Nachdem die Zweibrücker Handballfrauen in der zurückliegenden Saison lange um den Klassenerhalt kämpfen mussten, war der Saisonstart in die laufende Oberligasaison bislang hervorragend. Nach guter Vorbereitungsphase holte die Mannschaft des Zweibrücker Trainers Rüdiger Lydorf am Samstagabend durch einen souveränen 30:23 (13:9)-Auswärtssieg beim letztjährigen Tabellendritten, der SG Mainz-Bretzenheim 2, die Punkte drei und vier, übernahm damit aufgrund des bislang besten Torverhältnisses auch die Tabellenspitze. „Das ist zumindest eine schöne Momentaufnahme“, freute sich Lydorf über den gelungenen Saisonauftakt.
In der vergangenen Saison kassierten die Bretzenheimerinnen nur zwei Heimniederlagen, gewannen auch gegen die SV-Frauen beide Spiele, zu Hause mit 36:26 und in Zweibrücken mit 32:28. In Bezug auf diese beiden Ergebnisse wird der aktuelle Auswärtssieg am zweiten Oberligaspieltag durchaus aufgewertet!
Die Zweibrücker Löwinnen brauchten am Samstagabend allerdings etwa zehn Minuten, um sich auf die Spielweise der Gastgeberinnen einzustellen. Zu diesem Zeitpunkt lagen sie mit 5:3 im Hintertreffen, auch weil die Abwehr nicht immer aufmerksam agierte. „Da kamen wir häufiger einen Schritt zu spät“, stellte SV-Trainer Rüdiger Lydorf rückblickend fest. „Das hat mich schon etwas geärgert“.
Lisa Paquet mit zwei Treffern, Lucie Krein und Carla Wiegand erzielten dann vier Tore in Serie, wodurch die SV-Frauen Mitte der ersten Hälfte ihrerseits mit 5:7 in Führung gingen. Und diese Führung gaben sie dann auch nicht mehr wieder ab. Eva Menzerath, die neue Zweibrücker Torfrau, war dabei ein großer Rückhalt.
Deren Kollegin, Torhüterin Daphne Huber, fehlte am Samstag ebenso wie Levke Worm und Lara Schlicker, die kranheits- bzw. verletzungsbedingt geschont wurden.
Spielentscheidend war aus Zweibrücker Sicht in diesem Spiel dann allerdings das Rückzugsverhalten. Damit gelang es den Gästen, immer wieder einmal gegnerische Konterchancen zu unterbinden.
Und selbst wenn das Tempospiel gegenüber der Begegnung am ersten Spieltag durchaus Steigerungspotenzial erkennen ließ, vermochten sich die Zweibrückerinnen über den 9:13-Halbzeitstand schließlich abzusetzen.
„Unser Sieg war jedenfalls auch in dieser Höhe verdient“, stellte Lydorf nach dem Spiel heraus. Dabei freute er sich über eine geschlossene Mannschaftsleistung, hob allerdings auch Spielmacherin Lucie Krein heraus.
Sie war Kopf und Spielgestalterin in einer Person, zog das Spielgeschehen an sich.
Genau deshalb wurde sie und Katharina Koch nach etwa 40 Spielminuten auch „mit einer Manndeckung“ betraut. Auch hier brauchten die SV-Frauen wieder einige Minuten, um sich zu finden, lösten die Aufgabe anschließend aber mehr als zufriedenstellend über die Achse Ina Sohns, Sarah Witzgall und Annalena Frank - nach dem 21:25-Anschlusstreffer durch Alina Lindner in der 55. Spielminute, gelang den SVlerinnen jedenfalls noch ein schöner Schlussspurt – und ein letztlich klarer 23:30-Erfolg.
„Ungeachtet dessen ist für die weiteren Spiele aber noch Steigerungspotenzial vorhanden“, merkte Lydorf an.
Am kommenden Wochenende empfangen die SVlerinnen mit der FSG Arzheim/Moselweiß einen Gegner, der mit 1:3 Punkten in die Oberligasaison gestartet ist, am vergangenen Wochenende allerdings eine unglückliche 21:22-Heimniederlage gegen die HSG Hunsrück hinnehmen musste.
Auf einen Blick:
SG Mainz-Bretzenheim 2:
Rebecca Büßer und Julia Wenselowski – Juliana Gagliardi 7/4, Katharina Mack 4, Alina Lindner 3, Lea Wenning 3, Laura Weißmann 2, Josi Dingeldein 2, Lia Römer 2/2, Jill Marei Lops, Lea Levigion, Cindy Freischlader, Tabu-Bernice Likunde, Cora Lang.
SV 64 Zweibrücken:
Eva Menzerath und Nina Jäger im Tor - Lucie Krein 11/4, Ina Sohns 5, Lisa Paquet 4, Miriam Schöneich 3, Annalena Frank 3, Carla Wiegand 2, Sarah Witzgall 2, Katharina Koch, Annika Birringer, Laura Witzgall, Pauline Hartfelder.
Zeitstrafen: 4:2, Siebenmeter 8/6 – 4/4, Zuschauer: 50, Schiedsrichter: Ralf Weber und Benjamin Laake (SF Budenheim).
SV-Frauen übernehmen die Tabellenspitze!
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- Geschrieben von Roman Kuhn