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Fünfzehn ganz starke Minuten  der Zweibrücker Löwen im Heimspiel gegen den HV Vallendar unmittelbar nach der Halbzeitpause brachten am Samstagabend in der Zweibrücker Westpfalzhalle die Vorentscheidung zum ungefährdeten 32:29 (17:14)-Heimsieg gegen die gut gestartete Mannschaft des HV Vallendar.
Dieser Sieg fiel dann aber aus Zweibrücker Sicht tatsächlich wesentlich geringer aus, als es Mitte der zweiten Hälfte noch zu erwarten war. „Da haben wir zu früh abgeschaltet“, stellte der neue Trainer Axel Koch nach dem flotten Spiel heraus.
Die junge Mannschaft der Zweibrücker Löwen begann nervös! Hier hatten die Turbulenzen der letzten Woche doch erkennbar ihre Spuren hinterlassen. Dies zeigte sich insbesondere auch in einigen technischen Fehlern und der Tatsache, dass im Angriff die eine oder andere Chance ausgelassen wurde. Und es zeigte sich daran, dass die gleichermaßen junge Gästetruppe, die wohl auch aufgrund ihres eigenen tollen Saisonstarts „locker aufspielte“, zunächst regelmäßig vorzulegen vermochte.
In taktischer Hinsicht versuchten die beiden Trainer, Axel Koch auf Zweibrücker und Christoph Barthel auf Vallendarer Seite, auch immer wieder neue Spielsituationen zu bekommen. Beide Trainer brachten somit auch in eigener Unterzahl jeweils einen weiteren Feldspieler für den Torhüter, mit dem Ergebnis, dass jeweils in Unterzahl Treffer gelangen, auf der anderen Seite aber auch jeweils Treffer in die noch leeren Tore gingen.
In der 17. Spielminute traf hier beispielsweise Vallendars Spielmacher Merlin Busse ins verwaiste Zweibrücker Tor zum 8:10-Zwischenstand.
Ganz wesentlich war in dieser Phase dann allerdings, dass der Zweibrücker Keeper Benedikt Berz, der „glücklos“ gestartet war, nun ins Spiel fand, bereits in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte noch fünf wichtige Paraden zeigte. Und dass sein Torhüterkollege Julien Santarini zwei Siebenmeter von Philipp Woods parierte.
Der an diesem Abend im Angriff überragende Niklas Bayer traf schließlich in der 21. Spielminute zum 12:12-Ausgleichstreffer, dem Marc-Robin Eisel kurz darauf die erste Zweibrücker Führung zum 13:12-Zwischenstand folgen ließ. Ab diesem Zeitpunkt hatten die 64er das Spielgeschehen im Griff, lagen bei Halbzeit bereits mit 17:14 in Front.
Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten die 64er dann durchaus einige „Kabinettstückchen“, wie Kempatricks, vermochten sich dadurch immer mehr Sicherheit zu holen. Echt beeindruckend war dann die Phase zwischen der 37. und 46. Spielminute, als es den SVlern gelang, vom 20:17-Zwischenstand auf 29:18 wegzuziehen.
Zunächst war hier Tom Grieser mit einem Doppelschlag erfolgreich, dann war es auch immer wieder Niklas Bayer, der dynamisch in die Lücken stieß und mit zehn Treffern schließlich auch erfolgreichster Zweibrücker Angreifer war. Und schließlich auch Jugendnationalspieler Marc-Robin Eisel, der enorm viel Druck machte!
Elf Tore Vorsprung waren es auch noch in der 48. Spielminute, als Benni Zellmer nach „schneller Mitte“ zum 30:19 ins leere Vallendarer Tor warf. Zu diesem Zeitpunkt nutzte Barthel das Spiel auch, um weitere taktische Varianten zu erproben – unter anderem auch, mit sieben Angreifern zu agieren.
In dieser Phase profitierten die Gäste dann aber auch von der eingangs geschilderten Situation, „dass wir hier alle – mich eingeschlossen – das Spiel zu früh abgehakt hatten“, wie  Axel Koch nach der Begegnung unumwunden zugab.
Fünf Fehlversuche binnen zwei Minuten spiegelten die erkennbare Sorglosigkeit der Zweibrücker Löwen wider, die damit die bereits deutlich distanzierten Gäste wieder aufbauten. Mit großer Moral kämpfte sich die Mannschaft von Christoph Barthel nun aber auch ins Spiel zurück, verkürzte Tor um Tor und schafften so nach dem 32:25-Zwischenstand in der 54. Spielminute noch eine Ergebniskosmetik zum 32:29-Endstand, weil die SVler auch in den letzten sechs Spielminuten sehr schludrig mit ihren Chancen umgingen, in dieser Phase kein Tor mehr erzielten.
Die junge SV-Truppe war am Ende dennoch froh und glücklich, auch das zweite Saisonspiel mit 32:29 gewonnen zu haben. Damit zählen sie zu den vier Mannschaften, denen der Saisonstart in der RPS-Oberliga bestens gelungen ist.
Am kommenden Wochenende müssen die 64er nun zum Spitzenspiel bei der MSG HF Illtal antreten, die am vergangenen Wochenende beim weiteren Drittligaabsteiger VTV Mundenheim einen überzeugenden 34:25-Auswärtssieg eingefahren hat und damit zunächst einmal auch die Tabellenspitze der RPS-Oberliga übernommen hat.
Die 64er werden in der kommenden Woche wieder konzentriert trainieren und sich gezielt auf diese schwere Aufgabe vorbereiten.
So spielten sie:
SV 64 Zweibrücken:
Benedikt Berz, Julien Santarini ab der 52 im Tor – Niklas Bayer 10, Lukas Majbik 3, Tom Grieser 3 – Tobias Alt  2, Benni Zellmer 5 – Kian Schwarzer  – Marc-Robin Eisel 5/1, Philipp Hammann 3, David Oetzel , Max Sema 1, Christopher Huber, Tomas Marusak.
HV Vallendar: Bastian Burgard und Björn Boinski – im Tor – Stefan Baldus 6, Merlin Busse 3, Moritz Gutfruch 5 – Philipp Woods 3/2, Jacob Schleier – Oliver Lohner 5 – Lukas Hertz 3/2, Christian Offermann 3, Tim Meder 1, Christian Schaub, Jonas Strüder, Jacob Schleier
Zeitstrafen: 5:2, rote Karte: Schleier (16. Min.), Siebenmeter: 1/1 - 6/4, Zuschauer: 330, Schiedsrichter: Peter Hemmer / Simon Meyer ( HV Pfalz)