Mit einer Hiobsbotschaft begann die zurückliegende Trainingswoche der Zweibrücker Löwen. Denn in der Vorbereitung auf das kommende Drittligaspiel gegen den Neusser HV, knickte Löwen-Kreisläufer Benni Zellmer um, worauf das Sprunggelenk direkt dick anschwoll.
Somit ist der Abwehrspezialist nach Kubo Balaz, Björn Zintel und Nils Wöschler der vierte Spieler, der möglicherweise längerfristig ausfallen wird. Zum Lazarett der Zweibrücker Löwen gesellte sich dann weiterhin Torhüter Yannic Klöckner hinzu, der möglicherweise einen Ermüdungsbruch am Fuß erlitten hat. Die personelle Situation auf Zweibrücker Seite ist somit sehr angespannt und alles andere als erfreulich, weshalb SV-Trainer Stefan Bullacher die Spielpause am kommenden Wochenende verständlicherweise nicht unwillkommen ist. Umso wichtiger ist in diesem Zusammenhang jedoch die medizinische Betreuung. Und da sind die 64er mit ihrem Teamarzt Dr. Jürgen Knoch bestens versorgt. Wobei in den letzten Wochen vermehrt auch MRT-Untersuchungen verletzter Spieler notwendig waren. In dieser Hinsicht half die gute und enge Kooperation zu Dr. Aleksandar Grgic, dessen Sohn ebenfalls bei den 64ern Handball spielt, der die MRT-Untersuchungen jeweils sehr zeitnah in der radiologischen Praxis in Homburg durchführte. „Wir haben hier mittlerweile ein tolles Netzwerk unserer Ärzte“, bestätigte auch der stellvertretende Vorsitzende des SV 64, Ralf Müller.
Zunächst gilt es aber, die Blickrichtung auf den Neusser HV zu legen.
Und eben dieser Neusser HV belegt derzeit den 15. Tabellenplatz, hat dabei bislang 3:11 Punkte ergattert. Nur drei Punkte also für eine Mannschaft, die zur laufenden Saison ganz erheblich verstärkt werden konnte. „Das ist fast nicht zu glauben, dass diese starke Truppe bislang noch so wenig Zählbares eingespielt hat“, merkte SV-Trainer Stefan Bullacher nach dem Videostudium der bisherigen Neusser Spiele an. „Im Falle des Neusser HV lohnt sich allerdings doch auch ein etwas intensiverer Blick auf die Tabelle bzw. den Spielplan und dort die bislang absolvierten Spiele“, hat Bullacher ausgemacht. Denn der Neusser HV hat im bisherigen Saisonverlauf bereits gegen Tabellenführer HSG Krefeld sowie die drei als Mitfavoriten auf die Meisterschaft gehandelten Teams des TuS Ferndorf, des Leichlinger TV und Eintracht Hagens gespielt und hier nicht unerwartet verloren. „Derjenige, der diesen Spielplan gemacht hat, kann kein Freund des NHV sein“, stellte deshalb der Neusser Trainer René Witte vor einigen Tagen rückblickend auf das immens schwere Auftaktprogramm seiner Mannschaft fest.
Die Formkurve des NHV zeigte in den letzten Wochen allerdings dennoch deutlich nach oben, zuletzt verlor die Mannschaft nur mit einem Tor Unterschied gegen Tabellenführer HSG Krefeld.
Nachdem die Neusser in der Vorsaison als Aufsteiger erst in der Schlussphase der Saison den Klassenerhalt gesichert hatten, wurde die Mannschaft konsequent verstärkt. Mit dem europapokalerfahrenen Dänen Mikkel Modrup und Jascha Schmidt vom Zweitligaaufsteiger TSV Bayer Dormagen kam ein neues Torhütergespann. Für den Rückraum wurden mit dem Serben Ivan Cosic und dem Brasilianer Franklin Bezerra Filho unter anderem zwei spielstarke und sehr torgefährliche Ausländer verpflichtet. Und mit Linksaußen Markus Breuer schloss sich zudem der letztjährige Torjäger des Zweitligaaufsteigers Bayer Dormagen dem Neusser HV an.
„Das ist eine sehr erfahrene Truppe, die einfach gut ist“, merkte Bullacher weiter an. „Ich sehe uns in diesem Heimspiel eindeutig in einer Außenseiterrolle“.
In Trainer- und Insiderkreisen der 3. Liga West wird ohnehin erwartet, dass sich die weitgehend neu formierte Neusser Mannschaft von Spiel zu Spiel steigern und letztlich nichts mit den Abstiegsplätzen zu tun haben wird.
Das wiederum bestätigt auch die Einschätzung des Zweibrücker Trainers, der anmerkt, dass in der 3. Liga West Überraschungen an der Tagesordnung sind, im Prinzip an einem „guten Tag eigentlich Jeder jeden Gegner schlagen kann“, dass man andererseits aber auch eine gute Leistung abrufen muss, wenn man Spiele gewinnen möchte.
Im Anschluss an das Drittligaspiel empfängt die SV-Zweite um 20 Uhr den HC Dillingen-Diefflen zum Saarlandligaduell.
Am Sonntagmittag findet dann um 14 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle wieder ein Heimspiel der Zweibrücker Junglöwen in der JBLH statt. Hier haben die SVler die Mannschaft des Tabellenführers und großen Meisterschaftsfavoriten SG Kronau-Östringen zu Gast, die Nachwuchsmannschaft der Rhein-Neckar-Löwen.
Leider wirkt sich das enorme Verletzungspech auch bei der A-Jugendbundesligatruppe der Zweibrücker Löwen aus, denn hier sind es mit Yannic Klöckner, Björn Zintel und Nils Wöschler auch drei Leistungsträger, die auch in diesem Heimspiel wieder nicht mitwirken können. Dennoch will sich die Mannschaft von Trainer Tony Hennersdorf so gut und erfolgreich wie möglich verkaufen.
„Nach unseren Spielen gegen drei von vier Auftsteigern und gegen den Topfavoriten Roude Leiw Bascharage, ist das Heimspiel am Sonntagmittag gegen die SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam eine echte Standortbestimmung“, stellte SV-Trainer Martin Schwarzwald im Vorfeld dieser Begegnung heraus.
Denn die SG OBZ konnte sich im bisherigen Saisonverlauf schadlos halten und steht mit 8:0 Punkten einen Platz vor den Zweibrückerinnen auf dem zweiten Tabellenplatz.
„Die Mannschaft hat sich in den letzten beiden Jahren kontinuierlich entwickelt und steht für einen guten Tempohandball“, charakterisiert Schwarzwald die Gästetruppe. „Auch wenn das Team mit Christin Zekl und Christina Völker über gute Einzelspielerinnen verfügt, sind es die Ausgeglichenheit und die hohe Geschwindigkeit, die die SG OBZ so gefährlich machen“.
Für die Zweibrückerinnen bedeutet dies im Umkehrschluss, mit viel Disziplin und möglichst hoher Erfolgsquote anzugreifen.
Durch verschiedene berufs- und krankheitsbedingte Ausfälle war die Vorbereitung in dieser Woche sicher nicht optimal, „aber wenn wir in der Spitzengruppe mitmischen wollen, müssen wir die Punkte zuhause holen“, sagte Schwarzwald.
Weitere Spiele mit SV-Beteiligung:
Sa. 9.30 Uhr SV E1 – VTZ-Saarpfalz,
Sa. 10.45 Uhr SV E2 – HSV Püttlingen,
Sa. 12.15 Uhr SV Cw – TSG Friesenheim,
Sa. 14.00 Uhr SVBw – SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam,
Sa. 15.45 Uhr SVAw – TV Hochdorf,
So. 19.30 Uhr SV-Frauen2 – HV Ommersheim,
Alle Samstagsspiele finden in der Westpfalz-, alle Sonntagsheimspiele finden in der Ignaz-Roth-Halle statt.
Die Spiele