ihre Förderung diese Möglichkeit überhaupt eröffnet haben, das Helmholz-Gymnasium steht dem Leistungssport stets positiv gegenüber und meine Eltern füllen meinen Traum durch ihre finanzielle Unterstützung mit Leben. Das ist alles nicht selbstverständlich“, gibt sich der 18jährige bescheiden.
Eine Gemeinsamkeit zu Marc-Robin Eisel beim DHB, hat Dobrani bei den US Boys auch noch. Das bei den Löwen in der Bundesliga auf Außen spielende Talent, wird in der Nationalmannschaft auf der Spielmacherposition eingesetzt. Durch seine Erfahrungen in der Eliteliga in Deutschland, nimmt er eine Führungsposition im US-Team ein. Dem Zusammentreffen der beiden Zweibrücker Freunde bei der WM 2019, steht nur noch die Pan Amerikanische Meisterschaft im Wege und die will der ehrgeizige Sportler aus der Rosenstadt auf jeden Fall erfolgreich bestreiten.