Bereits seit Anfang Juli schwitzen die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken, unter der Leitung ihres Trainers Rüdiger Lydorf, für die neue Saison. Das erste Rundenspiel absolviert der Oberligist am 3. September zu Hause gegen den Aufsteiger aus Waldsee. Viermal wöchentlich bitte der Übungsleiter, der in seine dritte Saison bei den 64ern geht, bis dahin zum Training oder zu Freundschaftsspielen.
Absolutes Highlight in dieser Vorbereitung ist ganz sicher der Sonntag, 20. August. An diesem Tag weht, mit dem Spiel gegen die Werkselfen von Bayer Leverkusen, ein Hauch von Bundesliga durch die Ignaz-Roth-Halle. Der zwölfmalige Deutsche Meister, neunmalige Deutsche Pokalsieger und Europapokalsieger von 2005 absolviert ein Trainingslager an der Sportschule Saarbrücken und testet seine Form gegen die Zweibrücker Löwinnen. Dabei dürfen sich alle Fans auf ein Wiedersehen mit Amelie Berger freuen. Der Flügelflitzer, der 2014 mit der weiblichen B-Jugend des SV den dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft erreichte, gehört als Jugendnationalspielerin bereits zum Kader des Bundesligisten. Unangefochtener Star der Mannschaft ist allerdings Trainerin Renate Wolf. Die 96fache Nationalspielerin betreut den Traditionsverein, mit kurzer Unterbrechung, bereits seit 21 Jahren – ein absolutes Novum in der Bundesliga.
Nachdem die Zweibrücker Frauen in der abgelaufenen Saison, bis kurz vor Saisonende, um den Klassenerhalt zittern mussten, blickt der Coach positiv in die Zukunft „durch einige, mehr als unglückliche, Niederlagen und die Verletzung von Lucie Krein, sind wir im letzten Jahr in eine sehr unangenehme Lage geraten. Das soll uns zukünftig nicht mehr passieren“.
Lydorf hat seine Lehren aus den Erfahrungen der letzten Runde gezogen: „Nachdem wir in der letzten Saison die zweitschlechteste Abwehr in der RPS-Oberliga hatten, liegt mein Schwerpunkt für die Vorbereitung ganz klar auf der Defensive und dem auf guter Abwehrarbeit basierenden Gegenstoßspiel“, merkte der B-Lizenzinhaber hier an. Und er freut sich, dass seine torgefährliche Spielmacherin Lucie Krein nach ihrer überstandenen Kreuzbandverletzung, wieder dabei sein kann.
Neu im Kader der SV-Frauen ist Torfrau Eva Menzerath vom HC Schmelz. Sie ersetzt Jana Specht, die aus beruflichen Gründen kürzer treten muss und zukünftig in der zweiten Mannschaft spielen wird. Schmerzhaft ist sicherlich der studienbedingte Abgang von Spielmacherin Anne Wild, die bei der HSG Mannheim eine neue sportliche Heimat gefunden hat. Um die Zukunft ist Lydorf allerdings nicht Bange, setzt der im Saarland wohnende Trainer auf die gute Jugendarbeit der Löwen: „Ich habe unsere Talente im Blick und werde in der Vorbereitung einige Spielerinnen der A-Jugend einbauen. Annalena Frank, Roxy Leitheiser, Kim Pfeifer, Hannah Fuhr und Pauline Hartfelder machen ihre Sache gut und werden ihre Chance bekommen. Aber wir haben perspektivisch noch mehr Spielerinnen, die es aus der Jugend nach oben schaffen können.
Zusätzlich zu intensiven Trainingseinheiten, Vorbereitungsspielen und der Förderung der Jugend, setzt Lydorf vor allem auf den Teamgeist, getreu dem Motto der Mannschaft „Löwen jagen im Team“. Durch teambildende Maßnahmen, möchte er den Zusammenhalt auch außerhalb des Spielfeldes fördern. Eine „Weinwanderung“ und der Besuch in der Kletterhalle waren hier bereits willkommene Abwechslung zum normalen Trainingsbetrieb.
Mit diesem Kader gehen die Zweibrücker Frauen in die neue Saison:
Tor: Eva Menzerath, Daphne Huber, Nina Jäger
Rückraum: Levke Worm, Katha Koch, Lucie Krein, Ina Sohns, Annika Birringer, Sarah Witzgall, Annalena Frank, Pauline Hartfelder
Linksaußen: Carla Wiegand, Kathi Handermann
Rechtsaußen: Lara Schlicker, Miriam Schoeneich, Kim Pfeiffer
Kreis: Laura Witzgall, Lisa Paquet, Roxy Leitheiser, Hannah Fuhr.