Bei der neunten Auflage, des vom SV 64 Zweibrücken organisierte Cap-Markt-Cup, konnten die zahlreichen Besucher hochklassigen Handballsport hautnah erleben. Unter der Schirmherrschaft von Welt-und Europameister Christian Schwarzer entwickelten sich vor allem am Samstag spannende und teilweise auch dramatische Spiel- und Turnierverläufe.
Samstag:
B-Jugend:
Bei der B-Jugend trafen im letzten Turnierspiel die Mannschaften vom gastgebenden SV 64 Zweibrücken und der TSG Friesenheim aufeinander. Da beide Teams ihre vorherigen Aufgaben gegen den TV Hochdorf und die SG Pforzheim siegreich bewältigen konnten, war die Partie ein echtes Endspiel. Mit jeweils 4:0 Punkten und exakt gleicher Tordifferenz traten die Youngster aus Friesenheim und Zweibrücker gegeneinander an. Damit war schon im Vorfeld klar, dass der Turniersieg im Falle eines Remis, im undankbaren Siebenmeterwerfen entschieden wird. Und genauso kam es dann auch. In den regulären 25 Minuten Spielzeit, zeigten die Spieler auf beiden Seiten attraktiven, spannenden und sehr emotionalen Handballsport. Da sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte, endete die Begegnung leistungsgerecht 13:13. Selbst Alfred Hitchcock hätte somit das Drehbuch für dieses Turnier nicht besser schreiben können. Im anschließenden Siebenmeterwerfen behielten die Jungeulen mit 4:3 die Oberhandhand und konnten ausgelassen ihren Sieg beim Capmarkt Cup feiern. Blacky Schwarzer spendete bei den unterlegenen Löwen Trost und half auch die eine oder andere Träne der Enttäuschung wegzuwischen. Positive Bilanz zog auf jeden Fall der Trainer der 64er B-Jugend Max Sema: „Bei uns steht der Teamgeist an erster Stelle und man hat heute gesehen, dass wenn die Jungs zusammen halten, können sie auch gegen überlegene Mannschaften bestehen“. Den dritten Platz sicherte sich die SG Pforzheim durch einen verdienten 16:13 Sieg über die Vertretung vom TV Hochdorf. Die Badener, die durch die Ferienzeit ersatzgeschwächt angetreten waren, zeigten auch bei ihren Niederlagen gegen Friesenheim (11:10) und Zweibrücken(10:8) technisch und taktisch tollen Handballsport und konnten erhobenen Hauptes die Heimreise antreten. Dem TV Hochdorf blieb nach drei deutlichen Niederlagen lediglich der letzte Platz.
D-Jugend:
Bereits am Samstagvormittag wurde der Sieger bei den D-Jugendlichen ermittelt. Durch das Teilnehmerfeld mit den Vereinen aus Saarlouis, Zweibrücken, Friesenheim, Hochdorf und Dansenberg war das Turnier eine reine saarländisch-pfälzische Angelegenheit. In diesem Vergleich setzten sich die Jungbiber aus Hochdorf mit 8:0 Punkten und einer Tordifferenz von plus 33 Toren deutlich vor Friesenheim und dem SV 64 Durch. Der TV Hochdorf glänzte durch spielerische und athletische Überlegenheit und musste nur beim hauchdünnen 10:9 Sieg gegen die Junglöwen zittern. Den zweiten Platz konnten die Kids aus Friesenheim erringen. Durch das 15:15 Unterentschieden gegen den SV 64, wiesen beide Mannschaften die gleiche Punktezahl auf, aber die TSG war in der Tordifferenz um einen Treffer besser. Mit ihrem hauchdünnen 11:10 Sieg über die TuS Dansenberg sicherte sich die HG Saarlouis den vierten Platz. Für die sieglosen Jungs des TuS blieb damit nur der fünfte Rang.
Herren – Hochdorf:
Zum Abschluss des Tages trafen die Oberligaherren auf den Drittligisten aus Hochdorf. Vor der stattlichen Freundschaftsspielkulisse von 250 Zuschauern zeigten die Löwen eine bärenstarke Leistung. Gestützt auf eine engagierte Abwehrleistung und einen überragenden Torwart Benny Berz, boten die Jungs von Cheftrainer Tony Hennersdorf, dem klassenhöheren TVH über 60 Minuten Paroli. Bei der am Ende unglücklichen 30:29 Niederlage machten die Männer aus der Rosenstadt durch eine furiose Leistung Werbung in eigener Sache. So sah das auch der Trainer des TV Hochdorf Stefan Bullacher: „Das Spiel heute wäre vom Niveau ohne Probleme auch als Drittligaspiel durchgegangen. Das SV Team hat sich gegenüber der letzten Saison deutlich verbessert und ich glaube, die Zweibrücker Fans dürfen sich auf die neue Runde freuen“.
Im Anschluss an das Herrenspiel verlor die A-Jugend in einem Freundschaftsspiel gegen die Männer-Saarlandligamannschaft der HWE Homburg mit 34:33.
Sonntag:
C-Jugend:
Bei der C-Jugend gab es am Sonntag mit der HSG Hanau aus Hessen einen „neuen“ Turniersieger. Mit einer überzeugenden und souveränen Leistung wiesen sie nicht nur den Zweitplatzierten aus Hochdorf (15:8), sondern auch die Zweibrücker Junglöwen (16:11) und die TSG Friesenheim (13:10) in die Schranken und sicherten sich mit 6:0 Punkten den Turniersieg. Das entscheidende Spiel um den zweiten Platz wurde zum reinen Pfalzderby zwischen Hochdorf und der TSG Friesenheim. Dabei setzten sich die Pfalzbiber knapp mit 15:13 gegen die Jungeulen durch. Die ersatzgeschwächten Buben vom SV 64 Zweibrücken landeten zwar ohne Sieg auf dem vierten Rang, konnten aber dennoch überzeugen. Gegen den TV Hochdorf zog man sich bei der 17:13 Niederlage achtbar aus der Affäre und konnte dem Nachwuchs der TSG Friesenheim beim 19:19 sogar einen Punkt abtrotzen. Der Trainer des zweitplatzierten TV Hochdorf, Philipp Baier, freute sich über das gute Abschneiden seiner Mannschaft und zollte dem Veranstalter Respekt für die Organisation: „Dieses Turnier steht für hochklassigen Jugendhandball, gute Organisation, keine Verzögerungen und beste Bewirtung. Wir freuen uns über den zweiten Platz und würden im nächsten Jahr gerne wieder kommen“.
E-Jugend
Auch bei der E-Jugend setzte sich am Sonntagmorgen die in körperlicher und in spielerischer Hinsicht bereits am weitesten entwickelte Mannschaft, nämlich die der JSG Quierschied/Merchweiler durch. Die Knirpse gewannen gegen die HG Saarlouis (8:7) und gegen die Mannschaft des Turnierveranstalters mit 11:7.
Da sich die 64er gegen die HG Saarlouis ihrerseits mit 10:8 durchsetzen konnte, belegten sie den zweiten Tabellenplatz.
„Wir haben am Samstag und Sonntag hervorragenden Handballsport gesehen“, stellte Marco Dobrani, der Vorstand der Heinrich-Kimmle-Stiftung nach der Siegerehrung heraus. Dobrani bedankte sich bei den Helfern und den Schiedsrichtern für den reibungslosen Ablauf.
Frauen – Bayer Leverkusen:
Zum Abschluss der beiden Turniertage stand die Begegnung der Zweibrücker Oberligafrauen gegen den Bundesligisten von Bayer Leverkusen auf dem Programm. 180 Zuschauer gaben diesem Spiel einen würdigen Rahmen und verbreiteten in der Ignaz Roth Halle im wahrsten Sinne des Wortes eine familiäre Atmosphäre. Denn die meisten Schlachtenbummler waren nicht nur Weggefährten, Freunde und Verwandte der Zweibrücker Spielerinnen, sondern auch von Amelie Berger, der ehemaligen Jugendspielerin der 64er. Der Erstligist setzte sich erwartungsgemäß deutlich mit 40:11 Toren durch und nutze diese Begegnung, zur willkommenen Abwechslung während ihres Trainingslagers in Saarbrücken. Nach dem Spiel wurden die Mädels aus Nordrhein-Westfalen noch in gemütlicher Runde an der Halle verpflegt, bevor sich ihr Bus wieder in Richtung Saarbrücken aufmachte.